Trittau. Großes Volksfest zieht Besucher von nah und fern an. Was das Erfolgsgeheimnis des Trittauer Schützenvereins ist.

Dass der Schützenverein von Trittau und Umgegend sich aufs Feiern versteht, hat sich längst bis über die Ortsgrenzen hinaus herumgesprochen. Feiern und Tradition, das geht bei den Schützen Hand in Hand: Vom Freitag bis Sonntag, 18. bis 20. August, veranstaltet der Verein bereits zum 87. Mal sein großes Volks- und Schützenfest auf dem Schützenplatz in der Ortsmitte von Trittau.

Vereinssprecher Philip Weber gehört dem Verein seit 25 Jahren an. Er sagt: „Es ist eine Seltenheit und für uns ein Highlight, dass wir hier in Trittau ein Volks- und Schützenfest auf die Beine stellen, das es in dieser Größe in Schleswig-Holstein kaum noch so gibt.“ Selbst das vom Trittauer Verein Ziegelbergweg ausgerichtete Fest „Ziegelbergweg rockt“ habe eine andere Aufmachung, so Weber. „Wir bieten noch ein komplettes Volksfest an.“

Volks- und Schützenfest: Eröffnung mit Familientag

Neben traditioneller Blasmusik überrascht der Musikzug Hoisdorf sein Publikum bei seinen Auftritten manchmal mit besonderen Stücken.
Neben traditioneller Blasmusik überrascht der Musikzug Hoisdorf sein Publikum bei seinen Auftritten manchmal mit besonderen Stücken. © Musikzug Hoisdorf | Reinhard Mou

Dazu kooperiert der Schützenverein mit einem Schaustellerbetrieb. Weber: „Er organisiert die Fahrgeschäfte und Buden, sodass wir einen voll bestückten Festplatz mit Fahrgeschäften für Erwachsene und Kinder wie Autoscooter, Karussell und einem weiteren großen Fahrgeschäft haben.“ Welches, das wisse er noch nicht. „Dadurch, dass wir seit mehr als drei Jahrzehnten mit demselben Schaustellerbetrieb zusammenarbeiten, hat er freie Hand bei der Gestaltung und entscheidet nach eigenem Ermessen über die Besetzung der Plätze.“

Einiges steht aber schon fest: „Eine Fischbude, Süßigkeiten, Dosenwerfen, Crêpes, Leckereien vom Schwenkgrill und natürlich darf eine Schießbude nicht fehlen“, zählt der Vereinssprecher auf. Wer von vergünstigten Tarifen profitieren will, sollte sich mit der Familie gleich zur Eröffnung des Festwochenendes am Freitag auf den Weg zum Jahrmarkt machen. Die ermäßigten Preise beim Familientag gelten in der Zeit von 15 bis 19 Uhr.

Die Disco ist um Mitternacht noch lang nicht zu Ende

DJ Oliver Andrée in Aktion. Es ist ein Leichtes für ihn, das Publikum auf die Tanzfläche zu locken.
DJ Oliver Andrée in Aktion. Es ist ein Leichtes für ihn, das Publikum auf die Tanzfläche zu locken. © Oliver Andrée

Um 20 Uhr steigt die „Zelt-Fete“ mit Oliver Andrée. Welche Musik er an dem Abend auflegen wird, entscheidet der DJ aus Talkau spontan. Er sagt: „Es ist mir wichtig, dass die Leute Spaß haben.“ Sich auf das jeweilige Publikum vor Ort einzustellen, habe Priorität. Nach Angaben des Vereinssprechers haben die Organisatoren aus diesem Grund bewusst kein Motto für die Tanzabende festgelegt. Der Vorteil gegenüber einer Liveband sei zudem, dass ein DJ viel flexibler auf spezielle Musikwünsche des Publikums eingehen könne.

„Ich will eine vernünftige Party hinlegen und die Leute in Gang kriegen, damit die Tanzfläche voll wird“, kündigt Andrée an. Weber weiß von den Winterbällen, dass Andrées Musikauswahl gut beim Publikum ankommt. Der Eintritt kostet fünf Euro. „Die Partys enden definitiv nicht um Mitternacht, sondern sind bis weit darüber hinaus geöffnet“, so Weber.

Jeder Schützenkönig erhält einen passenden Beinamen

Um 21.30 Uhr spielt der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Hoisdorf auf dem vom Festgelände nur wenige Schritte entfernten Europaplatz eine Abendserenade. Weber: „Das ist klassische Blasmusik, aber es waren auch schon mal die Titelmelodie von „Game of Thrones“ und ein Udo-Jürgens-Medley zu hören.“ Was der Musikzug diesmal in petto hat, bleibt bis zum Auftritt sein Geheimnis. Zum Ende erklingt immer das Schleswig-Holstein-Lied.

Am Sonnabend geht es um 10.30 Uhr mit dem Katerfrühstück weiter. Dann wird der neue Schützenkönig proklamiert. Amtierender Schützenkönig ist Oliver Lässig, Beiname „Der Aufstrebende“. Seine Vorgänger waren unter anderem Hans der Holzwurm (ein Tischler), Harry der Scharfe (konnte nicht genug von Frauen kriegen) oder Hans der Hüpfer (Tanzen war nicht so sein Ding). Gäste sind beim Katerfrühstück willkommen. Eine Anmeldung unter pressewart@schuetzen-trittau.de erleichtert die Planung

DJ Michael Wittig ist Moderator beim NDR-Sender 90,3

DJ und Moderator Michael Wittig, der bei NDR 90,3 als Moderator und DJ im Einsatz ist.
DJ und Moderator Michael Wittig, der bei NDR 90,3 als Moderator und DJ im Einsatz ist. © Wittig

Von 15.30 bis 18 Uhr findet das Ausschießen des Bürgerkönigs und das Preisschießen für Bürger und Schützen in der Schützenhalle statt (Preisschießen auch Sonntag zur selben Zeit). Und um 19 Uhr beginnt die „Partynacht“: Für Musik und flotte Sprüche sorgt diesmal der bekannte NDR-Moderator und DJ Michael Wittig. Eintritt: acht Euro.

Das weitere Programm in Kürze: Am Sonntag bietet der Musikzug der Feuerwehr Hasloh auf dem Europaplatz eine Musikshow. Um 13.30 Uhr heißt es Antreten zum großen Umzug mit vielen Musikzügen und Vereinen vom Famila-Gelände an der Großenseer Straße bis zum Schützenplatz. Die Siegerehrung der Pokalwettkämpfer im Festzelt ist auf 16 Uhr angesetzt. Die Todendorfer, eine Blaskapelle mit Gesang, tritt dort ab 16 Uhr auf. Die Preisverteilung für Bürger und Schützen beginnt um 19 Uhr in der Schützenhalle.

Schützenverein Trittau hat keinerlei Nachwuchssorgen

Weber betont, dass das Fest für jedermann gedacht ist. Die Frage, ob so ein Schützenfest heute überhaupt noch zeitgemäß ist, beantwortet er mit einem klaren Ja. „Für uns ist es sowohl traditionell, weil wir in Uniform herumlaufen, als auch ein wichtiger Bestandteil unserer Öffentlichkeitsarbeit, weil wir unseren Schießstand öffnen.“ Weil der Schießsport kein typischer Breitensport sei, nutze der Verein diese Gelegenheit, sich und sein Angebot der Öffentlichkeit vorzustellen.

Über fehlenden Nachwuchs müssen sich die Trittauer Schützen im Gegensatz zu vielen Vereinskollegen keine Sorgen machen. Ein Grund dürfte das rege Vereinsleben sein, ein anderer, dass die Schießanlagen technisch auf dem neusten Stand sind. „Wir haben einen sehr guten Zuspruch und ein neues Jugendleiterkonzept, sodass wir unsere Jugendabteilung verdreifacht haben“, berichtet Weber. Guten Zuspruch wünschen sich die Schützen auch für ihr Fest. Den krönenden Abschluss bildet am Sonntagabend ab 22 Uhr ein Feuerwerk mit fulminantem Farbenspektakel.