Ahrensburg. Kieler Verein plant Einrichtung für 90 Kinder im Ahrensburger Gewerbegebiet Beimoor-Süd. Wann die Bauarbeiten starten sollen.

Die Bauarbeiten für die neue Kita im Ahrensburger Gewerbegebiet Beimoor-Süd sollen noch in diesem Jahr beginnen. Das hat Lena Triebswetter-Grusdt, Projektmanagerin beim Kieler Verein Pädiko, dem künftigen Träger der Einrichtung, auf Anfrage unserer Redaktion gesagt. „Den Bauantrag haben wir bereits gestellt. Wenn wir zeitnah eine Bewilligung erhalten, könnte das Gebäude zum Jahresende fertig werden“, sagt sie. Die prognostizierte Bauzeit liegt demnach bei neun Monaten.

90 Kinder sollen künftig in sechs Gruppen in der Einrichtung betreut werden. Vorgesehen sind zwei Krippengruppen, zwei Gruppen im Elementarbereich für Drei- bis Sechsjährige sowie zwei altersgemischte Gruppen. Errichtet wird die neue Kita auf einem städtischen Grundstück an der Carl-Backhaus-Straße.

Neue Kita im Ahrensburger Gewerbegebiet: Baustart noch für dieses Jahr geplant

Die 4800 Quadratmeter große Fläche liegt an einem Wendehammer einer Stichstraße schräg gegenüber des neuen Famila-Marktes. Die Stadt hat das Grundstück per Erbbaupacht für 40 Jahre an Pädiko vergeben. Damit die Baugenehmigung erteilt werden könne, fehle derzeit noch ein Dokument für das Brandschutzgutachten, sagt Ahrensburgs Bauamtsleiter Peter Kania. „Der weitere Zeitplan hängt davon ab, wann dieses durch den künftigen Betreiber vorgelegt wird.“

Pläne für den Bau einer dringend benötigten weiteren Kita gibt es in Ahrensburg bereits seit 2016. Im April 2021 beschlossen die Stadtverordneten, per Interessenbekundungsverfahren einen Träger für die Einrichtung zu suchen. Dann geriet das Projekt ins Stocken.

Die Suche nach einem Betreiber gestaltete sich für die Stadt schwierig

Zwar hatten sich drei potenzielle Träger beworben, ihr Interesse aber kurz darauf wieder zurückgezogen. „Die Bewerber haben erklärt, dass das Projekt unter den ausgeschriebenen Bedingungen aufgrund mangelnder Finanzierungsmöglichkeiten nicht realisierbar sei“, sagte Tanja Eicher, Leiterin des Fachbereichs Bildung, Familie und Kultur im Rathaus damals.

Um doch noch einen Betreiber zu finden, stellte die Stadt schließlich eine kräftige Finanzspritze in Aussicht. Im März 2022 beschlossen die Stadtverordneten, dass Ahrensburg dem künftigen Träger per Investitionskostenzuschuss 1,9 Millionen Euro zur Verfügung stellt. Erhält der Träger von anderer Seite Fördermittel, etwa von Bund oder Land, werden diese auf den Zuschuss angerechnet und müssen an die Stadt zurückgezahlt werden.

Das Investitionsvolumen liegt laut Projektmanagerin bei 4,2 Millionen Euro

Der Entwurf für die neue Kita sieht ein eingeschossiges Gebäude mit Gründach und etwa 1200 Quadratmetern Nutzfläche vor. Es gibt sechs Gruppenräume, ein Atelier, einen Medienraum und ein Atrium. Außerdem ist ein Kinder-Restaurant vorgesehen, in dem die Jungen und Mädchen aus den verschiedenen Gruppen gemeinsam essen. „Mit diesem Modell haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht“, sagt Triebswetter-Grusdt.

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Die Grundstücksgröße erlaube es zudem, einen großzügigen Bewegungsraum sowie Ruheräume als Rückzugsorte für die Kinder einzuplanen. Errichtet wird das Gebäude in Holzrahmenbauweise. „Wir werden viele natürliche Materialien verwenden, außerdem werden breite Holzfensterfronten für viel Licht sorgen“, sagt Triebswetter-Grusdt. Zudem werde es einen etwa 2100 Quadratmeter großen Außenbereich mit Spielfläche geben. Das Investitionsvolumen liege bei rund 4,2 Millionen Euro.

In der Reggio-Pädagogik steht das forschende Lernen im Vordergrund

Pädiko betreibt bereits 24 Kitas in Schleswig-Holstein. Das Haus in Ahrensburg wird die erste Einrichtung in Stormarn sein. Beim Konzept seiner Kitas orientiert sich der Verein an der Reggio-Pädagogik. Das Konzept wurde in den 1970er-Jahren von dem italienischen Pädagogen Loris Malaguzzi für die kommunale Kita der kleinen Stadt Reggio nell‘Emilia entwickelt, der es seinen Namen verdankt. Seit den 1980er-Jahren ist die Reggio-Pädagogik auch an deutschen Kitas verbreitet.

Im Vordergrund steht das forschende Lernen. „In der Reggio-Pädagogik wird das Kind als Konstrukteur seiner Entwicklung und seines Wissens und Könnens betrachtet. Es weiß am besten, was es braucht, und verfolgt mit Energie und Neugierde die Entwicklung seiner Kompetenzen“, beschreibt Pädiko das Konzept auf seiner Internetseite. Den Erziehern kommt die Rolle zu, die Jungen und Mädchen „auf Augenhöhe“ zu unterstützen: „Wir zeigen nicht, wie das Leben funktioniert, denn das wäre unsere Perspektive und nicht die der Kinder.“

Eltern können sich bereits auf eine Interessenliste setzen lassen

Laut Triebswetter-Grusdt ist das Interesse an der neuen Kita schon jetzt groß. „Wir führen bereits eine Interessenliste“, sagt sie. Eltern können sich dafür per E-Mail an info@paediko.de melden. Auch Mitarbeiter für die Einrichtung sucht der Verein bereits. Informationen finden Bewerber unter paedikoservice.heavenhr.com/jobs.