Reinbek. Seit 25 Jahren ist die Buhck-Stiftung Partner ehrenamtlicher Projekte in Sachen Umweltbildung und Integration. So soll es weitergehen.
Anfangs haben Bianca und Britta Buhck mit der Buhck-Stiftung noch 18 Projekte unterstützt, heute sind es etwa 200. Ihr Schwiegervater Carsten Buhck hat die Stiftung vor 25 Jahren gegründet, als er die Unternehmensführung der Buhck-Gruppe im 100. Jahr ihres Bestehens an seine Söhne Thomas und Henner Buhck übergab. Vor 15 Jahren legte er seine Stiftung in die Hände der beiden Schwägerinnen. „Wir sind beide Betriebswirtinnen, hatten überhaupt keine Ahnung von Stiftungsarbeit“, erzählt Britta Buhck. (55) „Unser Schwiegervater hat uns sehr liebevoll da herangeführt. Es ist schon Wahnsinn, was er alles allein geschafft hat.“ Bianca Buhck (55) ergänzt: „Durch seine Kontakte konnten wir hinter die Kulissen großer Stiftungen wie der Körber-Stiftung, der Bürgerstiftung und der Zeit-Stiftung schauen.“
Heute hilft ihnen nicht nur die Weitsichtigkeit Carsten Buhcks und seine sorgfältige Vorbereitung auf ihre Aufgaben, sondern mittlerweile auch ihr eigener gesammelter Erfahrungsschatz, andere Menschen dabei zu unterstützen, Gutes zu tun – sei es in Sachen Umwelt, Bildung oder auch Integration, und zwar nicht allein finanziell, sondern auch mit vielen Tipps und Kontakten. „Es ist toll, was einige Menschen leisten“, schwärmt Britta Buhck und ihre Schwägerin sagt: „Und für uns ist es unheimlich bereichernd, diese Pädagogen, Sozialpädagogen oder Biologen und ihre Sichtweisen kennenzulernen.“
Buhck-Stiftung: Der Plan für 25 weitere Jahre nachhaltiges Engagement
Besonders bekannt sind beispielsweise die Projekte „Draußenschule“, bei denen Schulklassen regelmäßig in der freien Natur unterrichtet werden, und die Jobpaten, die jungen Menschen beim Start ins Berufsleben helfen, oder die NaturEntdecker, bei denen eine Umweltpädagogin Kindergartenkinder die Natur im Laufe der Jahreszeiten näherbringt. All diese und noch viele weitere Projekte fördert die Buhck-Stiftung. „Wir haben aktuell um die 250 Kooperationspartner, Vereine, Initiativen und andere Stiftungen“, sagt Britta Buhck.
„Wir sind zu 80 bis zu 90 Prozent eine Förder-Stiftung“ stellt Bianca Buhck fest. „Im Jahr 2024 haben wir 200 verschiedene Projekte gefördert mit insgesamt 560.000 Euro – eine für unsere Stiftung besonders hohe Summe.“ Die Stiftung habe das Glück, dass das Buhck-Unternehmen ihr jedes Jahr einen Anteil seines Gewinns spende. So braucht sie nicht von den Zinsen ihres Stiftungskapitals zu leben. Auch dies hatte Carsten Buhck entsprechend vorausschauend arrangiert. Über die Höhe des Anteils, der auf mündlicher Vereinbarung basiert, schweigt die Stiftung allerdings diskret. Hinzu kommen private Spenden.
Bedarf an Förderung von Umweltprojekten steigt
Ebenso umsichtig und zukunftsorientiert war wohl die Auswahl der Stiftungszwecke: „Der Bedarf an Förderung für Projekte mit dem Schwerpunkt Umwelt scheint in den vergangenen Jahren immens gewachsen zu sein“, hat Bianca Buhck beobachtet. „Lehrkräfte haben vermehrt Initiativen für Projekte entwickelt und wenden sich an uns, wenn sie Geld dafür brauchen. Insofern bräuchten sich die beiden Frauen des Stiftungsvorstands keine Sorge zu machen, dass ihnen die Arbeit ausgehen wird. Mittlerweile beschäftigt die Stiftung, die im September 2023 mit dem Unternehmen Buhck an den neuen Firmensitz im ehemaligen Rowohlthaus am Völckers Park gezogen ist, zwei Teilzeit-Mitarbeiterinnen. Die eine sei auf das Thema Umwelt, die andere auf das der Integration spezialisiert.
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Dabei bezuschusst die Reinbeker Stiftung Initiativen oder auch Schulprojekte wie Klassenausflüge auch mit kleinen Summen in Höhe von 500 Euro, „Neben den bewährten Projekten, deren Wirkungen wir regelmäßig neu bewerten, fördern wir gerade eine ganze Reihe neuer Initiativen“, erzählt Britta Buhck. Dazu zähle etwa das Projekt Energievision, einer Multivisions-Show über die Umweltthematik, bei der der Moderator die Fragen der Schülerinnen und Schüler mit passenden Filmen beantworten kann. Oder auch das Projekt „Wassertage“. Der Film, in dem ein Stand-up-Paddler quasi im Vorübergleiten, Interessantes über das Wasser erklärt, ist speziell auf Jugendliche zugeschnitten. „An einem Tag dürfen die Schülerinnen und Schüler das Stand-up-Paddling selbst ausprobieren“, erzählt Britta Buhck.
Partner für alle Umwelt- und Bildungsprojekte vor Ort
„Diese Vorhaben sind für uns eigentlich untypisch, weil wir sonst eher regelmäßige Aktionen fördern, während dies eher ein Türöffner zum Wachrütteln ist. Doch wir wollten gern einmal die Zielgruppe der jungen Leute in der Mittelstufe erreichen. Denn wir verstehen uns als Partner für alle Umweltprojekte vor Ort.“ Ihre Schwägerin ergänzt: „Ganz neu und erst im Entstehen ist ein Projekt für geflüchtete Familien in Bergedorf mit den zwei gemeinnützigen Organisationen War Child Deutschland und der am UKW Hamburg entwickelten Coreszon. Mit dem Projekt soll die mentale Gesundheit und die Integration geflüchteter Kinder und Familien gestärkt werden.“
Das Jubiläum wird Anfang Juni mit 200 geladenen Kooperationspartnern gefeiert. Die beiden gleichaltrigen Schwägerinnen waren schon befreundet und haben in einer WG gelebt, bevor sie ihre Männer kennengelernt haben. „Kaum zu glauben, dass unser Schwiegervater sich allein um all das gekümmert hat, um das wir uns nun zu viert kümmern“, sagt Britta Buhck. Gerade hat die fünfte Generation der Familie, ihre vier volljährigen Kinder, kleine Anteile am Familienunternehmen erhalten. Außerdem haben ihre Mütter ihnen die Stiftung und ihre Arbeit präsentiert. „Sie waren tatsächlich beeindruckt“, erzählt Britta Buhck und betont: „Sie sind in der Gestaltung ihrer Zukunft aber vollkommen frei, wir erwarten nicht von ihnen, dass sie in das Unternehmen einsteigen.“ Alle stünden erst am Anfang ihrer Ausbildung.