Bargteheide. Bürger protestierten gegen die Neubaupläne des Honigproduzent in Bargteheide. Diese werden nun erheblich überarbeitet.
Nach der Öffentlichkeitsbeteiligung zur umstrittenen Erweiterung von Lager- und Produktionsgebäuden auf den beiden Langnese-Arealen im Gewerbegebiet Langenhorst, will das Unternehmen seine Neubaupläne erheblich überarbeiten. Außerdem überraschte Betriebsleiter Andreas Kunze mit der Information, dass zeitnah wohl erst einmal alles so bleiben wird, wie es im Moment ist.
„Wir haben keine Eile. Unsere Lagerhalle ist trotz ihres Alters in einem bemerkenswert guten Zustand und wird vorerst nicht ersetzt. Wir pflegen, was wir haben, und sind uns unserer Verantwortung für einen klimaschonenden Ressourcenverbrauch bewusst“, sagte Kunze in der jüngsten Sitzung des Planungsausschusses.
Langnese will expandieren: Anwohner und Naturschützer opponieren
Anwohner und Naturschützer hatten zuvor gegen die Expansionspläne des zur Fürsten-Reform-Gruppe gehörende Honigproduzent Langnese opponiert. Die Eigentümer der nördlich angrenzenden Grundstücke im Hammorer Weg hatten die Höhe der geplanten Neubauten kritisiert. Mitglieder der Bürgerinitiative Basta nahmen Anstoß daran, dass für die neue Lagerhalle im Süden eine Baumreihe an der Lohe verschwinden soll.
Ersten Plänen zufolge sollte das Warenlager 24 Meter hoch werden. „Dann sitzen wir in unserem Wohnzimmer endgültig im Dunkeln, das ist nicht hinnehmbar“, schimpfte eine Anwohnerin. Dieser Protest wurde von anderen Nachbarn verstärkt, die das Gebäude von seiner Dimension mit dem Hochhaus am Bahnhof verglichen.
Mehr Licht für die geplagten Nachbarn
Jetzt ist Langnese offenbar bereit einzulenken. „Auf den ersten vier Metern werden wir auf eine Höhe von 12,50 Meter zurückgehen, dann ist eine Höhe von 16,50 Meter vorgesehen. Damit liegen wir dann im Norden und im Süden 7,50 Meter unter der ursprünglichen Höhe“, sagte Uwe Czierlinski vom beauftragten Planungsbüro in Bornhöved. So werde ein abgestufter Übergang zu den angrenzenden Verkehrsflächen ermöglicht. Das alles aber läge derweil noch immer deutlich über der aktuellen Dachhöhe von acht Metern.
Das vorgesehene Fällen der Baumreihe an der Lohe bleibt unterdessen ein wunder Punkt. Betroffen wären 15 Ahorne, Buchen und Eschen mit Stammumfängen zwischen 95 Zentimetern und 2,8 Metern. Sie zu erhalten hätte laut Planer Uwe Czierlinski einen Flächenverlust von 716 Quadratmetern bedeutet. Womit die benötigte Vergrößerung der Lagerkapazitäten nicht mehr möglich gewesen wäre.
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Für jeden gefällten Baum wird Langnese zwar 1500 Euro an die Stadt zahlen. Zu den ebenfalls geforderten Ersatzpflanzungen innerhalb der Stadtgrenzen wird es nach Informationen des Rathauses indes nicht kommen. Dafür fehlen bislang benötigten Ausgleichsflächen.
Trotz avisierter Verschiebung der Neubaupläne hat Langnese vor einigen Wochen die Kronen der zur Fällung vorgesehenen Bäume bereits drastisch kappen lassen. Die Frage eines Bürgers, warum das schon jetzt veranlasst worden sei, ließ Betriebsleiter Andreas Kunze unbeantwortet.