Reinbek. Verbindung zwischen Hinschendorf und Täby-Platz wird erst sieben Wochen später wieder freigegeben. Das sind die Gründe.

Die Baustelle auf der Hamburger Straße an der Holländerbrücke nervt nicht nur Autofahrer, sondern auch Radfahrer und Fußgänger. Für alle gibt es nun schlechte Nachrichten: Die Bauarbeiten gehen in die Verlängerung – um ganze sieben Wochen. Weiterhin regelt eine Ampel den Autoverkehr, Radler und Passanten können nur die Wege auf der Seite des Hochhauses nutzen und dort wird es oft eng. Die Fußgängerbrücke selbst ist während der Arbeiten gesperrt und eingerüstet.

Eigentlich sollte die Sanierung des Bauwerks bereits am 30. Oktober beendet und die Brücke in Reinbek wieder freigegeben sein. Doch die Arbeiten sind noch nicht abgeschlossen. Falk Hofmann aus dem Reinbeker Bauamt erklärt, warum das so ist: „Die ersten drei Wochen Verspätung hatten wir, weil sich die Lieferung der GFK-Platten verzögert hatte“, sagt er. „Jetzt hat sich noch eine deutlich aufwendigere Vermessungsgrundlage ergeben. Das ist erst während der Arbeiten zutage getreten, die beauftragte Firma kann nichts dafür und musste reagieren.“ Höhere Kosten hätten sich durch die Verzögerung bisher aber nicht ergeben.

Holländerbrücke in Reinbek wird erst sieben Wochen später fertig

Über die Fußgängerbrücke gelangen sonst Schulkinder aus dem Stadtteil Hinschendorf sicher zur Grundschule Klosterbergen, sie wird außerdem gern von Fußgängern und Radfahrern aus dem Stadtteil genutzt, um die Geschäfte, den Wochenmarkt oder auch die Kirche am Täby-Platz zu erreichen.

Bauverzug von sieben Wochen an der Holländerbrücke. 
Bauverzug von sieben Wochen an der Holländerbrücke.  © Susanne Tamm | Susanne Tamm

13 Jahre hat es bislang gedauert, bis an der Brücke endlich die von einer Baufirma verursachten Mängel angegangen worden sind. Denn zuvor schwelte zwischen der Stadt Reinbek und der Baufirma seit 2010 ein Rechtsstreit. Während der dieses Jahr gestarteten Sanierung steht Autofahrern beider Fahrtrichtungen nur eine Fahrspur zur Verfügung. Eine Ampel regelt den Verkehr. Der Fußweg auf am Ladenzentrum ist gesperrt. Fußgänger, darunter Schulkinder müssen jetzt lange Umwege über den Schaumannskamp in Kauf nehmen.

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Schadensersatz in Höhe von 498.000 Euro für die Stadt

Schon vorher war klar, dass die Sanierung lange dauern würde, weil sie abschnittsweise vorgenommen wird. „Alternativ hätten wir die Brücke in einem Stück sanieren lassen müssen. Das hätte aber zur Folge gehabt, dass wir die Hamburger Straße komplett hätten sperren müssen“, hatte Falk Hoffmann zu Beginn der Arbeiten erläutert – undenkbar bei einer so wichtigen Verbindung zwischen Reinbek und Hamburg.

Der Stadt Reinbek war schließlich in zweiter Instanz vor dem schleswig-holsteinischen Landesgericht in Schleswig Schadensersatz in Höhe von 498.000 Euro zugesprochen worden. Ein Gerichtsgutachten hatte ergeben, dass bereits bei der Planung Fehler gemacht worden sind. Vor allem wurden jedoch Baumängel in der Stahlkonstruktion beim Korrosionsschutz bestätigt. Das Bauamt rechnet jetzt damit, dass die Brücke zum Jahresende fertig wird.