Barsbüttel. Aktuelles Gebäude an der Bachstraße ist nicht mehr zeitgemäß. Kreis prüft drei Standorte für Neubau. Entscheidung soll 2023 fallen.

Bislang deutete vieles daraufhin, dass der Kreis eine Rettungswache im Barsbütteler Ortsteil Willinghusen baut als Ersatz für jene in Stemwarde, die nicht mehr zeitgemäß ist. Das Interesse wurde bei mehreren Gesprächen mit Bürgermeister Thomas Schreitmüller und Bauamtsleiter Andreas Tiedemann untermauert. Das Areal befindet sich an der Barsbütteler Landstraße Ecke Feldweg, wo auch ein Feuerwehrgerätehaus erstellt wird. Man verspricht sich Synergien zum Beispiel bei Stellplätzen oder der Energieversorgung. Die könnten sich nun auch in Stemwarde ergeben. Ein Verbleib im kleinsten der vier Ortsteile ist möglich.

Jüngst hat die Gemeinde vor dem Neubaugebiet Stübkamp einem Landwirt 17.400 Quadratmeter Ackerfläche abgekauft. In dem Bereich wird auch ein Feuerwehrgebäude gebaut. Laut Schreitmüller werden für dieses aber nur rund 4000 Quadratmeter benötigt. Genug Platz für eine Rettungswache ist also vorhanden.

Grundstück an der Bahnhofstraße nahe der K 80 gehört dem Kreis

CDU und Grüne haben einen Antrag verfasst, der im Planungsausschuss am 12. Januar behandelt wird. Er beinhaltet, dass dem Kreis verschiedene Grundstücksoptionen aufgezeigt werden. Das Parteien-Duo nennt auch das Feld. In Bad Oldesloe weiß man darum bereits. „Wir haben drei Standorte auf dem Zettel, die geprüft werden, bevor wir uns abstimmen“, sagt Gerd Prüfer. Der Sozialdemokrat aus Reinbek ist Vorsitzender des Sozial- und Gesundheitsausschusses des Kreises. Er nennt neben Willinghusen und dem Feuerwehrareal in Stemwarde ein kreiseigenes Grundstück an der Bahnhofstraße nahe der K 80.

Diese Fläche befindet sich ebenfalls auf Stemwarder Gebiet. Ein Vorteil für den Kreis wäre hier, dass er keinen Grund von Barsbüttel erwerben muss. Christdemokraten und Grüne haben diesen Bereich ebenfalls im Blick. „Ich persönlich ziehe die Fläche bei der Kreisstraße den anderen beiden vor. An den Feuerwehrstandorten wollen wir die Chance auf Wohnbebauung bewahren“, sagt der Grünen-Fraktionsvorsitzende Joachim Germer. Dass die aktuelle Rettungswache an der Bachstraße aufgegeben wird, steht seit Längerem fest. „Ihr Zustand ist erschreckend“, sagt Prüfer.

Barbüttels CDU möchte mit dem Antrag volle Unterstützung an den Kreis signalisieren. Denn Fraktionschef Henri Schmidt hat Angst, dass die Rettungswache in eine andere Kommune verlegt wird. „Dennoch werden auch Grundstücke außerhalb der Gemeinde geprüft“, heißt es in dem Dokument. Schmidt sagt, ihm sei zum Beispiel Glinde zu Ohren gekommen. Offenbar wurde der Christdemokrat von irgendeiner Seite falsch informiert. Andreas Rehberg, Fachbereichsleiter Sicherheit und Gefahrenabwehr bei der Kreisbehörde, sagt: „Laut Gutachten ist die Rettungswache in Willinghusen oder Stemwarde zu bauen. So wird es auch gemacht. Ich hoffe, dass wir 2023 zu einer Grundstücksentscheidung kommen.“

Stemwardes Wehr sollte eigentlich am jetzigen Standort verbleiben

Der Acker vor dem Neubaugebiet in Stemwarde ist für die Ortsfeuerwehr nur die B-Variante. Eigentlich wollte sie am jetzigen Standort an der Straße Dorfring verbleiben und hatte es den Parteienvertretern auch so kommuniziert. Die Politik entsprach dem Ansinnen, beschloss einen Neubau auf dem 868 Quadratmeter großen Gelände. Es wurde ein dreigeschossiges Gebäude samt Keller bestimmt bei geschätzten Kosten von 3,3 Millionen Euro inklusive Auslagerung während der Bauzeit.

Dann stellte sich heraus, dass sich der Architekt verplant hat. Der Abstand zum Nachbargrundstück wurde falsch berechnet. Die Immobilie müsste eineinhalb Meter nach vorn versetzt werden mit der Folge, dass die sogenannte Aufstellfläche für Fahrzeuge im Außenbereich in den öffentlichen Gehweg hineinreichen würde. Deshalb machte die Politik einen Rückzieher und orientierte sich um.