Bad Oldesloe. Großer Matching-Day am 27. April. Berufsschulen richten drei Klassen für die Ausbildung sozialpädagogischer Assistenten ein.
Zu wenige Kitaplätze, hohe Ausfallzeiten, Erzieherinnen und Eltern am Limit: Der dramatische Fachkräftemangel in Kindertagesstätten stellt die Betroffenen vor große Herausforderungen. Doch weil das Thema in Stormarn in den vergangenen Monaten immer wieder Gegenstand der öffentlichen Debatte war, hat sich wie berichtet einiges getan. Sowohl der Kreis als auch zahlreiche Kommunen beteiligen sich neben dem Land an der Finanzierung der praxisintegrierten Ausbildung für Erzieherinnen und Erzieher. Die sogenannte PiA-Ausbildung wird im Gegensatz zur schulischen Ausbildung vergütet und soll mehr Menschen motivieren, den Beruf zu ergreifen.
Das ist aber nicht alles: Denn nicht nur die PiA-Ausbildung für Erzieherinnen und Erziehern, sondern auch eine praxisintegrierte Ausbildung für Sozialpädagogische Assistenten wird wie berichtet von Kreis und Land gefördert. Diese sind ebenfalls in Kitas beschäftigt und unterstützen die Erzieherinnen und Erzieher bei ihrer Arbeit. Das Land Schleswig-Holstein richtet im Zuge eines Modellprojekts an zehn Berufsschulen elf neue Klassen für die PiA-Ausbildung von Sozialpädagogischen Assistenten (SPA) ein, davon drei mit je 22 Plätzen im Kreis Stormarn. Zwei Klassen werden an der Berufsschule Ahrensburg angesiedelt, eine an der Beruflichen Schule in Bad Oldesloe. Weitere Klassen werden in Mölln, Norderstedt, Bad Segeberg Schleswig, Lübeck, Husum, Niebüll und Rendsburg eingerichtet.
Berufsschule in Ahrensburg ist die einzige im Land, die zwei Klassen einrichtet
„Dass die Berufsschule Ahrensburg landesweit die einzige Schule ist, die gleich zwei Klassen einrichtet, freut mich dabei ganz besonders“, sagt Tobias Koch, Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion. Der Kreis Stormarn fördert auf Vorschlag der SPD zusätzlich 30 PiA-Stellen für Sozialpädagogische Assistenten mit je 600 Euro monatlich. Während der Ausbildung verbringen die Schülerinnen und Schüler zwei Praxistage pro Woche in der Kita, die theoretische Ausbildung erfolgt an drei Tagen die Woche in der Berufsschule. Mit der Finanzierungsoffensive sollen Menschen für die Ausbildung gewonnen werden, die sich aus finanziellen Gründen dagegen entschieden hätten. Auch Quereinsteigern soll durch die Vergütung der Einstieg erleichtert werden.
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Am Donnerstag, 27. April, findet von 16 bis 19 Uhr im Kreistagssitzungssaal (Mommsenstraße 13) in Bad Oldesloe ein großer Info-Tag für alle interessierte Bewerberinnen und Bewerber statt. Bei dem sogenannten Matching-Day stellen sich Träger und Einrichtungen, in denen die Praxisausbildung absolviert werden kann, vor. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht notwendig. Es können Gespräche geführt und Hospitationstermine vereinbart werden.
Immer wieder war in den Stormarner Kommunen und im Kreis Kritik laut geworden, dass das Land seiner Pflicht in der Sache nicht ausreichend nachkomme. Mit den Maßnahmen gehe man aber einen Schritt in die richtige Richtung, sagt Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien auf Nachfrage unserer Redaktion: „Durch die praxisintegrierte SPA-Ausbildung steigern wir die Attraktivität dieses wichtigen Berufes. Das ist gerade mit Blick auf den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ein dringend notwendiger Schritt. Bisher war dieser praxisorientierte Ausbildungsweg nur für Erzieherinnen und Erzieher offen. Ich bin froh, dass wir dieses Angebot nun auch in der SPA-Ausbildung machen können.“