Bad Oldesloe. Gegen den Trend ist das Geldhaus mit 80 Dependancen in der Region präsent. 12.000 neue Girokonten innerhalb eines Jahres.
Das Bekenntnis zu einem gut ausgebauten Filialnetz in der Fläche hat sich für die Sparkasse Holstein im vergangenen Jahr ausgezahlt. Die Bilanzsumme hat sich im Vergleich zu 2020 von 7,39 auf 8,24 Milliarden Euro erhöht, das Kundeneinlagevolumen von 5,48 auf 5,85 Milliarden, das Kernkapital von 703,6 auf 741 Millionen Euro und das Ergebnis nach Steuern von 35,3 auf 41,9 Millionen Euro. „Damit sind wir in unserem Geschäftsbereich sehr gut und zukunftssicher aufgestellt“, zog der Vorstandsvorsitzende Thomas Piehl eine positive Bilanz für 2021.
Als „Herzstück“ des Hauses bezeichnete Piehl die 34 personenbesetzten und 46 SB-Filialen. Im Gegensatz zu anderen Kreditinstituten, die hier tendenziell eher abrüsten, will die Sparkasse Holstein ihre Dependancen weiter „nachhaltig betreiben“ und hat eine weitgehende Bestandsgarantie bis mindestens 2025 avisiert. Weil die Nachfrage an einzelnen Standorten zurückgegangen sei, würden einige von ihnen in den kommenden Jahren jedoch auf den Prüfstand gestellt.
Sinkende Abhebungen an den Geldautomaten
„Insbesondere das Bargeldverhalten hat sich massiv verändert“, berichtet Piehl. Das hat sich unter anderem in deutlich sinkenden Abhebungen an den Geldautomaten gezeigt. Was sich im Betriebsergebnis mit einem deutlichen Minus von einer halben Million Euro bemerkbar machte. Kunden würden zunehmend direkt mit ihren Giro- und Kreditkarten bezahlen, oder digitale Bezahloptionen nutzen, etwa mit dem Smartphone.
Dennoch will die Sparkasse Holstein auch künftig eine flächendeckende Geldversorgung sicherstellen. Unter anderem durch persönliche Ansprechpartner in den Filialen. „Uns ist wichtig, dass wir für unsere Kunden 24 Stunden am Tag und sieben Tage in der Woche erreichbar sind“, sagt Piehl.
Sparkassen-App avancierte sogar zum Testsieger
Aus diesem Grund sind alle personenbesetzten Filialen telefonisch erreichbar. Acht Filialen haben auch sonnabends geöffnet, fünf sind von Montag bis Freitag ohne Mittagspause durchgängig zugänglich. Von 8 bis 20 Uhr werden flexible Beratungszeiten angeboten. Zudem stehen die Mitarbeiter des Kunden-Dialog-Centers montags bis freitags von 8 bis 19 Uhr und sonnabends von 9 bis 13 Uhr für Anfragen bereit.
Ausgebaut hat die Sparkasse überdies ihre digitale Erreichbarkeit über die Homepage www.sparkasse-holstein.de und die App. Mit letzterer avancierte das Holsteiner Geldhaus im Vorjahr sogar zum Testsieger. Bei einem Vergleich von Multibanking-Apps durch „Finanztest“ erhielten nur zwei das Prädikat gut: besagte Sparkassen-App und die Finanzblick-App.
Tangstedter Filiale zieht ins Einkaufszentrum
All das bescherte der Sparkasse Holstein im vergangenen Jahr einen deutlichen Zuwachs an Kundenkontakten. Am Ende standen unter anderem 12.000 neue Girokonten auf der Habenseite. „Das waren so viele wie nie zuvor innerhalb eines Jahres“, erklärte Piehl. Per 31. Dezember 2021 führte das Institut 183.754 Konten. Davon entfielen 126.453 auf die neuen „moingiro“-(Mehrwert-)Konten, die laut Piehl sehr gut angenommen worden seien.
Mit der Wiedereröffnung des Traditionsstandortes in Neustadt im Frühjahr und der Neueröffnung nach Umzug in die Lübecker Straße in Ahrensbök hat die Sparkasse Holstein ihren Investitionskurs 2021 fortgesetzt. Für das Frühjahr dieses Jahres ist der Ausbau der Marktpräsenz in Tangstedt und Umgebung geplant. Dann wird die bestehende Filiale in das Einkaufszentrum an der Eichholzkoppel umziehen. Ende 2022, Anfang 2023 soll zudem die Filiale Schönwalde (Ostholstein) in einen neuen Edeka-Markt integriert werden.
In Studentenappartements und Wohneinheiten investiert
„Als Bestandteil des örtlichen Einzelhandels wollen wir mit unseren Filialen kompetent, nah und modern dort sein, wo die Menschen sind“, erklärt Michael Ringelhann, Vorstand für Service und Infrastruktur. Wie sich die Sparkasse auch selbst als Immobilienentwickler engagiert und profiliert hat. Sie finanziert unter anderem 188 Studentenappartements in Lübeck und 68 Wohn- sowie acht Gewerbeeinheiten in Neustadt.
Dank des wirtschaftlichen Erfolgs der Sparkasse Holstein sind im vergangenen Jahr 8,7 Millionen Euro in die Region zurückgeflossen, unter anderem in 18 Stiftungen. „Das bedeutet eine Dividende von etwa zehn Euro pro Bürger und sogar 40 Euro je Sparkassenkunde“, sagt der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Joachim Wallmeroth.
Zahlen, die auch den Vorsitzenden des Verwaltungsrats, Stormarns Landrat Henning Görtz, mit Stolz erfüllen. „Auf diese Weise leistet die Sparkasse Holstein einen wertvollen Beitrag für das Gemeinwesen in ihrem Geschäftsbereich. Geht es der Sparkasse gut, profitiert auch die Region“, so Görtz.