Bargteheide. Nun wollen auch CDU, SPD, WfB und FDP 250.000 Euro aus dem städtischen Haushalt bereitstellen. Aus Sicht der Grünen viel zu wenig.

Nachdem die Forderung der Initiative Jugend für Jugend (JfJ) nach selbstverwalteten Räumen in Bargteheide ein vielfaches Echo gefunden hat und durch mehr als 100 Unterzeichner eines offenen Briefs auch viele Unterstützer unter Erwachsenen, haben jetzt die Fraktionen CDU, SPD, WfB und FDP reagiert. Laut einem gemeinsamen Antrag sollen im kommenden Jahr 250.000 Euro für einen dritten Jugendtreff bereitgestellt werden. „Bei der Suche nach Lösungen darf es keine Denkverbote geben“, sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende Mehmet Dalkilinc. Man wolle gemeinsam mit den Jugendlichen alle mach- und finanzierbaren Optionen prüfen und dann entwickeln.

Kreisjugendring soll eingebunden werden

In einem Arbeitskreis hatten sich Mitglieder der vier genannten Fraktionen mit dem „berechtigten Interesse Bargteheider Jugendlicher an Räumen zur Freizeitgestaltung und Begegnung“ auseinandergesetzt. Um allen Jugendgruppen der Stadt gerecht zu werden, soll der Kreisjugendring Stormarn als Dachverband mit eingebunden werden.

„Wir setzen uns gemeinsam für die Bedürfnisse unserer Kinder und Jugendlichen ein“, erklärte Norbert Muras, Fraktionschef der Wählergemeinschaft (WfB). Die Gespräche und Verhandlungen müssten allerdings auf einer fairen Basis mit Augenmaß und Kompromissbereitschaft geführt werden.

Grüne haben zwei Millionen Euro gefordert

Für die FDP ist wichtig, dass sich die Umsetzung von Projekten an gesetzlichen Vorgaben, der Finanzierbarkeit und der Leistungsfähigkeit der Stadt orientieren müsse, wie Fraktionsvize Andreas Samtleben betonte. Einig seien sich alle Beteiligten des Arbeitskreises darin gewesen, dass Realismus vor Populismus gehen müsse.

Wohl ein Seitenhieb in Richtung der Grünen, die in einem eigenen Antrag Anfang November zwei Millionen Euro zur Errichtung eines sozialen Jugendhauses gefordert hatten. Die Stadt solle vorausschauend schon heute die Weichen stellen und im Hinblick auf die zu erwartende Städtebauförderung Zuschüsse einwerben. Dann habe sie auch nur ein Drittel der entstehenden Kosten zu tragen.

Die Fraktionen CDU, SPD, WfB und FDP wollen unterdessen durch die Stadtverwaltung prüfen lassen, auf welche Weise vorhandene städtische Gebäude doppelt genutzt werden können, welche städtischen Flächen sich für die Errichtung eines Jugendzentrums eignen würden oder welche alternativen Areale und Gebäude eventuell zur Anmietung bereitstehen.

„Ob nun für Planungskosten, die Standortsuche oder nötige Baumaßnahmen – die 250.000 Euro sind in jedem Fall so einzusetzen, dass allen Jugendlichen der Stadt zeitnah ein attraktives Freizeitangebot in möglichst zentraler Lage zur Verfügung gestellt werden kann“, fasste CDU-Fraktionschef die Intention der vier Fraktionen zusammen.