Barsbüttel. Höchster Posten der Gemeinde war in den vergangenen fünf Jahren in den Händen der BfB. Wie Henri Schmidt das Amt angehen möchte.
Nach fünf Jahren als Barsbütteler Bürgervorsteher ist Peter Eckwerth (Wählergemeinschaft BfB) künftig nur noch dessen Erster Stellvertreter. Der neue Mann im höchsten Amt der Gemeinde ist Henri Schmidt von der CDU. Bei der Kommunalwahl am 14. Mai hatten die Christdemokraten nach der Schlappe 2018 den Platz als stärkste politische Kraft in Barsbüttel von der Wählergemeinschaft zurückerobert und somit das Vorschlagsrecht.
„Peter Eckwerth hat als Bürgervorsteher einen ganz hervorragenden Job gemacht, deshalb setze ich an dieser Stelle auf Kontinuität statt Wandel“, antwortet Schmidt auf die Frage, wie er das neue Amt auszufüllen gedenkt. Als wichtigestes politisches Thema für die beginnende Wahlperiode nennt der 40-Jährige die geplante Neugestaltung der Ortsmitte.
CDU stellt mit Henri Schmidt den Bürgervorsteher in Barsbüttel
Der letzte Christdemokrat auf dem Posten des Bürgervorstehers war von 2013 bis 2018 Friedrich-Wilhelm Tehge. Schmidt ist deutlich jünger als seine Vorgänger, die bei Amtsantritt meist schon das Rentenalter erreicht hatten. Neben dem Ehrenamt ist der 40-Jährige hauptberuflich als Mitglied der Geschäftsführung bei einem US-amerikanischen Softwareunternehmen tätig.
Seit Mai 2018 sitzt der Barsbütteler in der Gemeindevertretung, ist dort seitdem auch Fraktionsvorsitzender der CDU. Dieses Amt möchte Schmidt auch in Zukunft behalten – ein ungewöhnlicher Schritt, ziehen sich Bürgervorsteher meist im Sinne der Überparteilichkeit des Postens aus der Parteipolitik zurück. „Wir sind zur Wahl mit einem sehr jungen Team angetreten, viele in der Fraktion sind berufstätig und haben nicht die zeitliche Flexibilität“, begründet der 40-Jährige die Entscheidung.
Schmidt ist auch Abgeordneter im neuen Stormarner Kreistag
Zudem hätten der Bürgervorsteher und die Vorsitzenden der Fraktionen in der Vergangenheit ohnehin viele Termine gemeinsam wahrgenommen. In den Sitzungen der Gemeindevertretung, die Schmidt künftig als Vorsitzender leitet, soll sein Stellvertreter an der Fraktionsspitze, Christian Ebke, für die CDU sprechen.
Neben den Posten des Barsbütteler Bürgervorstehers und des CDU-Fraktionschefs gehört Schmidt auch dem neuen Stormarner Kreistag als Abgeordneter an. Wie möchte Schmidt Berufstätigkeit und drei Ehrenämter künftig unter einen Hut bekommen? „Ich hatte im Wahlkampf vier Monate Übung“, sagt der Vater eines Sohnes und einer Tochter und ergänzt: „Die Nächte werden kürzer, aber damit kann ich umgehen.“
Die CDU stellt künftig auch den Ersten Stellvertreter des Bürgermeisters
Zu Schmidts Zweitem Stellvertreter nach Peter Eckwerth wählten die Gemeindevertreter Klaus-Jürgen Krüger (SPD). Auch auf den übrigen Positionen in der Gemeindevertretung gibt es infolge der geänderten Kräfteverhältnisse der Parteien Umbesetzungen. Das Amt des Ersten Stellvertretenden Bürgermeisters, das mit Rainer Eickenrodt bislang ebenfalls ein Politiker der BfB bekleidete, besetzt nun auch die CDU.
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Künftig vertritt der Christdemokrat Thorsten Abrotat Verwaltungschef Thomas Schreitmüller, sollte dieser verhindert sein. Eickenrodt ist nun Zweiter Stellvertreter des Bürgermeisters, der Co-Fraktionsvorsitzende der der SPD, Hermann Hanser, Dritter Stellvertreter.
Grüne gehen bei Verteilung der Ausschussvorsitze leer aus
Die Christdemokraten stellen fortan zwei von vier Ausschussvorsitzenden, die BfB und die SPD je einen. Die Grünen und die FDP gehen leer aus. Der Vorsitz des wichtigen Planungsausschusses, der sich unter anderem mit Bauvorhaben befasst, geht von der SPD an die CDU. Den Posten übernimmt Thomas Nickel. Der Finanzausschuss bleibt mit dem Vorsitzenden Rainer Eickenrodt in der Hand der BfB.
Die SPD erhält den Vorsitz des Schul-, Kultur- und Sozialausschusses. Dort löst Martina Sönnichsen die Grünen-Fraktionsvorsitzende Angela Tsagkalidis als Chefin ab. Die CDU führt weiterhin den Hauptausschuss, allerdings mit einem anderen Vorsitzenden: Für Volkmar Dietel übernimmt Christian Ebke den Posten.
CDU konnte sich bei Kommunalwahl um 17,7 Prozentpunkte verbessern
Bei der Wahl am 14. Mai hatte die CDU um 17,7 Prozentpunkte gegenüber ihrem historisch schlechten Ergebnis 2018 zugelegt und war mit 41,8 Prozent klar stärkste Kraft geworden. Die BfB rutschte um 12,6 Prozentpunkte auf 20,8 Prozent ab. Auch die SPD büßte Stimmen ein und kommt auf 19,5 Prozent (minus 6,9).
Die Grünen konnten leicht auf 13 Prozent (plus 0,7) der Stimmen zulegen. Der Verlust des Anspruchs auf einen Ausschussvorsitz ist nicht ihn ihrem Abschneiden begründet, sondern in dem starken Ergebnis der CDU. Die FDP erreichte 4,8 Prozent (plus 0,9), kann mit einem Gemeindevertreter, den die Partei nun stellt, aber keine eigene Fraktion bilden. Die CDU hat im neuen Kommunalparlament zehn der 23 Sitze, die BfB fünf, die SPD vier und die Grünen drei.