Ammersbek. Sparkasse baut für 30 Millionen Euro Wohn- und Geschäftsgebäude am Ortseingang. Erste Mieter stehen schon fest – darunter Budni.

Glückliche Gesichter am Freitagvormittag am Ortseingang in Ammersbek. Nicht nur die Sonne strahlte vom wolkenlosen Himmel, sondern auch Bürgermeister, Verantwortliche der SparkasseHolstein und weitere Beteiligte des größten Bauprojektes in der Region seit Langem, hatten ein Leuchten in den Augen – aus gutem Grund. Der erste Spatenstich für die Lottbek Arkaden am Ammersbeker Ortseingang an der Ecke Hamburger Straße/Georg-Sasse-Straße ist endlich vollzogen.

Bis zum Frühjahr 2025 bauen die Sparkasse Holstein und ihre Tochter S-Immobiliengesellschaft (SIG) Holstein dort ein fünfstöckiges Wohn- und Geschäftsgebäude. „Es wird eine Gesamtnutzfläche von etwa 5500 Quadratmetern haben“, so Thomas Piehl, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Holstein, beim offiziellen Startschuss. 49 Wohneinheiten mit Flächen zwischen 50 und 110 Quadratmetern in den oberen Geschossen sowie acht Gewerbeeinheiten werden die Lottbek Arkaden umfassen. Erste Mieter gibt es bereits: unter anderem die Hamburger Drogeriemarktkette Budnikowsky.

2020 hatte die Sparkasse Holstein das Projekt nach langem Hin und Her übernommen

2020 hatte die Sparkasse Holstein das Projekt zusammen mit der SIG nach einem langen Hin und Her übernommen. Jahrelang konnte keine Einigung darüber gefunden werden, was mit dem rund 3700 Quadratmeter großen Grundstück passiert. Ideen für einen Neubau auf der Fläche, auf der einst die Gaststätte Lottbeer Krug stand, gab es bereits in den 1990er-Jahren. Doch jahrzehntelang tat sich nichts, die alten Häuser verfielen.

Im Frühjahr 2017 legte eine Projektgesellschaft bei einer Einwohnerversammlung ein Konzept vor. Doch wieder passierte nichts. Das Areal lag weiterhin brach. Im Frühjahr 2020 übernahm ein Hamburger Investor, kündigte eine schnelle Realisierung an und sprang im Herbst desselben Jahres überraschend wieder ab. Kurz darauf sprang die Sparkasse ein, die schon zuvor Interesse an dem Projekt hatte.

Sparkassenfiliale wird aus dem Nachbargebäude in den Neubau umziehen

„Uns ist wichtig, dass mit dieser Fläche etwas passiert“, so Piehl. Denn die Sparkassenfiliale unter Leitung von Nicola Hansen liegt in unmittelbarer Nähe in der Georg-Sasse-Straße 10. Von einer attraktiven Umgebung profitiert auch die Filiale. Fest steht bereits, dass die Sparkasse nach Fertigstellung der Lottbek Arkaden aus dem Nachbargebäude in den Neubau an die Hauptstraße ziehen wird. „Ein lebendiges Miteinander und attraktiver Einzelhandel stärken die Filiale“, so Piehl. Er zeigte sich aber auch erfreut, dass das Projekt nicht nur ein Gewinn für die Sparkasse ist, sondern auch „für das Thema Wohnen insgesamt“, so der Vorstandschef. Wohnraum sei im Speckgürtel von Hamburg sehr nachgefragt.

So soll das Wohn- und Geschäftshaus an der Hamburger Straße in Ammersbek einmal aussehen.
So soll das Wohn- und Geschäftshaus an der Hamburger Straße in Ammersbek einmal aussehen. © Niclas Brand/studiobrand.3dvisuals

„Das Projekt ist ein großer Gewinn für unsere Gemeinde“, so Bürgermeister Horst Ansén. Er freue sich, dass es nun endlich voran geht. „Seit ich 2009 Bürgermeister geworden bin, wurde ich auf kein Thema häufiger angesprochen“, so Ansén. Die Fertigstellung der Lottbek Arkaden stelle gleichzeitig den Abschluss der Ortsentwicklung dar. „Ich freue mich, die Ammersbeker Bürgerinnen und Bürger freuen sich und ich werde die Entstehung in den kommenden Jahren mit einem freudigen Auge begleiten.“

Bei einem Namenswettbewerb wurden 73 Vorschläge eingereicht

Nach dem Namenswettbewerb sei der Spatenstich, so der Bürgermeister weiter, ein weiterer Meilenstein. Ende 2021 war ein Namenswettbewerb gestartet, bei dem Bürgerinnen und Bürger Vorschläge für den Namen des Gebäudes einreichen konnten. 73 Vorschläge von Einzelpersonen und lokalen Gruppen waren bei der achtköpfigen Jury eingegangen. Auch die Polizeistation in Ammersbek hatte mitgemacht. Am Ende entschieden sich die Verantwortlichen nach intensiver Diskussion für den Namen Lottbek Arkaden. Entscheidend für die Jury waren regionaler Bezug, Einprägsamkeit, Kreativität und Originalität. Auf dem zweiten Platz landete der gleich elfmal vorgeschlagene bisherige Name Lottbeker Hof. Den dritten Rang belegte das von vier Einsendern bevorzugte Lottbek-Center.

Für die Bauausführung gewann die Sparkasse das Hamburger Familienunternehmen August Prien. „Auch wir hatten seit Jahren immer wieder mit dem Grundstück zu tun“, sagte Olaf Hagemann, Leiter Kalkulation bei August Prien. „Wir waren vor einigen Jahren schon auf dem Weg zu einer Vertragsunterzeichnung. Daraus wurde kurzfristig doch nichts.“ Es folgte die Anfrage vom nächsten Projektentwickler. „Auch daraus wurde nichts.“ Dann sei die Sparkasse gekommen. „Wiederholt sich das Ganze jetzt schon wieder?“, habe man sich damals gefragt. Doch schnell sei klar geworden, dass es sich bei der Sparkasse um einen zuverlässigen Partner handelt.

Die Sparkasse Holstein investiert gut 30 Millionen Euro in das Projekt

Gut 30 Millionen Euro investiert die Sparkasse Holstein in das Projekt. „Das Gebäude wird die höchsten energetischen Standards erfüllen“, so Markus Habermann, Geschäftsführer der SIG Holstein. Das Konzept sieht unter anderem Solar- und Photovoltaikanlagen, Wärme über ein Nahwärmenetz aus dem benachbarten Blockheizkraftwerk sowie 19 Ladestationen für Elektrofahrzeuge vor. Perspektivisch können sogar alle 73 Stellplätze für Autos mit Ladestationen ausgestattet werden.

„Ein besonderes Highlight an den Wohneinheiten sind die modernen Balkone, die einen Wintergarten mit Verglasung erhalten“, so Habermann. „So können zukünftige Mieter ungestört vom Straßenverkehr den Außenbereich ihrer Wohnung nutzen.“ Probleme, das Objekt mit Leben zu füllen, wird es wohl nicht geben. Für die Wohneinheiten hätten sich laut Sparkasse bereits über 50 Interessenten gemeldet. Auch für die Gewerbeeinheiten stehe das Kreditinstitut im Austausch mit mehreren Interessenten.