Olpenitz. Offiziell wurde vor Gericht das Verfahren für die Helma Ferienimmobilien GmbH eröffnet. Welche Pläne es für das Resort an der Ostsee bereits gibt.
- Der Investor des Ostseeresorts in Olpenitz ist insolvent
- Anfang September wurde das Verfahren vor dem Amtsgericht Giforn eröffnet
- Bereits 2011 wurde ein Insovenzantrag gestellt
Nun ist es offiziell: Am 1. September wurde das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Helma Ferienimmobilien GmbH offiziell vor dem Amtsgericht Gifhorn eröffnet. Manuel Sack, der bereits als vorläufiger Insolvenzverwalter für das angeschlagene Unternehmen tätig war, wurde zum Insolvenzverwalter bestellt.
In den vergangenen Monaten hatte Sack sich bereits bemüht, eine tragbare Lösung für die Helma zu finden. „Das Unternehmen wird auch im eröffneten Verfahren fortgeführt und die einzelnen Projekte weiterentwickelt“, so der Insolvenzverwalter. „Der bereits im vorläufigen Verfahren gestartete strukturierte, internationale Investorenprozess wird fortgesetzt, es gibt mehrere Interessenten für die Helma Ferienimmobilien.“
Ostsee-Resort Olpenitz: Insolvenzverfahren von Ferienhausbauer eröffnet
Das mit Abstand bedeutendste Projekt des Unternehmens ist das Ostseeresort Olpenitz. Hier wird seit Jahren auf dem ehemaligen Marinegelände eine Ferienanlage entwickelt. Sie war bereits einmal von einer Insolvenz gestoppt worden. Die Port Olpenitz GmbH, die das gesamte Areal erschloss, stellte bereits 2011 einen Insolvenzantrag.
Die Helma Ferienimmobilien GmbH übernahm zuerst 2011 einen Teil des Projekts. 2013 kam der Rest dazu. Rund 450 Millionen Euro wurden hier seitdem investiert, etwa 1450 Wohneinheiten sollen entstehen. Ende 2025 sollten eigentlich alle Arbeiten abgeschlossen sein. Nicht alles auf dem Areal gehört allerdings zu Helma. Im nördlichen Bereich der Anlage wurden Grundstücke auch an andere Investoren verkauft.
Jahrhundert-Sturmflut im Herbst 2023 hat erhebliche Schäden verursacht
Hier auf dem Areal gehören dem Unternehmen noch erhebliche Grundstücksflächen, wie es vonseiten des Insolvenzverwalters heißt. Einige von ihnen in unmittelbarer Strand- und Wasserlage.
Das Problem: Die Jahrhundert-Sturmflut im Oktober 2023 hat auch in Olpenitz schwere Schäden verursacht, Sicherungsanlagen des Resorts zum Teil schwer beschädigt. Zur Vermeidung größerer Folgeschäden sollen nun in einem ersten Schritt gemeinsam mit den Eigentümern der unmittelbar betroffenen Grundstücke die Sanierungsmaßnahmen an den Molen durchgeführt werden.
Ostsee: Erste Investoren hat Insolvenzverwalter Sack bereits gefunden
Zudem hat der Insolvenzverwalter ein Konzept zur Sicherstellung und Weiterentwicklung des Resort-Betriebs unter Einbindung aller Eigentümer erarbeitet, das in einem zweiten Schritt die Gründung einer professionellen Betriebsgesellschaft vorsieht.
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Im Juli konnte Sack bereits das Interesse für zwei Firmenzweige von Helma durch Investoren verkünden. Unter anderem prüft die PRS Family Trust GmbH, eine als Family-Office geführte Private-Equity- und Vermögensverwaltungsgesellschaft mit Sitz in Berlin, ob sie die Helma Wohnungsbau GmbH und die Helma Eigenheim AG übernehmen wird. Auch für die Helma Ferienimmobilien GmbH laufen die Verhandlungen.