Hamburg. Nach einem Schlaganfall wird eine 80-Jährige von einem Kreuzfahrtschiff zurückgelassen. Ihre Familie gibt nun schockierende Details preis.
Vor rund zwei Wochen hat dieser Fall viel Aufsehen erregt: Acht Passagiere des Kreuzfahrtschiffs „Norwegian Dawn“ wurden auf der afrikanischen Insel São Tomé zurückgelassen, weil sie nach einer privat organisierten Tour nicht rechtzeitig zurück am Hafen waren. Erst nach einer Woche schafften sie es zurück aufs Schiff. Für die Kreuzfahrt-Crew und den Kapitän hagelte es heftige Kritik. Unter den Betroffenen waren unter anderem eine Schwangere und eine querschnittsgelähmte Person. Jetzt wurde bekannt, dass das Kreuzfahrtschiff Medienberichten zufolge auch Julie Lenkoff, eine 80-jährige Frau, auf der Insel zurückgelassen hat.
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Kreuzfahrt mit Norwegian Dawn: 80-Jährige erleidet während einer Insel-Tour Schlaganfall
Laut Aussagen von Lenkoffs Familie gegenüber „Business Insider“ sei Lenkoff alleine die 21-tägige Kreuzfahrtreise angetreten. Nach rund einer Woche sei die Familie von einem anderen Passagier darüber in Kenntnis gesetzt worden, dass Lenkoff einen Schlaganfall erlitten habe und aus dem Krankenhaus auf São Tomé entlassen worden sei – sie habe kaum sprechen und nicht gut sehen können.
Die Frau habe während einer Insel-Tour, der von der Kreuzfahrt gesponsert worden sei, den Schlaganfall erlitten. Der Geschäftsführer des Reiseunternehmens habe gegenüber dem Online-Portal bestätigt, dass Lenkoff ohnmächtig geworden und gestürzt sei. Dass es sich um einen Schlaganfall gehandelt hat, sei aber nicht klar gewesen. Die Frau sei von den Reiseleitern zum Hafen gebracht worden, wo sie von einer Krankenschwester der Reederei untersucht worden sei.
In einem Statement, das „Business Insider“ vorliegt, schreibt Norwegian Cruises: „Am 27. März 2024 [ist] eine 80-jährige Frau aus medizinischen Gründen von Bord gegangen […], nachdem sie von unserem medizinischen Team an Bord untersucht wurde. Das hielt es für das Beste, sie in einem örtlichen Krankenhaus weiter zu untersuchen und zu behandeln.“
Nach Schlaganfall alleine im Krankenhaus zurückgelassen?
Die Familie kritisiert, dass sie von Norwegian Cruise nicht kontaktiert worden sei. Norwegian Cruise begründet dies mit der Notwendigkeit zum Datenschutz: „Da der Gast aus dem Krankenhaus entlassen wurde und sich in einem kohärenten Zustand befindet, besteht unser Protokoll darin, den Gast direkt zu kontaktieren, da wir nicht die Befugnis haben, medizinische Details ohne seine ausdrückliche Zustimmung an andere weiterzugeben.“
Auch habe die Reederei versucht, Lenkoff zu kontaktieren: „Wir haben mehrmals versucht, den Gast anzurufen, und da wir sie nicht erreichen konnten, haben wir direkt mit unserem Hafenagenten in São Tomé und Príncipe [...] zusammengearbeitet, um aktuelle Informationen über den Gast zu erhalten.“
Doch auch dem widerspricht Lenkoffs Familie: Es gäbe weder Telefon- noch Whatsapp-Aufzeichnungen der angeblichen Kontaktversuche. Zudem habe der Reiseveranstalter Lenkoff im Krankenhaus alleine zurückgelassen – ohne Bargeld und Kreditkarten, weil diese verloren gegangen seien.
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Kreuzfahrt: Familie widerspricht Aussagen von Norwegian Cruise
Gegensätzliche Aussagen gibt es auch dazu, wie es nach der Entlassung Lenkoffs aus dem Krankenhaus weitergegangen ist. Die Reederei hat gegenüber „Business Insider“ erklärt, dass die 80-Jährige auf einen Flug nach Portugal begleitet worden sei und sie eine sichere Rückreise in die USA sichergestellt hätten.
Die Familie hingegen pocht darauf, dass sie alle Reisevorbereitungen getroffen habe, nicht die Kreuzfahrtgesellschaft: „Niemand bei Norwegian Cruises wollte die Verantwortung dafür übernehmen“, so Lankoffs Schwiegersohn. „Wir hatten die Mittel […], sie nach Hause zu bringen. Ich kann mir nur vorstellen, was passiert wäre, wenn eine Familie das nicht getan hätte oder wenn diese Person wirklich alleine gewesen wäre. Was wäre dann passiert?“.
Inzwischen sei Lenkoff zurück in den USA. Sie läge zurzeit in einem Krankenhaus und sei nach einem zweiten Schlaganfall in einem kritischen Zustand.
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