Hamburg. Ein 23-Jähriger legte mit weiteren Mitstreitern den Verkehr für anderthalb Stunden lahm. Die Lage auf der Straße war damals explosiv.

Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass sich die „Letzte Generation“ auf einen Strategiewechsel verständigt hat: keine Klimaklebereien auf der Straße mehr, dafür wollen die Aktivisten nun verstärkt zu „ungehorsamen Versammlungen“ aufrufen, schon im März soll es losgehen. Was mit diesen „ungehorsamen Versammlungen“ konkret gemeint ist, ließ die Gruppe aber bisher offen.

Der Prozess, der am Mittwoch vor dem Amtsgericht Hamburg gegen einen Blockierer der „Letzten Generation“ beginnt, wirkt da fast wie ein Nachhall aus vergangenen Zeiten. Wie üblich, wenn Urteile gegen Anhänger der „Letzten Generation“ ergehen, hatte auch der jetzt angeklagte 23-Jährige Einspruch gegen einen gerichtlichen Strafbefehl eingelegt.

Prozess Hamburg: „Letzte Generation“ blockierte Verkehr für eineinhalb Stunden

Zahlen sollte er wegen gemeinschaftlicher Nötigung eine Geldstrafe über 40 Tagessätze – er weigerte sich. Bei früheren Prozessen nutzten angeklagte Anhänger der „Letzten Generation“ die Verhandlung nahezu immer auch als Bühne, um den Klima-Protest über die Medien in die breite Öffentlichkeit zu tragen.

Mit fünf weiteren Aktivisten soll der junge Mann am 23. Februar 2023 den Verkehr auf dem Gorch-Fock-Wall (Ring 1) blockiert haben. Seine Mitstreiter und er sollen sich so auf den drei Fahrspuren breitgemacht haben, dass durch die in der ersten Reihe stehenden Fahrzeuge für mindestens eineinhalb Stunden ein „unüberwindbares Hindernis“ entstanden sei, so die Staatsanwaltschaft.

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Einige der Autofahrer reagierten damals hochaggressiv auf die Blockierer. Ein Mann entriss einer Frau ein Banner, ein weiterer Mann schubste einen der klebenden Aktivisten. Erst mit dem Eintreffen der Streifenwagen beruhigte sich die Lage.