Reinbek. Holger Beermann zieht nun mit seiner Familie von Horn nach Reinbek. Auf den Kirchenmann warten große Herausforderungen.
Im zweiten Anlauf hat es geklappt. Nach der ersten gescheiterten Wahl ist nun ein Nachfolger für den langjährigen Stelleninhaber Propst Matthias Bohl gefunden. Der ist Ende Februar in den Ruhestand gegangen. Der evangelisch-lutherische Kirchenkreis Hamburg-Ost hat jetzt Pastor Holger Beermann in sein neues Amt als Propst gewählt. Von den 115 abgegebenen Stimmen entfielen bei der Wahl in dieser Woche 78 auf ihn. Der 49-Jährige setzte sich damit gegen seinen Mitbewerber, Pastor Georg Knauer, im zweiten Wahlgang durch.
Bischöfin und Vorgesetzte Kirsten Fehrs war die erste Gratulantin. „Holger Beermann hat den Wahlausschuss von Anfang an durch seine theologisch reflektierte und klare Präsenz eingenommen. Als Impulsgeber und kluger Stratege, der die Kirchenentwicklung der Zukunft im Blick hat, sieht er nicht nur großes Potenzial im Veränderungsmut der Menschen in den Gemeinden, sondern auch in den krisenfesten Ritualen, gerade in dieser so verunsicherten Gesellschaft.“
Auch Reinbek, Glinde und Geesthacht gehören zu seiner Propstei
Der neue Propst wird Mitglied in einem Team von sieben Pröpstinnen und Pröpsten im Kirchenkreis Hamburg-Ost. Er steht der Propstei Wandsbek-Billetal mit 16 Gemeinden und rund 46.000 Mitgliedern vor. Auch Reinbek, Glinde und Geesthacht gehören dazu. Er ist er Vorgesetzter für 23 Pastorinnen und Pastoren. Auf ihn warten große Herausforderungen: Gemeinden in Zeiten sinkender Kirchengliederzahlen lebendig zu halten, ist die eine. Die energetische Sanierung der 20 Kirchengebäude, die nun in seiner Verantwortung liegen, die andere.
Holger Beermann ist gebürtiger Hamburger und wirkt aktuell in der Kirchengemeinde zu Hamburg-Horn und Timotheusgemeinde zu Hamburg-Horn. Er absolvierte sein Theologiestudium in Hamburg, Heidelberg und Kiel und sein Vikariat in Kappeln an der Schlei. Es folgten berufliche Stationen bei der Evangelischen Kirche in Deutschland und als Gemeindepastor in schleswig-holsteinischen Kirchengemeinden.
Neuer Propst ist sportlich unterwegs und spielt Gitarre
Mit dem Amt als Propst ist ein Umzug der gesamten Familie ins Pfarramt an der Bogenstraße in Reinbek verbunden. Beermann wird ab und an in seiner Predigerstätte, der Nathan-Söderblom-Kirche, zu hören und sehen sein.
- Neuer Propst: „Nicht die Kirche definiert, was Liebe ist“
- Gottesdienst wie ein Theaterbesuch
- Nordkirche rechnet für 2023 mit mehr Kirchensteuern
„Ich bin froh und dankbar für meine Wahl. Gleichermaßen mischen sich dazu auch Gefühle von Vorfreude und Aufregung“, sagt der 49-Jährige. Auf die Frage, was er als Erstes tun wird, antwortet der frischgewählte Amtsinhaber: „Lernen. Gerade zu Beginn werde ich viel Neuem begegnen und möchte mir die Zeit nehmen, um die Kirchengemeinden und die Menschen, die in ihnen wirken, kennenzulernen. Ebenso werden Aufgabenfelder auf mich zukommen, in die es sich einzuarbeiten gilt.“
Die ersten Wochen und Monate werden also herausfordernd. Abschalten kann Beermann am besten beim Gitarre spielen oder beim Sport. Beermann läuft, fährt Rad und schwimmt gern. „Und ab und zu auch alles drei nacheinander“, verrät er unserer Redaktion.