Ahrensburg. Etwa 120 Protestierende blockieren Verteilzentrum mit Fahrzeugen. Für sie könnte die Aktion jetzt strafrechtliche Konsequenzen haben.
Die Blockade der Zeitungsdruckerei von Axel Springer in Ahrensburg könnte für die Beteiligten strafrechtliche Konsequenzen haben. Es werde die Einleitung von Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Nötigung gegen eine noch unbekannte Anzahl Personen geprüft, so ein Sprecher der Polizeidirektion Lübeck.
„Zurzeit werden die Informationen über das Geschehen und die Beteiligten ausgewertet und an die Staatsanwaltschaft Lübeck übergeben, die dann über weitere Ermittlungen entscheiden wird“, sagte der Polizeisprecher. Bei gemeinschaftlich in einer Gruppe begangenen Handlungen sei es für die Behörden schwierig, einzelnen Personen konkrete Vergehen nachzuweisen. Deshalb sei die Aufarbeitung der Aktion komplex.
Blockade von Ahrensburger Springer-Druckerei: Teilnehmern drohen Konsequenzen
In der Nacht von Freitag auf Sonnabend, 9. und 10. Februar, hatten rund 120 Demonstrierende drei Zufahrten zu dem Druck- und Verteilzentrum am Kornkamp in Ahrensburg mit Treckern, Transportern sowie Pkw blockiert. Laut Polizei richtete sich die Protestaktion, die ab Freitagabend um 21.45 Uhr begann, gegen die Agrarpolitik der Bundesregierung sowie die Berichterstattung der Medien.
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Augenzeugenberichten zufolge bestand die Gruppe nicht nur aus Landwirten, auch Handwerker sowie weitere Menschen, deren Absicht nicht bekannt war, beteiligten sich demnach an der Blockade. Die Demonstranten richteten sich mit Campingstühlen und Feuertonnen vor dem Druckereigelände ein. Die Feuerwehr bereitete dem ein Ende und löschte die Flammen.
15.000 Abendblatt-Abonnenten erhielten nicht wie gewohnt ihre Zeitung
Die Protestaktion war laut Polizei nicht angemeldet. Nach mehreren Stunden beendete die Polizei den Protest und führte die letzten 15 bis 20 Blockierer ab. Gegen 4.14 Uhr konnte der Einsatz beendet werden. Für Leser zahlreicher Zeitungen, darunter etwa 15.000 Abendblatt-Abonnenten, hatte die Aktion Folgen. Ihre Tageszeitungen konnten am Sonnabend nicht gewohnt zugestellt werden. Betroffen waren auch Abonnenten von „Bild“, „Die Welt“ und der „Süddeutschen Zeitung“.