Reinbek. Der Medizinroboter ist nach einem Genie benannt. Genial ist auch die Arbeit mit ihm. Das dürfen in Reinbek jetzt auch Laien testen.
Würde der Universalgelehrte Leonardo da Vinci noch leben, wäre er sicher stolz, dass ein Medizinroboter nach ihm benannt wurde. Der Italiener gilt als Pionier der Robotik und als Meister der Wiedergabe von Details. Der Da-Vinci-Roboter ist ein hochmodernes Gerät der Medizintechnik und ist seit Ende der 1990er-Jahre im Einsatz – seit vergangenen Oktober auch im Reinbeker St.-Adolf-Stift. Seine vier steuerbaren Roboterarme sind quasi die Verlängerung der Hände des Chirurgen, der am Steuerungselement steht.
Seit vergangenen Herbst wurden mit dem Roboter in Reinbek mehr als 70 urologische und bauchchirurgische Eingriffe erfolgreich durchgeführt. Das Krankenhaus ist in Schleswig-Holstein außerhalb der Unikliniken eins von zwei Krankenhäusern, die mit dem Roboter operieren. „Es gibt viele Vorurteile zum ‘Da Vinci’: Die einen denken, dass der Roboter die OP quasi alleine durchführt, die anderen haben Angst vor dem Gedanken, dass ein Roboter mit seinen Armen in ihrem Körper aktiv ist“, sagt Dr. David Marghawal, Urologe und in Reinbek der erfahrenste Roboter-Spezialist.
Mensch und Maschine: ein perfektes Team
Diese Angst möchte der 46-Jährige den Patienten nehmen und deshalb veranstaltet das St.-Adolf-Stift Roboter-Tage am Mittwoch und Donnerstag, 29. und 30. März. Besucher dürfen dann einmal den OP-Roboter testen und zur Probe operieren. „Wir möchten zeigen, warum Patienten von dem perfekten Team aus Mensch und Maschine profitieren“, sagt Dr. Marghawal. Denn nicht nur, dass das Operieren mit dem Roboter viel haltungsschonender ist, auch arbeitet „Da Vinci“ sehr präzise und gleicht beispielsweise leichtes Zittern aus.
Vor seinem Wechsel im November von der Asklepios Klinik Altona ins Reinbeker Krankenhaus hat Dr. Marghawal bereits mehr als 400 da-Vinci-Operationen durchgeführt. Im April wird er gemeinsam mit Chefarzt Dr. Claus Brunken die Leitung der Urologie in Reinbek übernehmen. Der bisherige Chefarzt Dr. Wolfgang Wagner verabschiedet sich dann in den Ruhestand. Wagner und Brunken haben gemeinsam die Urologie in Reinbek aufgebaut.
- Nach Klinikaufenthalt im Reinbeker St.-Adolf-Stift gut versorgt
- Krankenhausreform: Droht Geburtskliniken in Bergedorf, Reinbek, Geesthacht das Aus?
Am kommenden Mittwoch und Donnerstag stehen aber drei Ärzte zusammen mit ihren Teams den Fragen der Besucher zwischen 15.30 und 19 Uhr in der Aula der Pflegeschule Rede und Antwort. Zudem gibt es zur vollen Stunde Vorträge rund um den Roboter im OP und Infostände zu den Themen Inkontinenz, Tumore in der Urologie sowie Steinleiden.