Geesthacht. Stadt Geesthacht sagt weggeworfenen Zigarettenkippen Kampf an. Aktion startet bei „Musik am Hafen“. Wie umweltschädlich die Stummel sind.

Die Stadtverwaltung Geesthacht geht neue Wege im Kampf gegen Kippen: mit Taschenaschenbechern. Die verteilen Mitarbeiter des Fachdienstes Öffentliche Sicherheit ab sofort kostenfrei bei ihren Rundgängen an Raucher, damit die ausgerauchten Glimmstängel gar nicht erst auf Pflaster, Straßen und Grünanlagen landen.

Los geht es am Mittwoch, 17. Juli, beim Open-Air-Konzert von „Musik am Hafen“. Dann werden die Dosen aus recyceltem Kunststoff während des Konzerts von Lenne Rockets an den Geesthachter Sitzterrassen ausgegeben.

Geesthacht: Verwaltung verschenkt Aschenbecher für die Tasche

„Natürlich sollte allen klar sein, dass Zigarettenstummel in den Müll und nicht in die Natur oder auf unsere Straßen gehören. Gerade die übrig bleibenden Zigarettenfilter sind hochgiftig und gefährden Menschen, Tiere und Umwelt. Leider passiert es aber immer noch häufig, dass Kippen sorglos weggeschnipst werden“, erklärt Sabine Erdmann, die Leiterin des Fachdienstes Öffentliche Sicherheit.

Ihr Ansatz: an die Vernunft der Leute zu appellieren, anstatt sofort mit Sanktionen zu drohen. So ist dann die Idee von der Verteilung der Taschenaschenbecher entstanden. In der Vergangenheit hatten in Geesthacht bereits der Nabu und die Rotarier tragbare Aschenbecher ausgegeben. Den Auftakt hatten dabei die Rotarier bei einem verkaufsoffenen Sonntag gemacht. „Das ist ja eine nette Aktion der Stadt“, sagte Jan Kramer von den Rotariern.

Eine Kippe verschmutzt bis zu 100 Liter Wasser

Im Mai hatten Schüler vom Otto-Hahn-Gymnasium in 90 Minuten unfassbare 68.000 Zigarettenstummel gesammelt. Dabei vergiftet der Stummel an sich allein etwa 60 Liter Trinkwasser, rechnet man das Nikotin und andere enthaltene Chemikalien hinzu, sind es schon 1000 Liter.

Daher ist das achtlose Entsorgen von Zigaretten und Zigarettenstummeln auch eine Ordnungswidrigkeit, für die ein Verwarngeld von 5 bis 55 Euro ausgesprochen werden kann. Je nach Schwere des Einzelfalls könnte sogar ein Bußgeldverfahren eingeleitet werden, bei dem mehr als 100 Euro fällig werden könnten. „Am liebsten ist es uns aber, dass es gar nicht erst zu Verwarnungen kommen muss“, betont Sabine Erdmann.

Weitere Verteilaktionen sind geplant

Die Verteilung der Taschenaschenbecher, die anlässlich der Feier „100 Jahre Stadtrechte Geesthacht“ aufgelegt worden und in entsprechendem Design gestaltet worden sind, übernimmt das Team des Außendienstes. Dieses ist aktuell vier Personen stark und befasst sich unter anderem auch mit der Ermittlung anderer allgemeiner Ordnungswidrigkeiten wie beispielsweise illegal entsorgtem Müll oder dem Grünbewuchs öffentlicher Flächen.  

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Im Gepäck haben werden die städtischen Mitarbeitenden am Mittwoch beim Konzert an den Sitzterrassen zunächst 100 Taschenaschenbecher. Ähnliche Verteilaktionen sind auch bei kommenden größeren Open-Air-Veranstaltungen geplant, beispielsweise beim nächsten Konzert „Musik am Hafen“, beim Elbfest und bei der Kulturnacht.