Geesthacht. 14 Schulklassen aus Geesthacht machen bei Aktion für den Umweltschutz des Rotary-Clubs mit. Wissenschaftler erklärt die Dimension.

Dieser gesammelte Müll stinkt gewaltig. Schon in rund zehn Metern Entfernung begegnet dem Berichterstatter eine Wand aus übelriechendem, kaltem Rauch. 14 Klassen aus den Jahrgangsstufen 7 bis 9 des Otto-Hahn-Gymnasiums Geesthacht (OHG) hatten auf Initiative des Rotary Club Geesthacht-Hohes Elbufer und mit Unterstützung des Nabu im Geesthachter Stadtgebiet jeweils eine Doppelstunde lang (90 Minuten) Zigarettenkippengesammelt.

Die Ausbeute kann sich sehen lassen. Insgesamt wurden bei der Aktion, die die Fachschaftsleiterinnen Biologie, Andrea Lehmann und Andrea Ellwitz, koordiniert hatten, 17 Kilogramm und 864 Gramm Zigarettenstummel aus der Umwelt gesammelt. Prof. Jan Kramer von den Rotariern hat das einmal umgerechnet: „Da bin ich Wissenschaftler durch und durch.“ Weil eine Kippe 0,263 Gramm wiege, hätten die OHG-Schüler „in etwa 67.924 Kippen“ gesammelt.

Geesthacht: 68.000 Zigarettenkippen in 90 Minuten gesammelt

Diese werden jetzt ordnungsgemäß im Hausmüll entsorgt, in dem normal nur ein Bruchteil landet. „70 Prozent aller Kippen weltweit landen in der Natur“, betont Heike Kramer vom Nabu Geesthacht. Das ist insofern schlecht, weil schon ein Stummel 1000 Liter Wasser verunreinigt. Hier hat Jan Kramer einen anschaulichen Vergleich parat: „Durch die Schüler wurden also circa 68 Millionen Liter Wasser geschützt. Das entspricht 15- bis 16-mal der Menge, die in alle Becken des Geesthachter Freibads passen.“

Unappetitlich und übelriechend: Die Kippen im Eimer sind die Ausbeute von nur einer Klasse. 14 haben mitgemacht.
Unappetitlich und übelriechend: Die Kippen im Eimer sind die Ausbeute von nur einer Klasse. 14 haben mitgemacht. © Dirk Schulz | Dirk Schulz

68.000 Zigarettenkippen gesammelt – an diesen Hotspots in Geesthacht

Als besondere Hotspots konnten die Schüler die Bereiche um das Jugendzentrum Alter Bahnhof, den Menzer-Werft-Platz, den ZOB und McDonald‘s ausmachen. „In diesen Klassenstufen wird das Rauchen langsam interessant. Wir haben das auch als Präventionsmaßnahme gesehen“, berichtet Lehrerin Andrea Lehmann.

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Der Rotary-Club unterstützt den Beitrag zum Schutz der Umwelt auch finanziell. Die 9d und 7b mit 2,2 Kilogramm als Erst- und die 7a und 7c als Zweitplatzierte (1,9 Kilogramm) erhielten 200 beziehungsweise 100 Euro für ihre Klassenkasse. Sie hatten bei der Sammelaktion die größte stinkende Ausbeute zusammengetragen. Deutschlandweit sollen mit dem Rotary-Schulwettbewerb „Die Kippen kippen“ eine Millionen Kippen gesammelt werden.