Reinbek. Reinbeker Speiseröhrenzentrum im St. Adolf-Stift kann sich mit großen Kliniken messen. Hinter dem Erfolg stehen Mensch und Maschine.
Das Krankenhaus Reinbek St.-Adolf-Stift ist von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) für seine hervorragende Chirurgie an der Speiseröhre ausgezeichnet worden. In Schleswig-Holstein haben allein die Unikliniken in Lübeck und Kiel das DKG-Zertifikat „Speiseröhrenkrebszentrum“. Operationen an der Speiseröhre durch Dr. Human Honarpisheh, Leiter der Reinbeker Abteilung für die Chirurgie des oberen Verdauungsapparates, erfolgen auf hohem fachlichen Niveau und unter Einhaltung hoher Qualitätsanforderungen. Honarpisheh gilt mit über 25 Jahren Erfahrung und mehreren Tausend Eingriffen als ausgewiesener Experte für den oberen Verdauungstrakt. Heute operiert er im St.-Adolf-Stift die meisten Patienten mit dem OP-Roboter da Vinci.
Die Speiseröhre kann von gut- und bösartigen Erkrankungen betroffen sein. Wird nach Ausschöpfung aller medikamentösen Therapien oder beim Entdecken eines Tumors ein chirurgischer Eingriff notwendig, kommt es auf Präzision an. Human Honarpisheh erklärt: „Eingriffe an der Speiseröhre sind sehr komplex, die anatomische Lage ist kompliziert: Die Speiseröhre befindet sich in direkter Nähe der Aorta und der Luftröhre, die mit ihrer pergamentdünnen Haut sehr empfindlich ist.“ Daher sei es eine große Herausforderung, eine von Krebs befallene Speiseröhre und das Lymphgewebe präzise zu operieren, um Rückfälle zu vermeiden.
Ausgezeichnet: Roboter assistieren im Kampf gegen Speiseröhrenkrebs
Die schwierigsten Operationen seien die, bei denen man gleichzeitig im Brustraum und im Bauchraum operieren muss, beispielsweise bei Krebs. „Denn hierbei wird aus dem Magen ein Speiseröhrenersatz geformt und dann im Brustraum eingesetzt. Oft entscheiden nur wenige Millimeter etwa beim Entfernen von Lymphgewebe über das Gelingen“, erläutert der Mediziner. Darum sei ein großer Erfahrungsschatz des Operateurs und des Teams so wichtig. Honarpisheh sagt: „Im St. Adolf-Stift operieren nur eingespielte Teams Speiseröhren. So weiß jeder am OP-Tisch, was als Nächstes passiert.“
![Dr. Human Honarpisheh operiert mittlerweile die meisten Speiseröhren-Eingriffe mithilfe des OP-Roboters da Vinci des St. Adolf-Stiftes. Dr. Human Honarpisheh operiert mittlerweile die meisten Speiseröhren-Eingriffe mithilfe des OP-Roboters da Vinci des St. Adolf-Stiftes.](https://img.sparknews.funkemedien.de/242075232/242075232_1712836349_v16_9_1200.jpeg)
Während der 55-Jährige die Operationen vor einigen Jahren noch mit einer kleinen Öffnung des Brustkorbs unter Zuhilfenahme einer Lupenbrille durchgeführt hat und die Bauchraum-OP in der Regel durch Schlüssellochtechnik, operiert Honarpisheh mittlerweile die meisten Patienten bereits mit dem OP-Roboter da Vinci.
Kleinere Schnitte, weniger Schmerzen
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Dieser hat viele Vorteile für die Patienten: kleinere Schnitte, weniger Schmerzen und schnellere Erholung vom Eingriff und damit auch einen kürzeren Krankenhausaufenthalt. Für den Operateur und damit auch für die Patienten gibt es laut Honarpisheh noch einen Vorteil durch den OP-Roboter: „Der da Vinci erhöht noch mal deutlich die Präzision. Und ich habe eine viel bessere Sicht.“ So ließen sich die benachbarten Lymphknoten und krebsbefallenen Strukturen noch präziser entfernen. Je sorgfältiger die Operation, desto niedriger sei die Komplikationsrate und desto höher die Überlebensrate.
Die Experten des DKG-Audits lobten in ihrem Bericht besonders die ausgezeichnete chirurgische wie onkologische Qualität, die sich auch durch die extrem niedrigen Komplikationsraten und die überdurchschnittlichen Überlebensraten ausdrückten.
Im Vergleich sehr wenige Komplikationen
Prof. Tim Strate, Chefarzt der Chirurgischen Klinik, sagt dazu: „Innerhalb von zehn Jahren haben wir unsere bereits niedrige Komplikationsrate bei der gefürchteten Insuffizienz zwischen Magenschlauch und Speiseröhre auf die Hälfte und deutlich reduziert. Mit nur noch 7,4 Prozent Leckagen können wir uns international mit großen Kliniken und Zentren messen.“ Bluttransfusionen während einer Speiseröhren-OP seien im St.-Adolf-Stift eine Seltenheit. Auch die Rate an vollständigen Tumorentfernungen liege in der Klinik über dem internationalen Durchschnitt. Durch eine gründliche Vorbereitung vor einer Speiseröhren-OP durch Human Honarpisheh könnten die Patienten zudem schnell wieder schlucken und essen.
Das Krankenhaus Reinbek ist auf Krebsleiden spezialisiert und mittlerweile in vielen Fachbereichen und Tumorerkrankungen nach den Vorgaben der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifiziert, beispielsweise für den Bauchraum und den Verdauungstrakt, für die Bauchspeicheldrüse, für Darmkrebs, für Gynäkologie und Brustkrebs. All diese Krebszentren werden jährlich von der Deutschen Krebsgesellschaft überprüft.