Ahrensburg. Ab Donnerstag wird der Busverkehr in Stormarn massiv beeinträchtigt sein. Welche Linien betroffen sind und ob Kinder trotzdem zur Schule müssen.
Wer am Donnerstag und Freitag in Stormarn mit dem Bus von A nach B kommen möchte, braucht starke Nerven – und sollte sich womöglich nach Alternativen umsehen. Wegen eines Warnstreiks, zu dem die Gewerkschaft Ver.di die Beschäftigten des Omnibusverbandes Nord (OVN) in ganz Schleswig-Holstein aufruft, stehen ab Donnerstag, 15. Februar, mit Beginn des Frühdienstes die Busse still. Der Streik soll am Freitag, 16. Februar, mit dem letzten Dienst enden.
Auch Stormarn ist von dem Streik massiv betroffen. Denn Mitglieder des OVN sind beispielsweise die für den Busverkehr verantwortlichen Unternehmen Autokraft, Dahmetal und die Ahrensburger Busbetriebsgesellschaft (ABG), die unter anderem in den Bereichen Bad Oldesloe, Reinfeld, Trittau, Ahrensburg, Bargteheide, Glinde und Reinbek fahren.
Busstreik in Stormarn: Auch die Schülerbeförderung ist massiv betroffen
Es werde zu massiven Beeinträchtigungen kommen, auch die Schülerbeförderung wird betroffen sein, sagte eine Sprecherin für die Bahn-Tochter Autokraft. „Wir sind aktuell mit den Schulen in Kontakt und arbeiten daran, so schnell wie möglich einen Notfahrplan zu veröffentlichen“, so die Sprecherin auf Nachfrage unserer Redaktion.
Dieser kann im Internet unter dbregiobus-nord.de/fahrplan/verkehrsmeldungen/autokraft eingesehen werden. Wann genau der Plan online geht, stehe noch nicht fest, möglicherweise am Mittwochnachmittag oder -abend. Kunden werden gebeten, immer wieder hininzuschauen und sich vor Reiseantritt zu informieren. Auch das Unternehmen Dahmetal informiert auf seiner Internetseite dahmetal.de über Busausfälle.
Einige Linien der Schülerbeförderung fahren planmäßig
Für die VHH-Tochtergesellschaft ABG teilt eine Sprecherin auf Nachfrage mit: „Der Warnstreik führt zu erheblichen Ausfällen im gesamten Bediengebiet.“ Betroffen sind: im Stadtverkehr Ahrensburg die Linien 169, 269, 469, 569, in der Schülerbeförderung Ahrensburg die Linie 769, im Nachtbusverkehr in Ahrensburg und Bargteheide die Linien 627, 668 und 669, die Linien 376 und 869 zwischen Ahrensburg und Siek, im Stadtverkehr Bargteheide die Linien 8107, 8108 und 8109 und in der Schülerbeförderung zwischen Ammersbek und Ahrensburg die Linie 774.
Planmäßig fahren folgende Linien: die Linie 537 zwischen Stapelfeld und Schmalenbeck, die Linie 776 zwischen Reinbek, Glinde und der Berufsschule Ahrensburg und die Linie 776 zur Grundschule Wöhrendamm in Großhansdorf.
Auch die HVV-Hop-Verkehre sollen planmäßig fahren
„Auch die HVV-Hop-Verkehre in Ahrensburg und im Raum Brunsbek/Trittau fahren planmäßig. Aufgrund der erwarteten hohen Nachfrage kann es aber zu Einschränkungen der Verfügbarkeit kommen. Die Linie 374 zwischen Bahnhof Bargteheide und der S-Bahnstation Poppenbüttel verkehrt überwiegend planmäßig, einzelne Fahrten können ausfallen“, so die Sprecherin weiter. Fahrgäste werden gebeten, ihre Verbindung kurz vor Fahrtantritt in der HVV-App oder auf der Internetseite hvv.de zu prüfen.
Die Schulpflicht wird trotz Einschränkungen in der Schülerbeförderung nicht ausgesetzt, sagte David Ermes, Pressesprecher des schleswig-holsteinischen Bildungsministeriums, auf Nachfrage unserer Redaktion. „Es gilt aber wie immer in solchen Situationen: Wenn ein Kind wegen des Streiks nicht zur Schule kommen kann, können die Eltern in der Schule anrufen und es fällt kein Fehltag an“, so Ermes.
Hintergrund des Streiks sind gescheiterte Tarifverhandlungen
Hintergrund des Streiks sind gescheiterte Tarifverhandlungen am Dienstag, 13. Februar. Am Mittwoch hatten bereits Busfahrer in Kiel, Lübeck, Flensburg und Neumünster die Arbeit niedergelegt. Nach dem laut Ver.di enttäuschenden Ergebnis der Verhandlungen (eine „pure Provokation“) legt die Gewerkschaft jetzt nach. Der Arbeitgeber hatte angeboten, die Arbeitszeit 2027 von 39,5 auf 39 und 2030 von 39 auf 38,5 Stunden jeweils ohne Lohnausgleich und 2033 von 38,5 Stunden auf 38 Stunden mit Lohnausgleich abzusenken. Ver.di lehnt das Angebot ab.
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„Wir hätten ein starkes Signal der Arbeitgeber an die Beschäftigten erwartet. Erhalten haben sie einen festen Schlag in das Gesicht. Dieses Angebot werden wir hart beantworten. Wer derart eskaliert, riskiert die Verkehrswende im Land und provoziert eine sehr heftige Tarifauseinandersetzung. Wir sind gespannt, wie die Arbeitgeber das jetzt den Fahrgästen erklären wollen“, so Ver.di-Verhandlungsführer Sascha Bähring. Nur aus Rücksicht auf die Fahrgäste habe die Tarifkommission entschieden, nicht gleich am Mittwoch zum Warnstreik aufzurufen, sondern erst am Donnerstag zu beginnen.