Bargteheide. In einem Offenen Brief sichern rund 100 Unterzeichner ihre Unterstützung zu. SPD moniert Vorgehen der Grünen.
Der Jugendaufstand in Bargteheide zieht weitere Kreise. Nach dem Auftritt von etwa 100 Kindern und Jugendlichen bei der Sitzung der Stadtvertretung Ende Oktober, in der sie ihrer Forderung nach selbstverwalteten Räumen Nachdruck verliehen haben, kursiert nun ein Offener Brief, in dem rund 100 Unterzeichner ihre Unterstützung bekunden. „Wir wollen so zeigen, dass auch viele Erwachsene in Bargteheide und Umgebung hinter dem Anliegen der Jugendlichen stehen und mit der Reaktion von Stadt und Stadtvertretung nicht einverstanden sind“, so Christoph Ernst, einer der Initiatoren des Briefs.
Unter der Überschrift „Bargteheide, komm in die Gänge!“ kritisieren die Unterzeichner, dass Kommunalpolitik und Stadtverwaltung nach wie vor keine konkreten Vorschläge unterbreitet hätten, wie ein selbstverwaltetes Jugendkulturzentrum zeitnah aussehen könnte. Anstatt das Engagement der Jugendlichen wertzuschätzen und gemeinsam mit ihnen „ernsthaft und engagiert“ eine Lösung zu finden, würden sich Stadt und Parteien „mit sich selbst beschäftigen“ und den Eindruck erwecken, dass die vorgetragenen Anliegen nur stören.
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„So löblich und ehrbar die Motive der Unterzeichner auch sind: Dass hier auch etliche Mitglieder der Grünen Stadt und Kommunalpolitik kritisieren, ist schon bemerkenswert. Deren Fraktion ist Teil der Stadtvertretung und steht damit selbst in der Verantwortung“, sagt SPD-Fraktionsvize Peter Beckendorf.
Die Sozialdemokraten seien stets gesprächsbereit gewesen, dabei bleibe es. „Wir werden weiter konstruktiv an Lösungen mitarbeiten. Wir müssen dabei aber auch die angespannte Personalsituation im Rathaus und die finanzielle Lage der Stadt im Blick behalten“, so Beckendorf. Populistische Forderungen und Versprechungen seien hingegen der falsche Weg: „Unrealistische Showanträge helfen niemandem.“
Für Sonnabend, 26. November, um 14 Uhr hat die Initiative Jugend für Jugend zu einer weiteren Demonstration für ihr Anliegen aufgerufen. „Dass sie am Ball bleibt, freut uns und wir unterstützen das natürlich“, sagt Christoph Ernst für die Unterzeichner des offenen Briefs.