Schwarzenbek. Während Veränderungen im Zentrum Schwarzenbeks aufwendig sind, lässt sich im Park einfacher etwas verändern. Was geplant ist.
Was in Schwarzenbek fehlt, sind Treffpunkte und Orte, die zum Verweilen einladen. Der 1999 eingeweihte Stadtpark ist so ein Ort, der durchaus Potenzial hat, die Lebensqualität in Schwarzenbek zu steigern. Das ist ein Ergebnis der Untersuchung im Zusammenhang mit dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK), die gerade zum Abschluss gekommen ist.
Sanierung des Parks gehört auch zu den vielen Vorschlägen, die die Planer des Berliner Büros „Yellow Z“ rund um den Architekten Oliver Bormann aus der Bürgerbeteiligung zur Innenstadtbelebung entwickelt haben. Der Stadtpark wurde dabei als ein Ankerpunkt für ein lebendigeres Zentrum identifiziert. Und nach Ansicht von Bürgermeister Norbert Lütjens ist das auch ein so genannter „quick win“, an dem relativ schnell etwas verändert werden kann.
Schwarzenbek: Stadtpark soll neuer Treffpunkt werden
Genau da setzen CDU und SPD im Wahlkampf an und finden auch Unterstützung im Seniorenbeirat, der ebenfalls die Aufenthaltsqualität im Stadtpark steigern möchte. Er möchte die im Jahr 2015 im Vorfeld der großen Verbrüderungsfeier angelegte Boule-Anlage wieder in Schuss bringen. Aber auch Stadtjugendpfleger Sven Kaulbars hat den Stadtpark im Fokus. Er will dort noch in diesem Sommer einen Fahrradparcours aufstellen lassen und einen Unterstand für Jugendliche errichten, damit sich diese dort treffen können, ohne Anwohner zu stören.
Während SPD und CDU den Stadtpark in den Fokus gerückt haben, liegt den Grünen der Ritter-Wulf-Platz am Herzen, auf dem sie Grünflächen schaffen wollen. Auch das gehört zum von „Yellow Z“ vorgestellten Konzept für die Entwicklung von Schwarzenbeks Innenstadt in den kommenden 15 Jahren. Die Planer sehen nach diversen Ortsterminen und mehreren Beteiligungsrunden mit Erwachsenen und Jugendlichen den Stadtpark und den Ritter-Wulf-Platz als Verlängerung der Achse von der Lauenburger Straße, um die sich die Geschäfte in Schwarzenbeks Zentrum sowie die Läden in Passage und Schmiedestraße gruppieren.
Stadtparkfest soll die Grünfläche in den Fokus der Öffentlichkeit rücken
Während Veränderungen im Zentrum aufwendig und teuer sind, lässt sich im Stadtpark schon mit einfachen Mitteln etwas verändern. Los geht es mit einem klar im Zeichen des Wahlkampfs stehenden Stadtparkfest, zu dem die CDU am Wahltag, Sonntag, 14. Mai, einlädt. Von 11 Uhr an werden bis 16 Uhr an verschiedenen Stationen die großen Zukunftsthemen der Stadt präsentiert mit einem bunten Programm aus Aktionen, Sport- und Spielangeboten für die ganze Familie, Basteleien zum Muttertag, Informationen zur Bahnanbindung, Hundeauslaufzone.
Bei einem Rundgang durch den Stadtpark sollen die Potenziale der Europastadt deutlich werden: „Die Anregungen durch die Bürgerinnen und Bürger im Stadtentwicklungsprozess und während unserer Zuhör-Tour in den vergangenen vier Monaten haben den Blickwinkel von Politik und Verwaltung definitiv erweitert“, sagt CDU-Spitzenkandidat Paul Dahlke. Dies gelte es jetzt aufzubereiten für politische Beschlüsse der nächsten fünf Jahre. Der „Druck von unten“ durch Bürgerbeteiligung müsse weiter hochgehalten werden.
Senioren freuen sich auf das erste Boule-Turnier am Muttertag
Das Fest von der CDU kommt dem Seniorenbeirat gerade zur rechten Zeit. „Gemeinsam mit der Verwaltung haben wir beraten, ob eine Boulebahn im Stadtpark geschaffen werden könnte. Das ist ein Sport, der für ältere Menschen optimal geeignet ist und sich gut zum Klönen oder einfach zum Treffen eignet. Eine entsprechende Anfrage hat ein Senior an uns gerichtet“, sagt Ulf Pielot, Vorsitzender des Seniorenbeirats. „Von der Stadt erhielten wir schnell die Antwort, dass eine Boulebahn existiert und es wurde sofort geprüft, in welchem Zustand diese ist“, erläutert Pielot.
Nachdem die Bahn für bespielbar erklärt wurde, trafen sich Mitglieder des Seniorenbeirates sowie der Antragsteller kürzlich zu einem ersten gemeinsamen Spiel. Und da es inzwischen bereits weitere Anfragen gibt, wird die Boulebahn wohl bald regelmäßig genutzt werden und das Angebot im Stadtpark bereichern. Auch bei dem Stadtparkfest wollen die Senioren mitmischen und laden ab 15 Uhr zum Boule ein. Die Bahn befindet sich neben der Skateranlage schräg gegenüber vom Grillplatz.
In diesem Sommer kommt ein Fahrrad- und Rollerparcours
„Das Ziel einer lebenswerten Stadt für alle Generationen werden wir auch in den nächsten fünf Jahren nicht aus dem Blick verlieren. Senioren müssen wir in Schwarzenbek genauso gerecht werden wie den jüngsten Mitgliedern der Stadt. Der Anfang ist mit einem durchaus aktiven Seniorenbeirat und einem Verein Aktive Senioren gemacht. Die Boulebahn ist ein guter Treffpunkt für Jung und Alt. Sollte noch Geld erforderlich sein, um sie besser herzurichten, werden wir das unterstützen“, betonte SPD-Spitzenkandidat Rüdiger Jekubik, der aktuell auch Bürgervorsteher und Vorsitzender des dafür zuständigen Sozial- und Kulturausschusses ist.
Eine deutliche Attraktivitätssteigerung wird der Stadtpark noch in diesem Sommer erfahren. Bis zum 1. Juli soll ein Fahrrad- und Rollerparcours – ein sogenannter Pumptrack – kommen. Er ergänzt die bereits vorhandenen Betonrampen für Skater, die aber angesichts der asphaltierten Fläche dazwischen und den zahlreichen Graffiti-Schmierereien an der Halfpipe und den anderen Sportgeräten einen trostlosen Anblick bieten. Stadtjugendpfleger Sven Kaulbars hatte sich massiv für den Pumptrack eingesetzt, der voraussichtlich 105.000 Euro kosten soll. Einen Großteil der Mittel kann die Stadt über öffentliche Zuschüsse einwerben.
Neue Anlage auch für Rollstuhlfahrer geeignet
Im Rahmen der Richtlinie des Landes Schleswig-Holstein „Fonds für Barrierefreiheit“ zur Förderung der Barrierefreiheit erhält die Stadt eine zweckgebundene Zuwendung in Höhe von rund 82.000 Euro, so Katharina Groth von der Stadtverwaltung. Diesen Zuschuss gibt es, weil die Anlage auch von Rollstuhlfahrern genutzt werden kann. Darauf freut sich bereits der Behindertenbeauftragte Klaus Gawlik. „Wir brauchen für die Inklusion solche Geräte, an denen Menschen mit Behinderungen genauso Spaß haben können wie Menschen ohne Behinderungen. Ob es dann Extra-Nutzungszeiten für Menschen mit Behinderungen geben sollte, muss sich zeigen“, sagte Gawlik.
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Kaulbars hat mit dem Pumptrack allerdings in erster Linie Kinder und Jugendliche im Blick, weil für sie Treffpunkte fehlen, an denen sie zusammenkommen können, ohne durch Lärm Anwohner zu stören. Dafür wäre der Stadtpark aus seiner Sicht optimal geeignet. Was noch fehlt ist ein Unterstand für schlechtes Wetter, den die Politiker aber grundsätzlich bereits vor Jahren genehmigt haben. „Auch die Toiletten im Stadtpark müssten wieder geöffnet werden. Das wäre für alle Besucher wichtig“, so der Stadtjugendpfleger.