Reinbek. Wann der Neubau kommt, ist unklar. Patienten müssen bis dahin Umwege gehen. Auch die neue Notaufnahme lässt auf sich warten.
Wer aktuell ins St. Adolf-Stift will, muss einen längeren Weg in Kauf nehmen. Schon seit Juli ist die marode Treppe vor dem Haupteingang des Krankenhauses gesperrt. „Wann diese repariert wird, ist noch ungewiss“, sagt Andrea Schulz-Colberg, Sprecherin des Reinbeker Krankenhauses.
Die Treppe mit dem auffälligen Wasserlauf in der Mitte ist in die Jahre gekommen. Sie ist zeitgleich mit dem Neubau des Krankenhauses im Jahr 1976 errichtet worden und wurde in all den Jahren immer wieder geflickt und ausgebessert. „Doch mittlerweile sind die Treppenstufen vor dem Haupteingang an einigen Kanten so stark abgebrochen, dass man diese nicht mehr fachgerecht ausbessern konnte“, sagt Schulz-Colberg.
Abgängige Treppe am Krankenhaus Reinbek bleibt weiter gesperrt
Damit es nicht zu Unfällen kommt, hat die Haustechnik entschieden, die Treppe lieber zu sperren. Patienten und Besucher müssen nun den benachbarten, stufenfreien Weg nehmen, der für Mobilitätseingeschränkte und Mütter und Väter mit Kinderwagen gebaut wurde. „Der ist zwar etwas länger, kann durch eine zweite Treppe aber auch abgekürzt werden. Wir finden den Umweg zumutbar“, sagt Schulz-Colberg. Vermehrte Beschwerden über den Umweg seien im Krankenhaus noch nicht eingegangen.
Allzu schnell wird sich die Situation auch nicht ändern. Wann die neue Treppe kommt und wie sie aussehen wird, kann die Sprecherin des Krankenhauses nicht sagen. „Wir sind dabei, Angebote einzuholen.“ In jedem Fall werde sie, was Stufenhöhen, Beleuchtung und Anordnung der Handläufe angeht, den heutigen Standards entsprechen, was bei der alten schon lange nicht mehr der Fall gewesen sei.
Insofern muss die Treppe vermutlich komplett abgetragen und neu gebaut werden. Große Trauer, dass die alte bald verschwindet, gibt es laut Schulz-Colberg nicht. „Mein Eindruck war, dass sich vor allem Ältere und Mobilitätseingeschränkte durch die Stufenhöhen auf dieser Treppe nicht besonders sicher gefühlt haben“, sagt die Sprecherin. Auch habe der Wasserlauf von Beginn an nicht funktioniert.
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Zu den Kosten des Treppenprojekts kann Schulz-Colberg noch keine Angaben machen. Im Vergleich zu dem 50 Millionen teuren Neubau einer Integrierten Notfallzentrale auf der Rückseite des Geländes samt dem neuen Campus für Gesundheitsberufe auf der Vorderseite werden die Kosten als verschwindend gering erscheinen.
Seit drei Jahren plant die Klinikleitung die Erweiterung, auch weil die Patientenzahlen in der Notaufnahme seit Jahren steigen, und wollte in diesem Jahr mit der Realisierung beginnen. Ob das dieses Jahr tatsächlich noch etwas wird, bezweifelt Schulz-Colberg. Alles steht und fällt mit dem Förderbescheid aus Kiel, der auf sich warten lässt. Das Land will 80 Prozent der Kosten übernehmen.