Glücksburg. Die Inhaberin von Aarskogs Boutique Hotel hatte eigentlich nie vor, ein Hotel zu betreiben. Was sich jetzt geändert hat.
Eigentlich hatte Birte Strohbehn-Aarskog nie vor, ein eigenes Hotel zu führen. Eigentlich wollte sie gemeinsam mit ihrem Mann nur verhindern, dass das wunderschöne alte Haus in ihrer Nachbarschaft in Glücksburg unweit der Flensburger Förde abgerissen wird und einem Neubau zum Opfer fällt. Jetzt, mehr als zehn Jahre später, betreibt Birte Strohbehn-Aarskog doch ein kleines Hotel in genau diesem schönen alten Haus – und könnte nicht glücklicher sein.
Die fröhliche Frau berichtet, wie es dazu gekommen ist: „Nicht weit von unserem Haus stand dieses alte Mädchenpensionat. Ein wunderschönes Gebäude aus dem Jahr 1898“, sagt sie. Dort betrieb die Diakonie lange ein Seminarhaus. „Eines Tages kam die Diakonie auf uns zu und fragte uns, ob wir uns vorstellen können, das Haus zu übernehmen.“
Ostsee: Glücksburg - Boutique Hotel hat neuen Namen und neuen Betreiber
Gemeinsam mit ihrem Mann habe sie das Für und Wider diskutiert. „Uns ging es in erster Linie darum, dieses Gebäude für die Stadt zu erhalten.“ Stück für Stück sei dann die Idee entstanden, das Haus in eine kleine Pension oder ein Hotel zu verwandeln. Das Ehepaar kaufte das alte Mädchenpensionat 2012 und begann es zu renovieren.
Mit der Familie Roß fanden Birte Strohbehn-Aarskog und ihr Mann dann die idealen Betreiber für das Hotel. Zehn Jahre lang bewirtschafteten Tine und Sönke Roß es unter dem Namen „Schmucke Steed“. Weit über die Grenzen der Region hinaus machten sie sich mit dem kleinen Boutique-Hotel im skandinavischen Einrichtungsstil einen Namen.
Die ersten zehn Jahre war das Hotel an eine Familie verpachtet
Birte Strohbehn-Aarskog und ihr Mann blieben erst einmal Nachbarn und Inhaber des Gebäudes, mehr nicht. Bis die beiden Pächter entschieden, nach zehn Jahren den Vertrag nicht mehr zu verlängern. „Das war wirklich traurig, es hat einfach alles gepasst“, berichtet Birte Strohbehn-Aarskog heute. Wieder hätte sie mit ihrem Mann überlegen müssen, was mit dem Haus passiert.
So sei die Idee gereift, das Hotel weiter zu betreiben. „Ich habe aber keine Ahnung von dem Geschäft“, sagt die 50-Jährige. Also habe sie jemanden gesucht, der das Haus für sie betreibt. Gefunden hat sie Rainer Malchus. Der 53-Jährige hat viele Jahre lang das Strandhotel in Glücksburg geleitet. Zuletzt war er Direktor des Romantikhotels Roewers auf Rügen. „Aber seine Familie hat immer hier in Glücksburg gelebt, er wollte also zurück“, sagt Birte Strohbehn-Aarskog. Das sei ihr Glück gewesen.
Im April hat das Hotel unter neuem Namen wieder eröffnet
Seit Anfang April hat das Hotel nun wieder geöffnet. Aarskogs Boutique Hotel heißt das Haus mit seinen 16 Zimmern nun. „Mein Mann ist Norweger, das klingt doch wunderbar skandinavisch, genauso, wie wir hier sind“, sagt Inhaberin Birte Strohbehn-Aarskog.
Die Inneneinrichtung ist ähnlich wie zuvor, die Möbel sind geblieben. Nur die Deko, Kissen und Bilder an den Wänden wurden ausgetauscht, berichtet die Inhaberin. Als studierte Kunsthistorikerin habe sie darauf ein besonderes Augenmerk gelegt. An den Wänden hängen nun Werke von Sabine Jäckel. „Wir versuchen das Thema Skandinavien noch konsequenter durchzudeklinieren.“ So gebe es auch beim Frühstück einen besonderen Tee aus Skandinavien, das Geschirr komme von Royal Copenhagen, die Bettwäsche ebenfalls von einem skandinavischen Hersteller. Nach wie vor sind die Möbel und die Materialien nach ökologischen Standards ausgewählt.
Mittlerweile haben die Gäste den Namenswechsel angenommen
Mittlerweile haben auch die Gäste die Umstellung angenommen. „Ein Namenswechsel muss sich erst einmal rumsprechen“, sagt Birte Strohbehn-Aarskog. Die erste Verwirrung sei aber nun der Freude gewichen, dass das Hotel weiter besteht.
- Nach Zwangspause: Historisches Restaurant Quelental eröffnet wieder
- Nach „Mein Lokal, dein Lokal“. Großer Andrang auf Glücksburger Restaurant
- Alter Meierhof sechs Monate zu - so teuer ist die Renovierung
Und Birte Strohbehn-Aarskog ist in ihrer Rolle als Hotelinhaberin bereits angekommen. „Wir haben einen wunderbaren Direktor, der alles im Griff hat“, sagt sie. Sie selbst kümmere sich um kleine Details, wie Blumen. Arbeite im Garten. Oder unterhalte sich einfach hier und da mit den Gästen. „Ich bin quasi on top. Wenn ich vorbeischaue, ist es gut. Wenn nicht, kein Problem“, sagt sie. Diese Rolle bringe ihr viel Spaß. Und genauso solle es ja sein.