Bremen. Mann meldet auf dem Wasser treibenden Schirm. DGzRS startet Dreifach-Alarmierung – am schnellsten vor Ort ist ein Trainingsschiff.

Glück im Unglück für einen jungen Wassersportler: Vor Pelzerhaken ist am Sonntagmittag ein erst 14 Jahre alte Kitesurfer vor dem Ertrinken in der nur noch 13 Grad kalten Ostsee gerettet worden. Wie die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) am Montag mitteilte, hatte ein Mann der Leitstelle in Bremen gegen 13.20 Uhr einen offensichtlichen Notfall mit einem auf dem Wasser treibenden Kiteschirm gemeldet.

Daraufhin alarmierte das sogenannte Maritime Rescue Coordination Centre (MRCC) den Seenotrettungskreuzer „Felix Sand“ aus Grömitz, das Seenotrettungsboot „Henrich Wuppesahl“ (Neustadt) sowie das Trainingsschiff „Carlo Schneider“. Da dieses gerade auf dem Weg von Burgstaaken zum DGzRS-Trainingszentrum in Neustadt war und sich damit in unmittelbarer Nähe der angegebenen Position südöstlich des ehemaligen Fernmeldeturms bei Pelzerhaken befand, war es am schnellsten an der Unglücksstelle.

Kitesurfer (14) von DGzRS-Trainingsschiff aus Ostsee gerettet

DGzRS-Sprecher Nils Sander: „Nur wenige Minuten später konnten die Seenotretter vom Trainingsschiff den Schirm und den Kiter im Wasser ausmachen.“ Der Jugendliche hatte bereits längere Zeit erfolglos versucht, seinen Schirm wieder aufzurichten. Die Besatzung der „Carlo Schneider“ nahm den Surfer an Bord, wo die Seenotretter sich um ihn kümmerten. Sander: „Eine Unterkühlung konnte zum Glück nicht festgestellt werden.“

In Neustadt wurde der 14-Jährige schließlich an seinen Vater übergeben, während die Besatzung des Seenotrettungsbootes „Henrich Wuppesahl“ die Kiteausrüstung aus dem Wasser barg. Nach Angaben der DGzRS wehte der Wind zur Einsatzzeit mit drei bis vier Beaufort aus West-Südwest, bei etwa einem halben Meter See.

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In Ost- und Nordsee kommt es immer mal wieder zu Notfällen mit Kitesurfern, zuletzt wurde im September ein 28-Jähriger vor Sylt gerettet. Ein Jahr zuvor hatte eine gleichaltrige Surferin ihre Fahrt vor St. Peter-Ording dagegen mit dem Leben bezahlt.