Bargteheide. 19-Jähriger flüchtet mit waghalsigen Manövern quer durch den Kreis Stormarn, um Kontrolle zu entkommen. Das hatte einen Grund.
Ein 19-Jähriger hat sich am Sonnabend, 6. April, eine wilde Verfolgungsjagd mit der Polizei quer durch den Kreis Stormarn geliefert. Die Flucht des jungen Mannes endete erst an einer Betonschutzplanke an der B404. Nach Angaben einer Sprecherin hatten Beamte des Polizei-Autobahnreviers Bad Oldesloe den Fahrer eines Peugeot 206 auf dem Autobahnparkplatz Ohlendiek an der A1 in Höhe Siek kontrollieren wollen.
Als der 19-Jährige die Absicht der Polizisten bemerkte, habe er Gas gegeben und sei über die Autobahn in Richtung Norden geflüchtet. Viel zu schnell und mit waghalsigen Manövern, die andere Verkehrsteilnehmer gefährdeten, habe der Lüneburger versucht, der Polizei zu entkommen.
B404: Wilde Flucht vor der Polizei quer durch Stormarn endet mit einem Unfall
An Ahrensburg vorbei bis zur Raststätte Buddikate raste der junge Mann demnach über den Standstreifen, ehe er unvermittelt auf die linke Spur wechselte und beim Überholen beinahe mit der Mittelleitplanke kollidierte. Am Kreuz Bargteheide verließ der 19-Jährige die A1 und fuhrt auf die A21 in Richtung Kiel auf.
An der Anschlussstelle Tremsbüttel verließ der Lüneburger die Autobahn, fuhr durch einen Graben und wieder auf die A21 auf. Anschließend nahm der Peugeot die Ausfahrt Bad Oldesloe-Süd, um direkt wieder in der Gegenrichtung auf die Autobahn zu fahren. Weiter ging die Flucht zurück am Kreuz Bargteheide auf der B404.
Auf der B404 kollidiert der Peugeot mit einer Betonschutzplanke
Beim Überholen eines entgegenkommenden Mercedes kam es laut Polizei schließlich zum Unfall: Als der 19-Jährige kurz vor dem Beginn einer Baustelle wieder eingeschert sei, sei er auf den Grünstreifen geraten, nach links auf die Gegenfahrbahn geschleudert und mit einer Betonschutzplanke kollidiert. Ein entgegenkommender Ford habe im letzten Moment auf die Gegenfahrbahn ausweichen können.
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Erst jetzt konnten die Beamten die wilde Flucht beenden. Der 19-Jährige blieb laut der Polizeisprecherin unverletzt und konnte selbst aus dem Unfallwagen aussteigen. Seine Beifahrerin, eine 18-Jährige, habe einen Schock erlitten und sei zur Behandlung in ein Krankenhaus gebracht worden.
Der 19-Jährige verfügte über keinen Führerschein und keine Zulassung für das Auto
Wie sich herausstellte, hatte der junge Mann allen Grund, eine Begegnung mit der Polizei vermeiden zu wollen: Weder besaß der Lüneburger einen Führerschein, noch war der Peugeot offiziell zugelassen. Auch eine Haftpflichtversicherung bestand laut Polizei nicht. Mehr noch: Ein Drogentest ergab, dass der 19-Jährige zuvor Cannabis konsumiert hatte.
Am Peugeot entdeckten die Beamten zudem vorn und hinten zwei unterschiedliche Kennzeichen, die, wie sich herausstellte, gestohlen waren. Die Plaketten auf den Nummernschildern seien gefälscht gewesen. Das Polizei-Autobahnrevier Bad Oldesloe führt nun die weiteren Ermittlungen. Die Beamten hoffen auf Zeugen und Geschädigte, die weitere Angaben zu dem Peugeot machen können. Erreichbar sind sie unter Telefon 04531/170 60.