Bad Oldesloe. Am 14. September sollen in ganz Deutschland die Sirenen zum Probealarm heulen. Doch nicht überall im Kreis wird er zu hören sein.

Am Donnerstag, 14. September, werden erneut bei einem bundesweiten Warntag die Alarmsysteme für den Katastrophenfall getestet. Auch der Kreis Stormarn beteiligt sich an dem Probealarm. Um 11 Uhr werden zeitgleich sämtliche Warnmittel ausgelöst, darunter Sirenen und Apps wie NINA. Außerdem erhalten Handynutzer über das System Cell Broadcast eine Benachrichtigung per SMS auf das Mobiltelefon.

Über die Sirenen wird eine Minute lang ein auf- und abschwellender Heulton ausgespielt. Im Ernstfall sollten Stormarner dann einen lokalen Radiosender einschalten und auf weitere Informationen warten. Um 11.45 Uhr soll über die Sirenen ein einminütiger Dauerton Entwarnung geben.

Bundesweiter Warntag: In Teilen von Stormarn wird es still bleiben

Allerdings wird der Probealarm nicht überall in Stormarn zu hören sein. Denn kreisweit gibt es nur noch 157 Sirenen, eine flächendeckende Alarmierung ist damit nicht möglich. In Stormarns größter Stadt Ahrensburg sind etwa überhaupt keine Sirenen vorhanden.

Die Warnung der Bevölkerung über Sirenen war nach Ende des Kalten Krieges durch den Bund aufgegeben und die vorhandenen Sirenen an die Kommunen übergeben worden. Viele Städte und Gemeinden nutzen die Anlagen nur noch zur Alarmierung der Feuerwehr, andere haben sie gleich ganz zurückgebaut. Erst nach der Flutkatastrophe im Ahrtal im Juli 2021 setze ein Umdenken ein.

Nur 50 Prozent des Kreisgebiets können derzeit per Sirene alarmiert werden

„Zwar verfügen 80 Prozent aller Stormarner Kommunen über mindestens eine funktionsfähige Sirene. Dennoch können nur 50 Prozent des Kreisgebiets auf diesem Weg alarmiert werden“, sagt Andreas Rehberg, Leiter des Fachbereichs Sicherheit und Gefahrenabwehr in der Stormarner Kreisverwaltung. Zudem seien einige veraltet und ließen sich nicht in das neue zentrale Warnsystem des Bundes einbinden.

Derzeit arbeiten Kommunen und Kreis daran, wieder ein Sirenennetz aufzubauen. „Für den Aufbau eines flächendeckenden Systems müssen rund 100 moderne Sirenen in Stormarn installiert werden“, erklärt Rehberg. Der Kreis hat dazu ein Förderprogramm aufgelegt. Bis 2025 stehen 4,5 Millionen Euro für die Städte und Gemeinden zur Ertüchtigung des Sirenennetzes bereit, davon allein 1,5 Millionen Euro in diesem Jahr.

Dem Kreis liegen bereits 93 Förderanträge für die Ertüchtigung der Anlagen vor

„Aktuell haben wir bereits 93 Anträge aus den Kommunen vorliegen“, sagt Rehberg. „Wir gehen davon aus, noch vor dem Jahresende die Aufträge erteilen zu können.“ Förderfähig seien die Gesamtkosten inklusive Ausschreibung. „Somit verbleiben keinerlei Kosten bei den Städten und Gemeinden.“ Diese übernähmen lediglich die Verpflichtung, die Sirenen zu betreiben.

Weitere Informationen zum Warntag gibt es unter: www.bundesweiter-warntag.de.