Todendorf. Junge Männer hatten Marihuana und Kokain dabei. Straßenverkaufswert: 120.000 Euro. Zuvor hatte das Duo die Zöllner dreist angelogen.
Coup für den Zoll am Autobahnrastplatz Buddikate (Kreis Stormarn): Beamte einer Kontrolleinheit haben an der A1 Drogen mit einem Straßenwert von mehr als 120.000 Euro sichergestellt. Die Ausbeute der Zöllner: Mehr als ein Kilogramm Kokain und vier Kilogramm Marihuana.
Zwei junge Männer waren mit den Drogen im Auto auf der Autobahn in Richtung Norden unterwegs, als die Beamten beschlossen, das Fahrzeug zu überprüfen, in dem sie kurz darauf fündig wurden. Die Kontrolle sei bereits am Mittag des vergangenen Donnerstags, 11. Januar, erfolgt, teilte Gabriele Oder, Sprecherin des Hauptzollamtes Kiel, erst jetzt mit.
A1: Zoll erwischt junge Männer mit kiloweise Drogen im Auto
Anstatt den Drogenschmuggel zuzugeben, versuchten die Männer, sich mit einer Lüge aus der Affäre zu ziehen. Der 19 Jahre alte Fahrer habe behauptet, man sei auf dem Weg von Hamburg nach Lübeck, um dort die Freundin des 20 Jahre alten Beifahrers zu besuchen, so Oder. Diese wolle noch eine weitere Freundin mitbringen, sodass sie den Nachmittag zu viert verbringen wollten.
So sei auch der Koffer auf der Rückbank zu erklären, welcher das Interesse der Zöllner geweckt hatte. „Auf die Frage, um wessen Koffer es sich handele, antwortete der Beifahrer, dass es seiner sei, da er drei Tage bei seiner Freundin in Lübeck verbringen wolle“, sagt die Sprecherin. Darin befänden sich Kleidungsstücke.
Statt Kleidung entdecken die Beamten in dem Koffer vier Kilo Marihuana
Diese Darstellung hielt die Beamten jedoch nicht davon ab, das Gepäckstück genauer unter die Lupe zu nehmen. Und tatsächlich: Statt Pullover, T-Shirts und Hosen kamen beim Öffnen des Koffers laut Oder vier Plastikbeutel mit je einem Kilogramm Marihuana zum Vorschein.
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Eine Zollbeamtin habe dem 20-Jährigen daraufhin erklärt, dass er vorläufig festgenommen sei. Das habe dieser nicht hinnehmen wollen und versucht, zu Fuß zu flüchten. „Auf der Flucht warf er ein Päckchen von sich, das sich als ein Kilogramm Kokain herausstellte“, so Oder. Die Zöllner konnten den Flüchtigen einholen und fesseln.
Amtsgericht Ahrensburg erlässt Haftbefehl gegen 20 Jahre alten Beifahrer
In den Taschen seiner Kleidung entdeckten sie weitere Drogen: einen Beutel mit 150 Gramm Kokain, separat weitere zwei Gramm des Stoffs sowie zehn Tabletten des Beruhigungsmittels Alprazolam. Die verschreibungspflichtige Arznei wird normalerweise zur Behandlung von Angst- und Panikstörungen eingesetzt. Auch im Auto fanden die Beamten weitere Betäubungsmittel: drei Gramm Marihuana sowie zwei Joints.
Gegen den Beifahrer hat das Amtsgericht Ahrensburg auf Antrag der Staatsanwaltschaft Lübeck Haftbefehl wegen des dringenden Verdachts des unerlaubten Besitzes von Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge erlassen. Dieser sei inzwischen gegen strenge Auflagen außer Vollzug gesetzt worden, so Oder.
Der 19 Jahre alte Fahrer des Drogenautos sei unmittelbar nach der Kontrolle nach einer Durchsuchung aus dem Polizeigewahrsam entlassen worden. Die weiteren Ermittlungen führt das Zollfahndungsamt Hamburg gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Lübeck.