Geesthacht. Um das Fachwerk und weitere Bauteile zu erhalten, muss die Farbe abgetragen werden. Dabei gibt es die ein oder andere Überraschung.
Die Arbeiten sind nicht zu übersehen: Seit Mai ist die Geesthachter St. Salvatoris-Kirche eingedeckt. Darunter laufen die Renovierungsarbeiten. Der Farbauftrag von vor über Hundert Jahren macht Geesthachts ältestem Gebäude (von 1685) Probleme, er muss abgetragen werden.
Die Farbe ist undurchlässig, sie lässt Feuchtigkeit nicht aus dem Gebälk, die Holzsubstanz wird geschädigt. Betroffen sind das Fachwerk, die südliche Haupteingangstür zur Kirche, die Fenster und das Traufgesimse. Tätig ist die Spezialfirma „Strahlcenter Hungriger Wolf“ aus Hohenlockstedt, gearbeitet wird mit einem Trockeneisverfahren. Nach dem Abtragen der alten wird eine neue, weiße Farbe aufgetragen auf Leinölbasis.
St. Salvatoris-Kirche: Warmer Geldsegen für die Kirchensanierung
Das alles kostet. Mindestens 220.000 Euro wird die Gemeinde laut Kostenschätzung berappen müssen. Größere Überraschungen seien bisher ausgeblieben, berichtet Pastorin Saskia Offermann. Eine gab es aber doch: Es sind zehn und mehr der zum Teil bleihaltigen Farbschichten übereinander aufgetragen worden. „Das ,und mehr‘ war die Überraschung“, sagt die Pastorin.
Der Geesthachter Bildungsausschuss spülte nun einen warmen Geldsegen in die Kasse als Zuschuss für die Finanzierung der Arbeiten. 70.000 Euro, die von der Ratsversammlung mit einem Sperrvermerk versehen waren, wurden freigemacht. „Bei Bauerhaltungsmaßnahmen, die unter kirchliche Angelegenheiten – Investitionskostenzuschüsse fallen, kann eine Zuschussgewährung in Höhe eines Drittels der Gesamtsumme bei der Stadt Geesthacht eingeworben werden“, teilt die Stadtverwaltung mit.
Geplant ist ein Frauenflohmarkt, um weitere Spenden zu bekommen
Weitere 7000 Euro seien durch eigene Initiativen bisher zusammengekommen, berichtet Saskia Offermann. Unter anderem durch ein Open-Air-Konzert im Kirchgarten mit Sängerin Lena Inter. Auch bei Gottesdiensten, Taufen und Hochzeiten, die weiterhin stattfinden, wurde gesammelt. „Als weitere Aktion wird gerade ein Frauenflohmarkt geplant“, erzählt Saskia Offermann. Zudem sei sie in Erwartung einer größeren Spende aus der Wirtschaft. Gestellte Förderungsanträge, unter anderem bei der Stiftung Denkmalschutz, blieben wegen bereits leerer Töpfe erfolglos.
Ein Zeitdruck, die Summe zusammenzuhaben, besteht „in dem Moment, wo alle Rechnungen eingegangen sind“, sagt die Pastorin. Zum September sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Zur Not erfolgt der Gang zur Bank wegen eines Darlehens. Vom zuständigen Kirchenkreis seien finanzielle Zuwendungen nicht zu erwarten, immerhin gebe es Unterstützung in Form von Beratung zu Fundraising und anderem Support.
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So besteht nach wie vor das eingerichtete Spendenkonto bei der Kreissparkasse: IBAN DE36 2305 2750 0003 0706 70 (Stichwort: Fassadensanierung), Einzahlungen auch über die Spenden-App, die auf der Startseite auf der Homepage der St.-Salvatoris-Kirche (kirche-geesthacht.de) zu finden ist. Einfach auf den Button „Spenden“ unter dem Bild drücken. Auch an der Fassade gibt es einen Barcode, der mit dem Handy ausgelesen werden kann.