Stapelfeld. Christopher Jebens will Firmengebäude für mindestens 30 Millionen Euro bauen und dieses vermieten. Was der Unternehmer noch vorhat.
Die Absage von Hauni hat Christopher Jebens inzwischen verdaut. Der Unternehmer ist an zwei Firmen beteiligt, der Flächen im neuen Stapelfelder Gewerbegebiet gehören. Sieben Hektar sind es im Minervapark. Ein ebenso großer Teil ist im Eigentum der Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft Stormarn, die für die Erschließung zuständig ist. Auf WAS-Terrain und dem Jebens-Areal sollte die „Fabrik der Zukunft“ mit einem Investitionsvolumen von mehr als 100 Millionen Euro entstehen. Letztendlich entschieden Vorstandsetage und Mutterkonzern Körber sich doch für einen Verbleib in Bergedorf. Nun gibt es neue Pläne.
Auf dem nördlichen Grundstück will Jebens eine Firmenzentrale bauen mit 18.000 Quadratmeter Lager- sowie 2000 Quadratmeter Bürofläche. Kosten: mindestens 30 Millionen Euro. „Wir werden jetzt einen Mieter suchen und nach einer Einigung Details zum Gebäude besprechen“, sagt der Geschäftsmann. „Im südlichen Teil werden wir 1000 bis 2000 Quadratmeter große Einheiten für Mittelständler errichten.“ Seine Firmen halten alle Objekte im Bestand. Anders macht es die WAS. Sie verkauft ihre Grundstücke.
WAS will vier bis acht Firmen ansiedeln
Für Hauni hatte die Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft das Tempo der Erschließungsarbeiten reduziert. „Wir hätten bei einer Ansiedlung des Unternehmens auf die südliche Straße verzichten können, jetzt bauen wir sie doch“, sagt WAS-Geschäftsführer Ulf Hahn. Inzwischen geht es wieder zügig voran. Der erste von zwei Abschnitten ist laut Stormarns oberstem Wirtschaftsförderer vor den Sommerferien fertiggestellt. „Wir haben mit der Vermarktung begonnen und sind in konkreten Gesprächen. Zusagen gibt es noch nicht“, so Hahn. Auf WAS-Gebiet sollen vier bis acht Unternehmen heimisch werden. Die Grundstücke werden dementsprechend zugeschnitten. Läuft alles wie vorgesehen, könnten 2024 erste Immobilien hochgezogen werden.
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Das hält auch Jebens für denkbar auf seinen Flächen. Er hatte Kontakt mit dem Unternehmen Eppendorf SE. Dieses produziert und vertreibt Systeme für den Einsatz in Laboren. Hauptsitz ist Hamburg. Der Konzern beschäftigt weltweit rund 5000 Mitarbeiter und hat Tochtergesellschaften in 33 Ländern. Im Geschäftsjahr 2021 lag der Umsatz bei 1,1 Milliarden Euro. „Zuletzt haben wir Ende März geredet, es waren aber keine konkreten Verhandlungen. Die wissen selbst noch nicht, ob sie hier Land wollen“, sagt Jebens. Er ist eher pessimistisch. Im Juli wolle man noch einmal zusammenkommen.
Schon allein wegen der günstigen Lage nahe der Autobahn 1 werden Hahn und Jebens wahrscheinlich keine Probleme bekommen, Firmen an Land zu ziehen. Zudem lockt die Gemeinde mit einem geringen Gewerbesteuerhebesatz. Er beträgt 300 Prozentpunkte. Zum Vergleich: In Hamburg sind es 470.
Im Victoriapark ist am 26. April der nächste Spatenstich
In der 1900-Einwohner-Gemeinde und dem Bezirk Wandsbek entsteht gerade das erste grenzübergreifende Gewerbegebiet der Bundesländer Schleswig-Holstein und Hamburg. In der Hansestadt wird neben dem seit 1992 existierenden Merkurpark der Victoriapark errichtet. Der 14-Hektar-Abschnitt auf Stormarner Gebiet heißt Minervapark, von dem wiederum ein kleiner Teil über die Landesgrenze ragt. Im Victoriapark wurde bereits der neue Firmensitz für die Sund-Gruppe gebaut. Am 26. April ist dort Spatenstich für das Gebäude der Firma H-Tec Systems, die in der Wasserstofftechnologie unterwegs ist.
Das interkommunale Gewerbegebiet wurde 2017 auf den Weg gebracht, als der damalige Wirtschaftssenator der Hansestadt, Frank Horch (parteilos), Schleswig-Holsteins ehemaliger Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) und Landrat Henning Görtz eine Absichtserklärung unterzeichneten. In Stapelfeld sträubte sich ein Landwirt lange Zeit, seinen Acker zu verkaufen. Es handelt sich dabei um die Jebens-Flächen.