Reinbek/Wentorf/Aumühle. Viele Märkte, Basare und Feste sorgen am ersten Adventswochenende rund um die Stadt für eine zauberhafte Stimmung. Ein Überblick.

Lange Zeit war nicht klar, ob es in Reinbek dieses Jahr wieder einen Weihnachtsmarkt am Schloss geben wird. Jetzt lädt nicht nur die Stadt am zweiten Adventswochenende zur „Reinbeker Weihnacht“ ein, schon ein Wochenende zuvor laufen viele Märkte, Basare und Aktionen, mit denen sich die Menschen auf die Festzeit einstimmen können. Denn einige Geschäftsleute haben vorsichtshalber versucht, einen Ersatz dafür und einen für das ausgefallene Lichterfest auf die Beine zu stellen, außerdem gibt es noch einige traditionelle kleinere Adventsmärkte in und um Reinbek, die von Ehrenamtlichen ausgerichtet werden.

Den Anfang machen Feinkost H. Rathmann, der Gewerbebund und die Stadt Reinbek schon am Freitag, 1. Dezember, mit dem Lichterzauber auf dem Hof des Feinkostgeschäftes an der Bahnhofstraße. Das kleine Hoffest mit viel Flair hat sich aus dem beliebten Lichterfest an der Bahnhofstraße, mit dem die Geschäftsleute vor der Corona-Zeit das Einschalten der Weihnachtsbeleuchtung feierten, entwickelt. „Die Zahl der Teilnehmenden steigert sich gerade jeden Tag“, erzählt Organisator Oliver Boehmfeld begeistert. „Wir haben schon vergangenes Jahr so viel Zuspruch bekommen: toll!“

Advent in Reinbek: Ein Weihnachtsmarkt? Das ist der Stadt zu wenig

Das Hoffest bei Feinkost Rathmann war 2022 gut besucht.
Das Hoffest bei Feinkost Rathmann war 2022 gut besucht. © Oliver Boehmfeld | Oliver Boehmfeld

Der Jungunternehmer rechnet mit etwa zwölf Ständen, die Stadt stiftet eine kleine Bühne. Auf der liest Bürgermeister Björn Warmer vorweihnachtliche Geschichten vor. Außerdem gibt es einen Wünschebaum, gespickt mit Wünschen der Reinbeker Kitas, Politikerin Patricia Böge stellt ein kleines Bastelzelt für die Kleinsten auf, Rathmann sorgt für Feuerzauber, Punsch und Erbsensuppe, Fahrrad Kellmann will Gegrilltes beisteuern, und Niemann‘s Gasthof Gebäck, das Fotostudio Hasse, die Glaserei Tamm, Tanzschule Schaper und die Sachsenwald-Apotheke mischen mit.

Die Musik stammt nicht nur von der „Klangperle“, der Musikschule am Rosenplatz, sondern auch von einem Volkshochschul-Chor. Von 16.30 bis 17.30 Uhr heißt es in der VHS Sachsenwald (Klosterbergenstraße 2a) „Reinbek singt“. Chorleiter Christoph Westphal hat eine Auswahl an Liedern zusammengestellt und lädt alle Reinbekerinnen und Reinbeker für diese Zeit bei Punsch und Spekulatius zum Mitsingen ein. Anschließend ziehen der Chor und sein Publikum zum Feiern zum Lichterzauber bei Rathmann weiter. Fast gleichzeitig mit dem Hoffest – von 15 bis 18 Uhr – sind auch den Geschäftsleuten der Ladenzeile am Mühlenredder Gäste zum „Lichterkettenfest“ bei Kuchen, Tee, Glühwein und Leckereien willkommen.

Advent in Reinbek: Traditioneller Adventsbasar rund um die Maria-Magdalenen-Kirche

Am Sonnabend vor dem ersten Advent öffnet traditionell die evangelische Kirchengemeinde zu ihrem Basar von 11 bis 17 Uhr die Türen zum Gemeindehaus und zur Maria-Magdalenen-Kirche in der Kirchenallee 1. Besonders begehrt sind auf dem Adventsbasar die Last-Minute-Kränze und -Gestecke sowie das Bücherantiquariat unterm Giebel, dessen Bücher manchmal noch sehr aktuell, gleichzeitig aber auch günstig sind. Außerdem sind unter anderem Kitsch und Kunst, hochwertige Secondhandmode, Waffeln, Bratwurst und viel Musik im Angebot: Der Posaunenchor begrüßt beispielsweise schon um 11 Uhr an der Kita die ersten Besucher, und um 16 Uhr stimmt der Kinderchor fröhliche Weihnachtslieder in der Kirche an.

Nach dem Gottesdienst, ab 11 Uhr, stimmt auch der Neuschönningstedter Adventsmarkt neben der Gethsemane-Kirche auf die Vorweihnachtszeit ein. Um 18 Uhr klingt der 30. Adventsmarkt der evangelischen Gemeinde aus. Auch dieser Markt hat Tradition und reicht bis ins Jahr 1991 zurück. Dieser Markt lebt von der Gemeinschaft der Nachbarn, Freunde und Bekannten, die man auf dem familiären Markt trifft. Düfte, Stimmung und Musik tun ihr Übriges.

Ohne Ehrenamtliche gäbe es die Weihnachtsmärkte nicht

Thomas Hoeck organisiert den Adventsmarkt seit mehr als 20 Jahren ehrenamtlich. Er hat nicht nur dafür gesorgt, dass der Markt einiges an Kulinarik und an Geschenkideen zu bieten hat, sondern auch ein musikalisches Programm: Dazu zählen der Posaunenchor Glinde/Neuschönningstedt, die Band The Bunsenburners, der Chor New Pepper Sheep, Die Facetten und nicht zuletzt das Reinbeker Stadtorchester. Auch die Musikschule Ton für Ton und die Kinder des Evangelischen Kindergartens, der Kita Eggerskoppel und der Kita Pusteblume sind dabei.

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Den Weihnachtsmarkt am Bismarckturm am Sonnabend, 2. Dezember (15 bis 19 Uhr), und am Sonntag, 3. Dezember (14 bis 17 Uhr), richtet der Verein für Kultur und Bildung in Aumühle (KuBA) aus. Die Ehrengäste Bürgermeister Knut Suhk und der Weihnachtsmann haben ihr Kommen für den Sonnabend schon angekündigt. Das Sachsenwald Sound Orchester und der Kinderchor wollen mit ihrer Musik eine weihnachtliche Atmosphäre schaffen. Am Adventssonntag will Wohltorfs neue Bürgermeisterin Susann Kröger um 15.30 Uhr die Gäste begrüßen. Und auch der Weihnachtsmann kommt um 16 Uhr noch einmal vorbei. Danach werden die Gewinner der Weihnachtstombola auf der Bühne gezogen.

Aus dem Erlös in Wentorf werden Bedürftige beschenkt

Auch in Wentorf düst am Sonnabend, 2. Dezember, der viel beschäftigte Weihnachtsmann beim Adventorfer Markt vorbei. Die treue Seele, die ihn seit 25 Jahren nun zum 23. Mal ehrenamtlich auf die Beine stellt, ist Sybille Marks. Sie hat mit tatkräftiger Hilfe von Imke Schaaff 34 Aussteller gefunden, die von 10 bis 17 Uhr ihre Geschenkideen nicht allein im Rathaus (Hauptstraße 16), sondern auch in der Alten Schule und in der Bücherei nebenan anbieten – ob aus Holz oder Strick, ob Schmuck oder Weihnachtsdekoration.

Die Fotobox der Haspa, die Reparaturstation des ADFC und das Geduldspiel „Heißer Draht“ des E-Werks Sachsenwald sind ebenfalls dabei. Auf der Bühne will Zauberer Wittich Wolf vor allem die Kleinen überraschen. Uli Gröhn singt Lieder zur Gitarre. Ebenso treu wie die Organisatorin sind auch die Sponsoren, die den Markt finanzieren. Mit den Erlösen aus dem Café aus dem Losverkauf für die Weihnachtstombola werden Wentorfs soziale Einrichtungen beschenkt.