Kappeln. Zwei Firmenteile werden an einen Projektentwickler verkauft. Auch Mitarbeiter werden übernommen. Für das Ostseeresort gibt es noch keine Lösung.

Nach langem Hin und Her um zwei Töchter der insolventen Helma AG hat der Insolvenzverwalter der Unternehmensgruppe heute bekannt gegeben, einen Investor für zwei Firmenanteile gefunden zu haben. Ein Berliner Projektentwickler, die Capella Gruppe, übernimmt die Helma Eigenbau AG und die Helma Wohnungsbau AG. Ein notarieller Kaufvertrag wurde bereits unterschrieben.

Damit kommt eine Investorensuche zu einem Ende, die zwischenzeitlich ein ganz anderes Bild ergab. Im Juli hatte Insolvenzverwalter Manuel Sack bekannt gegeben, dass die PRS Family Trust GmbH, eine als Family-Office geführte Private-Equity- und Vermögensverwaltungsgesellschaft mit Sitz in Berlin, die beiden Firmen übernehmen werde. Wie es aus informierten Kreisen heißt, habe das Unternehmen allerdings am Ende doch nicht unterschrieben. Nun gehören die beiden Firmen der Capella Gruppe.

Ostseeresort Olpenitz: Die rund 130 Mitarbeiter der beiden Helma-Firmen werden übernommen

Die rund 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der beiden Firmen werden von dem neuen Eigentümer übernommen. Wie so oft haben die Vertragsparteien über den Kaufpreis Stillschweigen vereinbart.

„Mit dieser umfangreichen und komplexen Transaktion ist es uns in nur sechs Monaten gelungen, eine für die Gläubiger, für die Beschäftigten und für die Bauprojekte in den Regionen gleichermaßen gute Lösung zu finden“, sagt Insolvenzverwalter Manuel Sack zu der ersten Übernahme.

Helma-Insolvenz: Nicht verkauft werden einige Projekte des Unternehmens in München

Nicht zum Verkauf gehören die bestehenden Projekte der Helma Wohnungsbau GmbH im Raum München. Sie werden unter der Leitung des Insolvenzverwalters von den rund zehn Mitarbeitern des Helma-Projektbüros in Ismaning bei München fortgeführt, „bis für diese regional eigenständige Einheit der laufende Investorenprozess zum Abschluss gebracht wurde“, wie es heißt.

Unterdessen laufe der Investorenprozess für die sich ebenfalls im Insolvenzverfahren befindliche Helma Ferienimmobilien GmbH weiter, berichtet der Insolvenzverwalter. Das Projekt des Unternehmens in Büsum wird gerade unter Sacks Leitung zum Abschluss gebracht. Hier wurden die Restraten der Eigentümer auf Treuhandkonten überwiesen. Mit dem Geld werden nun die letzten Baumaßnahmen durchgeführt.

Für Olpenitz werden derzeit Verhandlungen mit Interessenten geführt

In Olpenitz laufen die Verhandlungen mit möglichen Interessenten. Manuel Sack berichtete dem Abendblatt bereits mehrfach, dass es eine Reihe von Interessenten gebe. „Die Konstruktion in Olpenitz ist einfach kompliziert“, sagte Sack vor Kurzem dem Abendblatt. Käufer müssten genau alles prüfen.

Zum Hintergrund: Im März hatte zuerst der Mutterkonzern der Helma Ferienimmobilien GmbH, die Helma Eigenheimbau AG, Insolvenz angemeldet. Wenige Tage später folgte auch die Insolvenz der Helma Ferienimmobilien GmbH selbst. Zum Insolvenzverwalter bestellte das Gericht Manuel Sack.

In Olpenitz entstehen rund 1450 Wohneinheiten, 2025 sollte die Anlage fertig sein

Die Helma Ferienimmobilien GmbH hat eine riesige Ferienanlage auf dem ehemaligen Marinestützpunkt in Olpenitz entwickelt. Rund 450 Millionen Euro werden investiert, etwa 1450 Wohneinheiten sollen hier entstehen. Ende 2025 sollten eigentlich alle Arbeiten abgeschlossen sein.

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In Büsum hat das Unternehmen ebenfalls ein Ferienresort realisiert. Hier sind 114 Ferienhäuser und Wohnungen entstanden. Auch in Tossens und Burhave (beide bei Butjadingen in der Wesermarsch) hat das Unternehmen Ferienimmobilien geplant und gebaut.