Reinbek. Zubair Kosha will das Fleisch direkt aus Norwegen importieren. Der 35 Jahre alte Gastronom ist in der Region kein Unbekannter.
Während die Pommes in der Fritteuse brutzeln und auch die Champignons mit Zwiebeln beginnen, einen angenehmen Duft zu verströmen, erzählt Zubair Kosha aus seinem Leben. Er hat zwar keine japanischen Wurzeln, sondern afghanische, doch in Deutschland hat er seine gastronomischen Erfahrungen vorwiegend in Sushiläden gesammelt. Jetzt hat der 35-Jährige aber gerade den Imbiss Elkburger in der Schulstraße 56 (Ecke Mühlenredder) in Reinbek eröffnet. Die Pizzeria, die dort vorher war, wurde sang- und klanglos geschlossen, der Pizzabäcker hatte sich nicht mehr blicken lassen.
Dass es bei ihm vorwiegend Burger gibt, sagt bereits der Name. Aber warum Elk? Auf der Karte ist neben Beef, Huhn, Lachs und Käse, ja sogar vegetarischen Burgern weder Schwein noch Elch zu entdecken. Schwein kommt für ihn nicht infrage, Elch aber sehr wohl: „Wenn sich hier erst alles eingespielt hat, und wenn die Festtage in Norwegen beendet sind, werde ich Elchfleisch direkt in Norwegen bestellen“, erzählt Zubair Kosha. „Denn wir wollen uns von den üblichen Burgerläden abgrenzen.“ Ab Ende Januar will er die neue Spezialität anbieten und dann eine neue Speisenkarte drucken lassen.
Restaurant Reinbek: Neues Bistro nimmt Elch-Burger auf die Karte
Denn der Gastronom hat acht Jahre lang in Norwegen gelebt. „Ich hatte ein afghanisches Restaurant in Stavanger“, erzählt Kosha, der heute in Hamburg lebt. Die Gründe, warum er nach Deutschland zurückgekehrt ist, will er nicht verraten. „Das ist privat“, sagt er. Mit seinen Sprachkenntnissen habe es jedenfalls nicht zu tun. Zubair Kosha spricht neben seiner Muttersprache auch Englisch, Norwegisch und Deutsch.
„Die deutsche Grammatik ist wesentlich schwieriger als die norwegische“, stellt der Imbiss-Inhaber fest. „Norwegisch ähnelt dem Englischen stärker, aber die Satzmelodie ist in der skandinavischen Sprache schwieriger. Und es gibt verschiedene Dialekte, die man kennen sollte.“
Restaurant Reinbek: Für Schüler gibt es ein günstiges Menü
Reinbek kennt er bereits seit langer Zeit: Vor Jahren hatte ein Freund einen Dönerladen am Bahnhof, in dem er ab und zu ausgeholfen hatte. Ansonsten hat er bei verschiedenen Sushiläden im Bezirk Bergedorf gearbeitet. Warum will er in Reinbek keine afghanische Küche anbieten? „Oh, die afghanische Küche ist sehr komplex, die Speisekarte würde einen so kleinen Laden wie meinen überfordern“, ist Zubair Kosha sicher.
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Dabei kann sich die aktuelle Karte auch schon sehen lassen: Neben den Menüs vom „Currywurst-Burger“ aus Geflügelfleisch für 12,90 Euro bis zum Stavanger-Burger-Menü mit norwegischem Lachs und Avocado für 16,90 Euro gibt es auch hausgemachte Smoothies aus frischen Früchten sowie jede Menge verschiedener Bowls zur Auswahl. Zu jedem Menü gibt es eine Limonade oder Wasser sowie eine Portion Pommes. Für Schüler gibt es ein besonderes Burger-Menü (jede Fleischsorte, aber keinen Lachs) mit Pommes und einer „Capri-Sonne“.
Burger und Bowls werden auch ausgeliefert
Wer es etwas fettarmer mag, kann eine Bowl für 14,90 Euro bestellen: In der Schüssel mit warmem Reis, Salat und Gemüse sind wahlweise Huhn, Beef oder gekochter Lachs enthalten. Die vegane Portion bietet noch mehr Gemüse. Die Preise sind nicht billig, aber die Portionen sind ordentlich. Der Duft verspricht nicht zu viel: Pommes und Geflügel-Burger mit Pilzen sind köstlich.
Noch müssen sich alle Abläufe erst einspielen. Im nächsten Jahr möchte Zubair Kosha etwa 16 Sitzplätze einrichten. Bisher gibt es erst einen Tisch, seinen Schreibtisch will er noch in den Keller verlegen. Immerhin funktioniert jetzt auch das Bestelltelefon: Unter 040/78 01 75 75 kann geordert werden, das Essen wird bis nach Oststeinbek, Aumühle oder Bergedorf ausgeliefert. Das Bistro öffnet montags bis freitags von 11.30 bis 22 Uhr sowie am Wochenende von 12 bis 22 Uhr.