Bad Oldesloe. Klinikbetreiber empfängt SPD-Politiker zum Gespräch. Was der Einschnitt für Personal und Zukunft des Hauses in Bad Oldesloe bedeutet.

Nun geht es offenbar ganz schnell: Die Chirurgie der Asklepios-Klinik Bad Oldesloe soll bereits zum 1. Januar 2024 geschlossen werden. Das teilte Guido Lenz, Regionalgeschäftsführer des Klinikverbunds, in einem Gespräch am Mittwoch, 22. November, mit SPD-Vertretern in der Stormarner Kreisstadt mit. Er betonte aber zugleich, dass die ambulante Versorgung von Notfällen sichergestellt werde.

Wie bereits berichtet, hatten Mitarbeiter der Asklepios-Klinik Bad Oldesloe ihre Sorge um den Fortbestand der Chirurgie und des gesamten Standorts bereits Mitte Oktober im Sozial- und Gesundheitsausschusses des Kreises öffentlich gemacht. Daraufhin forderten insbesondere SPD-Politiker eine Klarstellung von dem Klinik-Verbund mit Hauptsitz in Hamburg.

Bergt drängte auf Gespräche mit Asklepios-Managern

Neben mehreren Kreis- und Lokalpolitikern der Partei hatte sich auch deren im Wahlkreis Segeberg/Stormarn-Mitte direkt gewählter Bundestagsabgeordneter Bengt Bergt vehement zu Wort gemeldet. Die Schließung der chirurgischen Abteilung würde die Gesundheit von Bürgerinnen und Bürgern in Bad Oldesloe und Umgebung in Gefahr bringen, weshalb er sich in persönlichen Gesprächen mit der Klinikleitung für den Erhalt einsetzen werde, so Bergt.

Die Asklepios-Klinik Bad Oldesloe von oben.
Die Asklepios-Klinik Bad Oldesloe von oben. © HA | Manfred Giese

Dieses bereits vor Wochen angefragte Treffen hat nun stattgefunden. Neben mehreren Vertretern der Geschäftsleitung und der ärztlichen Leitung stand dabei auch Regionalgeschäftsführer Guido Lenz Rede und Antwort. Bergt war vom Vorsitzenden der SPD-Kreistagsfraktion, Frank Schmalowsky, und dem SPD-Fraktionschef in der Oldesloer Stadtverordnetenversammlung, Carsten Stock, begleitet worden.

Zahl der chirurgischen Fälle hat sich seit 2017 halbiert

Bergt sprach von einem „offenen und konstruktiven“ Austausch. Die Asklepios-Vertreter hätten aber noch einmal deutlich gemacht, dass die chirurgische Fachabteilung definitiv geschlossen werde. Ausschlaggebend dafür seien vor allem wirtschaftliche Gründe und eine beabsichtigte Neuausrichtung der Klinik.

Die Zahl der chirurgischen Fälle habe sich seit 2017 auf aktuell 750 pro Jahr fast halbiert. Damit sei die Auslastung der vorhandenen Kapazitäten auf unter 50 Prozent gefallen. „Von 29 Betten würden im Schnitt nur noch neun belegt, hieß es. Damit könne die Fachabteilung nicht wirtschaftlich betrieben werden, das müssen wir zur Kenntnis nehmen“, so Bergt.

Ambulante Notfallversorgung steht nicht zur Disposition

Gleichzeitig habe Asklepios aber zugesichert, dass es künftig weiterhin eine verlässliche ambulante Versorgung geben werde. „Das haben wir insbesondere im Hinblick auf die vielen Schüler in der Stadt und im Amt mit großer Erleichterung aufgenommen, die Notfallversorgung bei Unfällen steht also nicht zur Disposition“, erklärte der Oldesloer Carsten Stock.

Sichergestellt sei zudem, dass der Rettungsdienst die Klinik weiter anfahren dürfe. „An den Rettungsfristen wird sich also nichts ändern, das war der Kreistagsfraktion ganz wichtig“, ergänzte Frank Schmalowsky. Leichtere Verletzungen würden in der Asklepios-Klinik also weiter behandelt, schwerere Fälle hingegen in spezialisierte Kliniken überführt.

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Überdies habe Regionalgeschäftsführer Lenz noch einmal klargestellt, dass der Standort Bad Oldesloe für Asklepios mitnichten infrage stehe. Mit dem Ausbau der beiden Fachrichtungen Kardiologie und Geriatrie eröffne sich für das Haus eine zukunftsträchtige Perspektive, um auch für die anstehende Krankenhausreform von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) gerüstet zu sein.

Um die Neuorientierung sicherstellen zu können, werde es auch keinen Personalabbau geben. Pflegekräfte würden am Standort neu zugeordnet, Ärzte erhielten neue Angebote im Asklepios-Verbund. „Den mit der Reform einhergehenden Konsolidierungsprozess werden wir weiter beobachten und aktiv begleiten. Dazu gehören auch Gespräche mit anderen Krankenhäusern“, versprach Bengt Bergt.