Bad Oldesloe. Kreis Stormarn empfiehlt den „Linien-Ticker“, um sich vor bösen Überraschungen zu schützen. Warum das nur ein schwacher Trost ist.
Seit Monaten kämpfen die im Kreis Stormarn operierenden Busunternehmen mit einem akuten Personalmangel. Immer öfter fallen Fahrten aus, auch im Schulbusverkehr. Damit sich Schüler und Eltern künftig schneller und aktueller über unvorhergesehene Fahrplanänderungen informieren können, empfehlen die Kreise Stormarn und Herzogtum Lauenburg jetzt die App „Linien-Ticker“.
Zwar seien bereits „einzelne Maßnahmen zur Stabilisierung der Lage“ eingeleitet und umgesetzt worden, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung beider Kreise. Ein „komplettes Auflösen“ der misslichen Situation sei kurz- oder mittelfristig aber „eher unwahrscheinlich“, heißt es weiter.
Bis zu neun Linien können abonniert werden
Aus diesem Grund wolle man zumindest Informationen und Kommunikation zu Fahrtausfällen „kurzfristig verbessern“. Dazu sei ab sofort die Smartphone-App namens „Linie-Ticker“ verfügbar. Sie könne sowohl im App-Store von Apple kostenfrei heruntergeladen werden, als auch im Play Store für Android-Geräte. Der Direktlink lautet https://get.linien-ticker.de
Im „Linien-Ticker“ können bis zu neun Linien gleichzeitig abonniert werden. Sobald das entsprechende Verkehrsunternehmen einen Ausfall meldet, werden die Kunden proaktiv über eine Push-Nachricht auf ihrem Smartphone in Echtzeit darüber informiert. So bleiben die Fahrgäste schnellstmöglich über etwaige Fahrtausfälle auf dem Laufenden.
Rund 20 Fahrten pro Tag fallen ersatzlos aus
Zuletzt hatte sich die Situation insbesondere auf Linien der Bahn-Tochter Autokraft verschärft. Immer öfter erreichten die Kreisverwaltung in Bad Oldesloe als zuständigem Aufgabenträger Klagen von Eltern und Lehrkräften, die sich über die mangelnde Verlässlichkeit vor allem der Schulbusverbindungen beschwerten. Im Schnitt werden 20 Fahrten am Tag nicht erbracht. Im Herzogtum sollen es sogar bis zu 60 sein.
Um wenigstens den Schulbusverkehr wieder verlässlicher bedienen zu können, hatte die Autokraft angekündigt, ab 10. Dezember sein Busangebot auf den Hauptlinien in den Kreisen Stormarn und Herzogtum Lauenburg vorübergehend deutlich einzuschränken, etwa im Stadtverkehr von Bad Oldesloe. Dort werden mehrere Linien von einem Halbstunden- auf einen Stundentakt umgestellt. „Nur so können die verbleibenden Busleistungen sichergestellt werden“, sagt Bahnsprecherin Angelika Theidig.
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Sorgen bereitet der Autokraft vor allem das Subunternehmen Stambula. Die Firma aus Hamburg hat sich mit ihrem Engagement in Stormarn und dem Herzogtum Lauenburg offenbar übernommen und ihren Vertrag mit der Bahntochter zu Ende Januar gekündigt. Das verschärft die Probleme der Autokraft, die sich nun schnell einen neuen Partner suchen muss.
Anspruch der Autokraft bleibe es indes, den Fahrgästen „einen verlässlichen Busverkehr“ zu bieten. Deshalb arbeite die Bahn-Tochter mit Hochdruck daran, schnellstmöglich zum Regelfahrplan zurückzukehren. Bis dahin werden alle Autokraft-Nutzer gebeten, sich vor Fahrantritt zu alternativen Reisemöglichkeiten zu informieren. Mit der neuen App „Linien-Ticker“ wissen die Fahrgäste jetzt zumindest schneller als bisher, wann das der Fall ist.