Bad Oldesloe. Stormarner, die kürzlich eine Influenza durchgemacht haben, werden in den kommenden Tagen zu Studie eingeladen. Das steckt dahinter.

Stormarner, die in der vergangenen Saison eine Grippe-Erkrankung durchgemacht haben, erhalten in den kommenden Tagen möglicherweise Post vom Kreisgesundheitsamt. Damit verbunden ist die Bitte, an einer Studie teilzunehmen, bei welcher die Behörde aktuell die Universität Kiel unterstützt.

Die FRISH-Studie der Klinik für Innere Medizin des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) untersucht die gesundheitlichen Spätfolgen einer Corona-Infektion. Die Symptome, die von milden Einschränkungen der körperlichen Belastbarkeit bis hin zu schweren neurologischen Problemen reichen, werden auch als Long-Covid-Syndrom bezeichnet. FRISH steht für Follow-Up of Respiratory Infections in Schleswig-Holstein.

Studie der Universität Kiel: Grippe-Patienten erhalten Post vom Gesundheitsamt Stormarn

Die Wissenschaftler wollen herausfinden, ob es sich um ein gesondertes Krankheitsbild handelt, welches auf spezifischen Besonderheiten einer Corona-Infektion beruht oder ob es vergleichbar mit den Folgesymptomen nach anderen Viruserkrankungen ist, die auch schon vor Covid-19 bekannt waren. Seit 2020 wurden bereits 3633 Erwachsene auf mögliche Corona-Folgeerkrankungen untersucht.

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Nun sollen als Vergleichsgruppe Patienten untersucht werden, die eine Grippe-Infektion durchgemacht haben. Für eine Teilnahme an der Studie kommen nur diejenigen infrage, die an einer echten Grippe, einer Influenza, erkrankt waren. Nachgewiesene Influenza-Infektionen sind in Deutschland meldepflichtig. Deshalb verfügt das Gesundheitsamt über die Kenntnis, wer in den vergangenen Monaten erkrankt gewesen ist.

Leiter des Infektionsschutzes ruft Stormarner zur Teilnahme an der Studie auf

Ilona Czinczoll, Leiterin des Stormarner Gesundheitsamtes, sagt: „Solche Projekte funktionieren nur in Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und öffentlicher Gesundheit. Wir freuen uns daher, dass wir zur Erforschung von Long Covid einen Beitrag leisten können.“ Dr. Christian Herzmann, Leiter des Infektionsschutzes, ergänzt: „Viele Langzeitfolgen sind noch unverstanden, haben aber erhebliche Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit. Es wäre toll, die Menschen in Stormarn würden dieses Forschungsprojekt unterstützen und sich bei der Uni Kiel melden. Das gilt auch für die Menschen, die wieder ganz gesund sind.“

Fragen beantwortet das Gesundheitsamt per E-Mail an infektionsschutz@kreis-stormarn.de. Detaillierte Informationen zu der Studie und zum Ablauf der Untersuchungen gibt es außerdem auf der Website des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Kiel unter www.uksh.de.