Ammersbek. Sparkasse Holstein startet Bau von Wohn- und Geschäftshaus für rund 25 Millionen Euro am U-Bahnhof Hoisbüttel.

Die Sparkasse Holstein und ihre Tochter S-Immobiliengesellschaft Holstein (SIG) haben den Bau eines Wohn- und Geschäftshauses am U-Bahnhof Hoisbüttel gestartet. Das schätzungsweise etwa 25 Millionen Euro teure Projekt ist nicht nur eins der größten im Ort seit Langem, sondern wegen seiner zentralen Lage an der Ecke Hamburger Straße/Georg-Sasse-Straße auch Ammersbeks neues Eingangstor.

Derzeit wird die Baustelle eingerichtet. „Die Erschließungsarbeiten werden bis ins Frühjahr reichen“, sagt SIG-Geschäftsführer Markus Habermann. Mit dem Beginn des Hochbaus rechnet er für das dritte oder vierte Quartal nächsten Jahres. „Wir hoffen, dann bis Anfang 2024 fertig zu sein“, sagt Habermann. Derzeit sucht die SIG einen Generalunternehmer, der freie Kapazitäten hat.

Eisdiele oder Backshop kann in den Pavillon einziehen

Auf einer gesamten Nutzfläche von rund 5500 Quadratmetern sind im Erdgeschoss acht Geschäfte (1700 Quadratmeter) und in bis zu vier Geschossen darüber 49 Mietwohnungen mit jeweils 50 bis 110 Quadratmetern vorgesehen. Auch die Filiale der Sparkasse Holstein zieht von ihrem jetzigen Standort in den Neubau ganz nach vorn an die Hauptstraße um. Das war auch ein Grund dafür, dass die ursprünglichen Entwürfe überarbeitet wurden. „Unter anderem waren beim Brandschutz Anpassungen nötig“, sagt Markus Habermann. Die Fassade wirkt jetzt auch dank größerer Balkone aufgelockerter als vorher. Die neue Baugenehmigung sei im Sommer erteilt worden.

Rufen zu Namensvorschlägen auf (v. l.): Markus Habermann (Geschäftsführer SIG Holstein), Bürgermeister Horst Ansén, Filialleiterin Nicola Hansen, Regionalleiter Privatkunden der Sparkasse Helge Schoof.
Rufen zu Namensvorschlägen auf (v. l.): Markus Habermann (Geschäftsführer SIG Holstein), Bürgermeister Horst Ansén, Filialleiterin Nicola Hansen, Regionalleiter Privatkunden der Sparkasse Helge Schoof. © Harald Klix | Harald Klix

Als sogenannten „Ankermieter“ konnte das Geldinstitut bereits die Hamburger Drogeriemarktkette Budnikowsky gewinnen. Weitere Einzelhändler sollen folgen. In den Pavillon auf dem Vorplatz kann eine Eisdiele oder ein Backshop einziehen. Die jetzigen Räume der Sparkasse sollen nach deren Umzug ebenfalls wieder gewerblich genutzt werden. „Erste Interessenten haben die Räume bereits besichtigt“, sagt die Ammersbeker Filialleiterin Nicola Hansen.

Tiefgarage mit 73 Plätzen und 17 Ladestationen für E-Autos

Sie hatte auch die Idee zu einem Namenswettbewerb für das Ensemble, das bisher unter dem Signet Lottbeker Hof firmierte. „Das Interesse an dem Vorhaben ist nicht nur bei den Ammersbeker Bürgern groß, sondern auch in der Umgebung mit Hamburger Stadtteilen wie Bergstedt, Duvenstedt und Ohlstedt“, sagt sie. Deshalb hat die Sparkassen entschieden, den Namen nicht selbst zu beschließen, sondern Vorschläge zu sammeln. Eine Jury, in der neben Sparkassenvertretern auch junge und ältere Einwohner sowie Bürgermeister Horst Ansén sitzen werden, kürt dann den Sieger.

Für den Verwaltungschef schließt sich ein Kreis. „Als ich 2009 erstmals gewählt wurde, war das Projekt eine meiner ersten Amtshandlungen“, sagt er. Inzwischen ist Ansén in seiner dritten Amtszeit – und das lange brach liegende Areal, auf dem einst die Gaststätte Lottbeker Krug stand, werde endlich zur „Visitenkarte“ der Gemeinde. Die will auch ihren Teil dazu beitragen und nach Fertigstellung eine Bike-and-ride-Anlage in Richtung U-Bahnhof anfügen. „Der Förderantrag ist schon gestellt“, so Ansén.

Investor Procom sprang überraschend ab

Der Neubau selbst bekommt eine Tiefgarage mit 73 Stellplätzen. Davon werden 17 mit Elektroladestationen ausgerüstet. Ein mit Biogas betriebenes Blockheizkraftwerk übernimmt die Wärmeversorgung. Auf dem Dach produzieren Solar- und Fotovoltaikanlagen umweltfreundliche Energie.

Das gesamte Gebäude ist barrierearm gestaltet, zehn Wohnungen sind komplett barrierefrei. Obwohl gerade mal die ersten Holzpflöcke auf dem Gelände stehen, ist das Interesse an den Mietwohnungen schon groß. „Wir haben bereits rund 40 Anfragen“, sagt SIG-Geschäftsführer Habermann.

Die Sparkasse Holstein hatte das 3750 Quadratmeter große Filetgrundstück vor einem Jahr gekauft. Damals war der Hamburger Investor Procom, der zuvor das Ahrensburger Architektenbüro Westphal + Berwing abgelöst hatte, überraschend abgesprungen.

Namenswettbewerb: Vorschläge können bis Ende Januar per E-Mail an nicola.hansen@sparkasse-holstein.de geschickt werden. In der Filiale liegen zudem Karten zum Ausfüllen bereit. Zu gewinnen gibt es einen 100-Euro-Gutschein von Karls Erlebnis-Dorf und zwei Präsentkörbe im Wert von 50 Euro. Bei mehreren gleichen Einsendungen entscheidet das Los.