Flensburg. Unternehmer haben in Husum bereits ein Restaurant und einen Beachclub. Warum Flensburg so besonders ist – und was sie noch vorhaben.
Für Alexander Müller und seinen Geschäftspartner André Cardell wird es nie langweilig. Gerade erst haben sie den Beachclub in Olpenitz eröffnet. Jetzt kümmern sie sich um ihr neues Restaurant Alex Kitchen in Flensburg. Dort empfangen sie seit wenigen Wochen Gäste – und es gibt noch viel zu tun. „Die Flensburger nehmen unser Konzept super an“, sagt Cardell. „Der Start ist absolut geglückt.“ Abends sei das Restaurant mittlerweile oftmals sogar schon ausgebucht, und auch mittags steige das Interesse täglich.
Das Konzept von Alex Kitchen ist nicht neu. Seit etwa zehn Jahren betreibt Müller mit Cardell ein Restaurant mit dem gleichen Namen in Husum, lange Zeit gab es einen weiteren Standort in Heide. Der ist seit dem vergangenen Jahr wieder geschlossen – dafür gibt es seit Neuestem nun Alex Kitchen in Flensburg am Südermarkt.
Ostsee: Beachclub Olpenitz – Betreiber eröffnen Restaurant in Flensburg
„Wir hatten Flensburg schon lange im Visier“, sagt Cardell. Beide hätten eine enge Verbindung zu der nördlichsten Stadt Deutschlands. „Ich habe lange hier gelebt, in Flensburg wollten wir schon immer etwas machen.“ Es habe sich zuvor schlicht keine Gelegenheit ergeben. „Oder eben nicht der passende Standort“, sagt Cardell. Den haben die beiden mit dem ehemaligen Eiscafé im vergangenen Jahr gefunden. „Allerdings war es verdammt aufwendig, aus einem Café ein Restaurant zu machen.“
Viele Monate lang wurde das Haus komplett entkernt. Auf zwei Ebenen ist nun ein modernes und helles Restaurant entstanden. Mehr als 100 Plätze hat Alex Kitchen in Flensburg, viele von ihnen sind in Nischen eingearbeitet. „So wirkt es gemütlicher und gar nicht so groß.“ Die Küche ist offen und einsehbar, „das haben wir ganz bewusst gemacht“. Und vor der Tür gibt es weitere 90 Plätze mit Blick auf den Südermarkt.
Das Konzept von Alex Kitchen: Gesundes Essen, frisch zubereitet
Anders als viele andere Gastronomen in der Region haben Cardell und Müller bisher keine Probleme damit, ausreichend Personal für ihr Restaurant zu finden. „Wir haben bewusst junge Leute angesprochen, das passt zum Konzept.“ Außerdem ginge es ihm und seinem Geschäftspartner eher um weiche Faktoren. „Uns ist der Umgang untereinander extrem wichtig, wir haben uns mit jedem potenziellen Kollegen ausgiebig beschäftigt.“ Regelmäßige Teamtreffen gebe es. Ebenso würden die Mitarbeiter immer wieder anonym befragt, wie es ihnen im Unternehmen ginge. „Wir nehmen jede Kritik sehr ernst.“ So hätten sie viele engagierte junge Leute gewinnen können.
Die Karte ist ähnlich wie die in Husum. Das Konzept bei Alex Kitchen: gesunde Gerichte, frisch zubereitet. Cardell ist es wichtig zu betonen: „Bei uns gibt es kein Fertigessen, alles wird frisch zubereitet.“ So könne es aber eben auch mal passieren, dass etwas ausverkauft sei oder die Köche improvisieren müssten. „Aber genau das ist auch gewünscht.“
Mittags ist das Alex Kitchen ein Selbstbedienungsrestaurant
Auf der Karte gibt es viele vegetarische Gerichte, Salate, Suppen, Bowls, Currys oder Wokgerichte. Aber auch Burger, Pasta oder Ofenkartoffel. Alles kann individuell angepasst werden, ganz wie die Gäste es wünschen, so Cardell. „Wir gehen auf jeden Wunsch ein.“ Wert legen er und sein Geschäftspartner auch auf die Auswahl des Fleisches. „Das Rind kommt direkt um die Ecke aus Schleswig-Holstein. Das Hähnchen ist ein Kikok-Hähnchen.“ Bei der Aufzucht der Hühner würde auf Nahrung und Auslauf geachtet, beichtet Cardell.
Während der Mittagszeit ist im Alex Kitchen übrigens ein Selbstbedienungsrestaurant, ab 17 Uhr wird dann umgestellt auf den klassischen Restaurantbetrieb mit Bedienung am Tisch. „So könnten wir sicherstellen, dass die Gäste in ihrer Mittagspause schnell an ihr Essen kämen, am Abend aber auch den Besuch im Restaurant richtig genießen könnten.“
Am Abend werden die Gäste im Alex Kitchen am Tisch bedient
Und wer glaubt, im Alex Kitchen gebe es nun nur ein gesundes Essen auf die Schnelle, der irrt. „Am Abend kann man hier lange und entspannt sitzen, mehrere Gänge essen und dazu was trinken“, sagt Cardell. Und genau das würden nun auch immer mehr Menschen in Flensburg für sich entdecken.
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Wenn es nach Cardell geht, soll es langfristig nicht bei den beiden Läden bleiben. „Für uns ist Flensburg eine wichtige Blaupause“, sagt er. Das Restaurant sei mit einem Hamburger Innendesigner erdacht. „Wir haben auf eine hochwertige Innenausstattung Wert gelegt.“ Außerdem sei es deutlich größer als der Laden in Husum.
Bei Erfolg in Flensburg könnten weitere Restaurants folgen
Nun müsse sich in den kommenden Monaten und Jahren zeigen, ob die Idee funktioniere. „Sollte das Restaurant hier erfolgreich sein, dann werden wir weitere Standorte in der Region planen.“ Bis dahin sei es aber noch ein langer Weg, so Cardell. „Jetzt muss sich erst einmal hier in Flensburg alles zurechtruckeln.“