Reinbek. Die Stadt Reinbek organisiert das Spektakel für Anfang Dezember. Im Juz ist auch etwa los – es gibt sogar selbst gebackenen Kuchen.

Wird es ihn nun geben oder nicht – den Reinbeker Weihnachtsmarkt im Schloss? Diese Frage bewegt nicht in den sozialen Medien die Gemüter. „Die Reinbeker haben ihren Weihnachtsmarkt vermisst“, hat Elke Güldenstein, Leiterin des Kulturzentrums Reinbeker Schloss, festgestellt. „Wir sind immer wieder danach gefragt worden.“ Die Antwort lautet: Ja, dieses Jahr organisiert die Stadt Reinbek den traditionellen 42. Adventsmarkt allein – mit einem leicht veränderten Konzept.

Unter dem neuen Namen „Reinbeker Weihnacht“ lädt die Stadt für das zweite Adventswochenende, am Sonnabend, 9. Dezember, und Sonntag, 10. Dezember, vor und in das Schloss ein. Etwa 50 Stände mit Schmuck, Krippen in Nussschalen, Gestricktem, Lichterketten, Upcycling, Miniatur-Weihnachtsdekorationen und vielem mehr warten auf die Besucherinnen und Besucher. „Die Vielfalt ist groß, eigentlich gibt es, wie immer, alles“, fasst es Susann Pötter aus dem Organisationsteam des Schlosses zusammen. Das trifft vor allem auf die beliebte Atmosphäre und die Kulisse des Renaissance-Bauwerks zu.

Weihnachtsmarkt im Schloss: Neues Raumkonzept

2019 vor der Coronapandemie hatte es den letzten Adventsmarkt im Schloss gegeben: Bis dahin hatte das Schlossteam für den Innenraum die Regie übernommen, der Gewerbebund hatte den Markt im Außenbereich ausgerichtet. Im vergangenen Jahr hatten die steigenden Energiekosten, aber auch organisatorische Gründe eine Neuauflage des Marktes ausgebremst. „Die Gewerbetreibenden, die den Markt stets ehrenamtlich organisiert hatten, haben heute nicht mehr die zeitlichen Kapazitäten“, erklärt Güldenstein. Denn die Organisation macht eine Menge Arbeit.

Reinbeker Weihnacht im Schloss: Susann Pötter (v.l.), Bürgermeister Björn Warmer und Elke Güldenstein zeigen das Plakat.
Reinbeker Weihnacht im Schloss: Susann Pötter (v.l.), Bürgermeister Björn Warmer und Elke Güldenstein zeigen das Plakat. © Susanne Tamm | Susanne Tamm

Außerdem habe es beim Gewerbebund einen Wechsel im Vorstand gegeben, und da sei man vor der Haftungsverantwortung zurückgeschreckt, ergänzt Bürgermeister Björn Warmer, der irgendwann die Entscheidung gefällt hat: „Wir ziehen das jetzt als Stadt allein durch.“ Der Gewerbebund sorgt allerdings mit seinen guten Kontakten noch dafür, dass der Weihnachtsmann am 9. und am 10. Dezember vorbeikommt und die kleinen Gäste im Schloss mit Süßigkeiten beschenkt.

Landfrauen kommen mit ihrem Café im Juz unter

Anika Pahlke, Wirtschaftsbeauftragte der Stadt, freut sich, dass es mit der Neuauflage klappt: „Der Weihnachtsmarkt war uns eine Herzensangelegenheit, wir wollten das schaffen“, sagt sie. „Nachdem die Entscheidung gefallen war, haben wir nur geschaut, wie wir das möglichst schnell umsetzen können.“ Eine zweite Adventsaktion, auf die sich die Reinbeker freuen können, sei der „Lichterzauber“ am Freitag, 1. Dezember, im Hinterhof vom Feinkosthandel Rathmann (Bahnhofstraße 3), der gerade vorbereitet werde.

„Doch auch für uns und das Schlossteam steckt eine Menge Arbeit in der Organisation eines solchen Marktwochenendes“, erläutert Warmer. Daher wurde für die Technik und die Auswahl der Händler im Außenbereich Thomas Hoecks befristet in Teilzeit angeheuert. Vor der Allee wird sich auch wieder ein Kinderkarussell drehen

Landfrauen kommen mit ihrem Café im Juz unter

Der Brandschutz erforderte ebenfalls einige Änderungen: „Wir verzichten wegen der hohen Besucherzahlen der vergangenen Jahre darauf, Stände im Obergeschoss aufzubauen“, erläutert Güldenstein. „Stattdessen nutzen wir den Nordflügel mit für den Verkauf, in dem in der Vergangenheit die Landfrauen und ihr Café untergebracht waren.“

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Die finden dieses Jahr neue Räume im benachbarten Juz. „Dankenswerterweise überlässt uns das Juz am zweiten Dezemberwoche seine Räume. Das hat den Charme, dass es dort eine Küche, eine Theke sowie ausreichend Platz für das Café gibt“, erzählt die Schlossherrin.

Live-Musik im Innenhof unter den Arkaden

Auf dem Innenhof mit den Arkaden gibt es nicht nur heiße Würstchen und Punsch, sondern dort erklingt auch festliche, beschwingte Live-Musik. Das Programm sieht für Sonnabend ab 15 Uhr den Kinder- und Jugend-Chor und die Kantorei der Maria-Magdalenen-Kirche vor, ab 17 Uhr spielt der Posaunenchor Reinbek und um 18.45 Uhr betreten die Acoustic Bricks mit Rock und Pop die Bühne. Am Sonntag singt der Chor „Thomas‘ Friends of Gospel“ (12 Uhr), es spielt das Reinbeker Stadtorchester (15 Uhr) und abschließend die Billtaler Musikanten (17 Uhr).

„Der Weihnachtsmarkt ist eine wichtige Institution für die Gemeinschaft“, erklärt Elke Güldenstein. „Viele verbinden Kindheitserinnerungen mit diesem Markt und nutzen ihn als Treffpunkt mit Freunden, Bekannten oder Nachbarn.“ Der Eintritt ist an beiden Tagen frei. Geöffnet ist am Sonnabend von 13 bis 21 Uhr sowie am Sonntag von 11 bis 18 Uhr. Parkplätze sind knapp, deshalb bittet die Stadt alle Besucher, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen oder zu Fuß zu kommen.