Ammersbek. Gemeindevertreter lassen Wärmeplan für alle Ortsteile erarbeiten. Konzept wird Hauseigentümern vorgestellt. Das ist der Zeitplan.
Ammersbek. Die Ammersbeker Gemeindevertretung hat eine kommunale Wärmeplanung auf den Weg gebracht. Einstimmig beschlossen die Kommunalpolitiker, von einem externen Ingenieurbüro eine Bestandsanalyse für alle Ortsteile anfertigen zu lassen. Daraus leitet sich dann eine Wärmeversorgungsstruktur für das gesamte Gemeindegebiet ab. Nach und nach müssen alten Heizungen umgerüstet werden. 2045 will Deutschland klimaneutral sein.
„Wir registrieren im Rathaus viele Anfragen von Hauseigentümern, die Verunsicherung bei dem Thema ist groß“, sagt Bürgermeister Horst Ansén. Da kann der Wärmeplan den Bürgern Orientierung geben: Sie können erfahren, ob ihr Haus an ein Nah- oder Fernwärmenetz angeschlossen werden kann oder ob sie mit Wärmepumpen planen sollten. „Ich denke, dass es jetzt wichtig ist, keine übereilten Aktivitäten zu starten, sondern zunächst das Ergebnis der Wärmeplanung und die sich daraus ergebenden Maßnahmen abzuwarten“, sagt der Bürgermeister.
Ammersbek gibt Wärmeplan schon jetzt in Auftrag
Gemeindevertretung und Verwaltung hätten sich unabhängig von eventuellen gesetzlichen Vorgaben aus dem Gebäudeenergiegesetz bewusst dazu entschlossen, den Wärmeplan schon jetzt aufzustellen. Auch wenn kleinere Kommunen wie Ammersbek (10.000 Einwohner) bis Mitte 2028 Zeit haben. Das Ergebnis soll den Einwohnern auch öffentlich präsentiert werden.
„Es wird nicht den einen Weg geben können“, sagt Horst Ansén. Dafür seien die Voraussetzungen in der Gemeinde mit ihren vielen Ortsteilen zu unterschiedlich. „Die Wärmeversorgung in einem Einzelhausgebiet ist anders zu organisieren als in Quartieren mit Geschosswohnungsbau oder in Reihenhaussiedlungen“, so der Bürgermeister. Nach der Bestandsaufnahme sei zu prüfen, wo bestehende Fernwärmenetze erweitert werden könnten, wo eine neue Nahwärmeversorgung aufzubauen und wo individuelle Lösungen sinnvoll seien.
Warten auf den Förderbescheid vom Bund
Nach einem unverbindlichen Vergleichsangebot eines Dienstleisters kostet die Analyse rund 55.000 Euro. Da die Förderquote für freiwillig erstellte Wärmepläne nach der Kommunalrichtlinie 90 Prozent beträgt, muss Ammersbek voraussichtlich nur einen Eigenanteil von etwa 5500 Euro aufbringen. Den entsprechenden Antrag hat die Gemeinde bereits im Juni dieses Jahres gestellt.
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Nun wartet die Gemeinde auf den Zuwendungsbescheid. Die Bearbeitung beim Bund dauere mindestens sechs Monate. Erst dann darf der Auftrag an ein Fachbüro vergeben werden. Das wäre frühestens Anfang 2024 möglich.