Bargteheide. In Bargteheide hegen die Müggenburgs ein grünes Paradies voller Überraschungen. Auch dort sind Besucher willkommen.
Es liegt direkt am Bahndamm in Bargteheide, das Gartenparadies von Christina und Baldur Müggenburg. An das 855 Quadratmeter große eigene Grundstück schließt sich ein etwa 1500 Quadratmeter großer Streifen an, der über eine kleine Holzbrücke zu erreichen ist. „Die Fläche gehört der Deutschen Bahn, wir dürfen sie nutzen und pflegen sie“, sagt Baldur Müggenburg. Rund 125 Meter sind es vom Haus bis zur hintersten Ecke.
Überwachsene Brunnen, gemütliche Sitzecken, ein momentan ausgetrockneter Teich: Hinter jeder Biegung des schmalen Pfades wartet eine andere Überraschung. Weil die Müggenburgs sich gern mit anderen Hobbygärtnern austauschen, laden sie bei der Aktion Offener Garten für das kommende Wochenende in ihr grünes Paradies ein. Sie sind schon seit 2003 regelmäßig dabei und zählen zu den Pionieren der von privaten Freizeitgärtnern aus Schleswig-Holstein und Hamburg initiierten Veranstaltung. Aus den 17 Gärten im Premierenjahr 2000 sind mittlerweile 230 bis 260 geworden, die mitmachen.
Offener Garten: In Bargteheide wachsen auch Kiwis und Feigen
„Wir hatten uns zunächst andere Gärten angeschaut und dabei festgestellt, dass unserer durchaus auch interessant genug ist, um gezeigt zu werden“, sagt Baldur Müggenburg. 1999 hatte das Ehepaar das Haus gekauft. „Damals stand noch eine große Edeltanne in der Mitte des Gartens, den Rand prägten weitere Fichten und hohe Stauden.“ Auch weil die Sitkalaus die Nadeln ausfallen ließ, wurden die Bäume ausgetauscht. Unter anderem blüht dort jetzt ein Japanischer Hartriegel.
Andere Blickfänge wie ein Feigenbusch an der Terrasse und ein Kiwibaum am Carport – beide schon mehr als 50 Jahre alt – blieben dagegen stehen und entwickelten sich prächtig. Um die 150 Kiwis können im Herbst geerntet werden. Außerdem gedeihen Johannisbeeren, Stachelbeeren, Jostabeeren (eine Kreuzung der beiden ersten Arten), Erdbeeren, Äpfel, Süßkirschen, Himbeeren, Brombeeren und vieles mehr.
Die Ernte wird zu Marmeladen und Säften verarbeitet
„Die gesamte Ernte wird auch verarbeitet“, sagt der 79-Jährige. Er selbst hat sich auf die Herstellung der unterschiedlichsten Marmeladensorten spezialisiert, stellt Säfte her, legt Gurken, Zucchini und Kürbisse ein. Die hausgemachten Produkte („Alles bio aus eigenem Anbau“) bietet er unter anderem auf Bauernmärkten in der Region an. Und im Laden des Museumsdorfes in Hamburg-Volksdorf, wo der Bargteheider ehrenamtlich mithilft.
Damit die Ernte auch künftig reichhaltig ausfällt, hat Müggenburg, der sich auch als Stadtvertreter für die CDU engagiert, ein ausgeklügeltes Kompostsystem angelegt. An mehreren Orten sammelt der gelernte Landwirt unterschiedliche Grünabfälle, die er bereits nach dem künftigen Einsatzgebiet sortiert.
Bis zu zwölf Stunden Gartenarbeit kommen täglich zusammen
Am Tag kommen momentan schon mal zehn bis zwölf Stunden Gartenarbeit zusammen. „Aber wir zählen die Zeit nicht, weil es uns beiden Spaß macht“, sagt er. In diesen trockenen Wochen ist vor allem die Bewässerung aufwendig. Das für die Pflanzen so wichtige Nass kommt aus drei Brunnen, die der Bargteheider mit Pumpen und einem Rohrleitungssystem verbunden hat. „Anders wäre die Bewässerung auch gar nicht möglich“, sagt Christina Müggenburg.
Ihr gefällt, dass der Garten „verschiedene Zimmer“ hat. So sorgen immer wieder edle Ramblerrosen mit ihren Blüten für Farbtupfer, und auch die Stammrose „Leonardo da Vinci“ verbreitet ihren Duft. Am Gartenhäuschen mit dem kleinen Teich davor gibt es seit Neuestem auch einen besonderen Platz zum Entspannen: Dort steht jetzt ein kleiner Strandkorb.
Teilnehmer und Öffnungszeiten auf einen Blick
236 Gartenbesitzer in Schleswig-Holstein und Hamburg beteiligen sich dieses Jahr an der Aktion Offener Garten. 44 sind das erste Mal dabei. Am Sonnabend und Sonntag, 17. und 18. Juni, ist das Haupt-Aktionswochenende. Zusätzlich kann man viele Gärten an den ersten Sonntagen bis September und manchmal auch zu individuellen Öffnungszeiten besichtigen. Am Sonnabend, 5. August, gibt es von 19 bis 23 Uhr die „Lange Nacht der Gärten“.
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Die Bandbreite reicht von Reihen- über Stadthäuser bis zu Landhäusern und Kleingärten. Auch Gartenprojekte, Gärtnereien, Rosen-, Kräutergärten und Schattengärten sind dabei. Eine Karte steht auf der Homepage offenergarten.de. Im Kreis Stormarn machen sieben Teilnehmer mit.
Bargfeld-Stegen
Bettina Möck, Im Kamp 6: 600 Quadratmeter mit Stauden, Rosen, Kräutern, winterharten Kakteen, Obst, Beeren und Blühgehölz. In drei Teichen leben Kois und Schildkröten, selbst gemauerter Pizza- und Räucherofen sowie gebastelte Gartendekos. Kleine Sitzgelegenheiten,teilweise rollstuhlgerecht, Hunde gern gesehen, Toilette vorhanden, Kaffee und Kuchen; Öffnungszeiten: 17. und 18. Juni 9 bis 18 Uhr, 5. August 19 bis 23 Uhr, andere Termine nach Absprache; Infos: Telefon 0171/706 88 08, E-Mail bettina.moeck@gmx.de
Heinrich Sengelmann Kliniken, Kayhuder Straße 65: Im 3000 Quadratmeter großen Garten für die Sinne können Patienten – ältere Menschen mit seelischen Erkrankungen – Natur erfahren. Das kann negative Gefühle reduzieren und positive wie Freude und Gelassenheit fördern. Der mit finanzieller Unterstützung der Homann-Stiftung und der Sparkassen-Sozialstiftung Stormarn verschönerte Garten wird öffentlich präsentiert; Öffnungszeiten: 17. und 18. Juni 11 bis 17 Uhr; Infos: Telefon 04535/505-329, E-Mail claudia.schuett@hsk.alsterdorf.de, www.heinrich-sengelmann-kliniken.de
Bargteheide
Elke und Jürgen Finnern, Theodor-Storm-Straße 13: Im Palmengarten, der seit mehr als 25 Jahren besteht, sind verschiedene Arten vom Sämling bis zum fünf Meter hohen Gewächs vorhanden. Die größeren Pflanzen sind seit gut 20 Jahren ausgepflanzt und werden im Winter geschützt. Es sind auch Bananenstauden, Drachenbäume und andere Exoten zu sehen. Öffnungszeiten: 17. und 18. Juni 12 bis 18 Uhr, andere Termine nach Absprache möglich; Infos: E-Mail juergen.finnern@gmx.de
Christina und Baldur Müggenburg, Hammoorer Weg 2: 855 Quadratmeter großer Nutzgarten mit Gemüsebeeten, Stauden- und Sträuchergarten mit Rosen, Kiwibäume, Feigenstrauch, Teich mit Bachlauf. 1000 Quadratmeter Wildgarten mit Teichen, Bienenwiesen und Kompostanlagen. Der vordere Bereich ist rollstuhlgeeignet, Führungen für Gruppen sind nach Absprache möglich, Angeleinte Hunde willkommen, Toilette vorhanden, Spende erbeten; Öffnungszeiten: 17. und 18. Juni 10 bis 17 Uhr, andere Termine nach Absprache; Infos: Telefon 04532/26 78 02, E-Mail ch.mueggenburg@t-online.de
Großhansdorf
Petra Jonas, Up de Worth 5: naturnaher, 700 Quadratmeter großer Garten mit üppig bepflanzten Staudenbeeten, die ganzjährig attraktiv aussehen. Fingerhut und Co dürfen sich dazwischen selbst ihr Plätzchen suchen. Es gibt mehrere Bereiche wie prärieartig bepflanzte Staudenbeete, einen mediterranen Vorgarten mit Kräutern und alten Rosen, einen formalen Gemüsegarten mit Gewächshaus, einen kleinen Waldgarten und eine frei wachsende Blütenhecke. Das Areal ist rollstuhlgängig. Öffnungszeiten: 17. und 18. Juni von 10 bis 18 Uhr; Infos: E-Mail petra.jonas@meinegartentraeume.de, www.meinegartentraeume.de
Heilshoop
Annette Matthiesen, Hauptstraße 60: Hinter der ehemaligen Dorfschmiede verbergen sich 20 Gartenräume im englischen Stil, die Mauern, Hecken und Laubengänge trennen. Antike Bauelemente aus England setzen Akzente, Wasser in jeder Form belebt die Gärten optisch und akustisch. Neu: Aussichtsturm, Grillruine, Buchsschlange, Blumengarten. Bedingt rollstuhlgeeignet. Getränke (Kaffee, Wasser) frei, Führungen für Gruppen nach Absprache möglich, angeleinte Hunde willkommen, rollstuhlgängig, Toilette vorhanden, Pflanzenverkauf; Öffnungszeiten: 17. und 18. Juni 11 bis 18 Uhr, außerdem 2. Juli, 6. August und 3. September 11 bis 18 Uhr, andere Termine siehe Homepage; Eintritt: 4 Euro; Infos: Telefon 04506/18 83 89, E-Mail Annette.Matthiesen@t-online.de, www.cosycottagegarden.com
Todendorf
Antje und Nicole Kirchhoff, Niekoppel 9: Viele Staudenbeete, ein kleiner Teich und mehrere Sitzmöglichkeiten laden zum Entspannen ein. Ein Gemüse- und ein Beerengarten runden das Ganze ab. Es gibt Kaffee und Kuchen. Führungen für Gruppen sind nach Absprache möglich. Keine Hunde, nicht rollstuhlgängig; Öffnungszeiten: 17. und 18. Juni 10 bis 17 Uhr, andere Termine nach Absprache; Infos: Telefon 04534/334