Diese Landschaft wirkt wie eine unwirkliche Zauberlandschaft: endlose Strände, geheimnisvolle Wälder, verträumte Seen, uralte Alleen und verwunschene Orte machen die aus drei Landzungen bestehende Halbinsel zu einem Geheimtipp für Urlauber, die sich nach Ruhe und Einsamkeit sehnen

Die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst ist ein einzigartiges Urlaubsparadies. Zwischen Ostsee und Bodden eingerahmt, wurde die Landschaft erst sehr spät von Touristen entdeckt und ist daher noch vergleichsweise unberührt. Zum Glück mag man meinen, denn die drei ehemaligen Inseln, die mittlerweile zusammengewachsen sind, strahlen eine wunderbare Ursprünglichkeit aus. Früh entdeckt haben dagegen Künstler diese Landschaft und versuchten sie auf ihre Leinwände zu bannen. Steilküsten zerschneiden die Landschaft, Strandseen, Bodden und Schilf bedeckte Buchten schmiegen sich in die Landschaft. Die Strände sind kilometerweit und feinsandig, fast unendlich scheinen sie sich vor einem auszubreiten. Spaziergänge führen einen in geheimnisvolle Wälder und entlang verträumter Seen. Uralte Alleen führen hinein in kleine Orte, in denen die Zeit stehen geblieben zu sein scheint.

Der Darß ist der mittlere Teil der Halbinselkette Fischland-Darß-Zingst mit der Ostsee als Außenküste und der Reihe von Boddengewässern auf der Innenseite. Der größte Teil der Halbinsel wird vom Darßwald bedeckt, der nicht nur dank seiner knorrigen Bäume als "Urwald" gilt und unter strengem Naturschutz steht. Auf dem Darß liegen die Erholungsorte Born und Wieck, Ahrenshoop, Prerow und Bliesenrade.

Graal-Müritz - Sogar Orchideen gedeihen hier

Das Seeheilbad Graal-Müritz erstreckt sich 5 km am Ostseestrand und ist von der "Rostocker Heide" umgeben, einem dichten und tiefen Waldgürtel, der 11.000 Hektar umfasst. Durch die Küstennähe konnte sich ein besonderes Bioklima entwickeln, in dem verschiedenste Tierarten leben wie Fuchs, Dachs, Damm- und Schwarzwild und seltene Vogelarten wie Seeadler, Kranich, Eisvogel und Graureiher. Sogar Orchideenarten wachsen hier. Im Ort selbst stehen noch sehr schöne, restaurierte Fischerkaten. Diese historischen Büdner-Häuser sind oft Schilf gedeckt - an der Ostseeküste meist "Rohr" genannt.

Wustrow - Zeesboote im Herzen des Fischlandes

Rohr gedeckte Katen finden sich auch in Wustrow. Dazu erinnern ansehnliche Kapitänshäuser mit kleinen Vorgärten an die Vergangenheit als Fischer- und Seefahrerort. Weiteres Kennzeichen der einst ruhmreichen Fischer des Fischlandes sind die breit und flach gebauten Zeeseboote mit ihren braunen Segeln. Der Name der schnellen Boote kommt von der Zeese, einem beutelartigen Schleppnetz, mit dem einst gefischt wurde. Heute dümpeln sie gemütlich im Boddenhafen und schippern allenfalls Touristen über das Gewässer. Jüngeren Datums ist die Seebrücke, die 240 m weit ins Meer ragt. Ein toller Blick bietet sich von der Aussichtsgalerie der Kirche. Bis auf 18 m Höhe erhebt sich das bei Wustrow beginnende Fischländer Kliff, an dem Wind, Frost und Regen nagen und die Küstenlinie verändern.

Ahrenshoop - Zunächst kamen nur Künstler

Es waren die besonderen Lichtverhältnisse, die zahlreiche Künstler nach Ahrenshoop lockten und seine lange Tradition als Künstlerkolonie begründeten. Ende des 19. Jhs. kamen erstmals Landschaftsmaler wie Paul Müller-Kaempff in den abgeschiedenen Ort. Manche blieben nur einen Sommer, andere auf Dauer. Bald schon entstand die erste Malschule. 1909 wurde der Kunstkaten als "Haus für heimische Kunst und Kunstgewerbe" eröffnet. Damit hatte sich eine Malerkolonie im Ort gebildet. Künstler lieben den Ort noch immer, obwohl er von seiner Ursprünglichkeit bei seiner stetig steigenden Beliebtheit ein wenig eingebüßt hat. Doch Ahrenshoop hat sich viele verwunschene Winkel erhalten und an so mancher Ecke lugt plötzlich ein Künstleratelier - hervor. In den beiden Ortsteilen Althagen und Niehagen herrscht eine ländliche Atmosphäre, sie haben ihren Charakter als Bauern- und Fischerdorf bewahrt. Beeindruckend ist das bis zu 18 Meter aufragende Steilufer am südlichen Ortsende. Von dieser Stelle bietet sich ein weiter Ausblick auf den feinen Sandstrand und auf die Ostsee.

Prerow - Urwüchsiges Seebad

Der Ort liegt im Nordosten der Halbinsel Darß. Im Jahre 1872 kam es zu einem verheerenden Sturmhochwasser in der westlichen Ostsee. Bis dahin gab es auf der Halbinsel Darß eine Verbindung zwischen Ostsee und Bodden. Prerow heißt im Slawischen sinngemäß "am Durchbruch liegend". Begünstigt durch diese direkte Lage an der Ostsee war Prerow ein Seefahrer- und Fischerdorf. Schon Ende des 19. Jahrhunderts verloren die Prerower durch den Niedergang der Segelschifffahrt ihre ursprüngliche Lebensgrundlage. Ein findiger Gastwirt kam auf die Idee, aus dem Ort ein Seebad zu machen. Die 100-jährige Bädertradition hat dem Ort aber nichts von seiner verwunschenen Atmosphäre geraubt. Hochhäuser gibt es nicht, stattdessen einstöckige Rohr gedeckte Häuser inmitten blumenreicher Gärten. Ins Meer hinein ragt eine 390 m lange Seebrücke. Besonders schön ist der Blick auf die Ostsee und den Bodden von der Hohen Düne (16,5 m) westlich der Straße nach Zingst.

Born auf dem Darß - Leuchtturm und Natureum locken

Eingebettet in Wiesen und Wald zieht sich der romantische kleine Ort viereinhalb Kilometer vom Saaler Bodden im Westen bis zum Koppelstrom an seiner Südseite entlang. Zum Ort gehört auch die Landzunge Holm am Weststrand und der Darßwald. Hübsch ist die Rohr gedeckte Fischerkirche, die 1934/35 aus Holz erbaut wurde und auf einer weiten Wiese liegt. Die Nordspitze des Darß, genannt "Darßer Ort", mit dem Leuchtturm ist ein beliebtes Ausflugsziel. Direkt am Leuchtturm betreibt das Deutsche Meeresmuseum seit 1991 eine Außenstelle - das Natureum. Die Ausstellung rückt Vielfalt, Dynamik und Schutzbedürftigkeit der einmaligen Darßer Natur in den Mittelpunkt. www.meeresmuseum.de/natureum

Zingst - Zehntausende Kraniche machen hier Station

Vor 125 Jahren war auch Zingst ein Seefahrerdorf. Mit der Gründung eines Badekomitees im Jahre 1881 begann die Entwicklung zum Ostseeheilbad. Damals waren die Badeanstalten auf Pfählen eine Novität. Heute erholt man sich auch am 18 km langen Strand, kann sonnen, baden, spielen, surfen, segeln. Eingebettet zwischen Ostsee und Bodden erstrecken sich hier ausgedehnte Wälder und Wiesen, naturbelassene, saubere Strände, Küstenstreifen soweit das Auge reicht. Auch andere Gäste kommen gern und erholen sich an der Ostsee. Im Frühjahr und Herbst verweilen hier zehntausende Kraniche, die sich für ihren Weiterflug stärken. Nicht allein die Schönheit der Natur macht den Reiz aus. Zwischen dieser idyllischen Boddenlandschaft und dem weiten Sandstrand warten Galerien, Museen, Experimentarium, Restaurants und Geschäfte vielfältigster Art auf Besucher.

Barth - Minne, Bibel und altehrwürdige Gebäude

Liebevoll restaurierte Bürgerhäuser, mittelalterliche Gassen und altehrwürdige Gebäude wie das klösterlich anmutende adlige Fräuleinstift und die Kirche St. Marien im Stil der Backsteingotik lassen die Vergangenheit wieder ein wenig lebendig werden. Die von weitem sichtbare St. Marien Kirche erhebt sich 85 m über den Meeresspiegel und diente zur Zeit der Segelschifffahrt auch als Seezeichen. Das historische Barth, das 1255 lübisches Stadtrecht erhielt, erfreute sich großer Sympathien der Rügenfürsten. Auch Ranenfürst Witzlaw III - der einzige Minnesänger des norddeutschen Raumes, fand gefallen an dem Ort und ließ 1315 in Barth ein Schloss errichten, in dem er oft residierte. Seine Minnekünste brachten ihm offensichtlich nicht den gewünschten Erfolg. Witzlaw starb 1325 kinderlos, und mit ihm erlosch das rügensche Fürstengeschlecht. Bekannt ist der Ort auch weniger für Minne, als für Bibel und Seefahrt. Die berühmte niederdeutsche Barther Bibel entstand in der "Fürstlichen Hofdruckerei" aus dem 16. Jahrhundert. Die Karriere als Seefahrerstandort kam erst nach dem Anschluss Vorpommerns an Preußen im Jahre 1815 Schwung. Dann aber kräftig: Im Jahre 1872 gab es fünf Werften und 18 Reedereien. Mit der Anzahl ihrer Schiffe nahm die Stadt die zweite Stelle in Preußen ein. Eine Königliche Navigationsschule bildete von 1863 bis 1924 Steuerleute und Kapitäne aus.

Unterwegs auf Fischland-Darß-Zingst

Wo Sie am besten übernachten, speisen, feiern können und "ook mool Fofftein moken" (Pause einlegen), erfahren Sie hier: Unterwegs auf Fischland-Darß-Zingst Die Seite informiert Sie über die schönsten Sehenswürdigkeiten, wichtigsten Orte, Museen und Aktivitäten sowie aktuelle Veranstaltungstipps aus der Region.