Bad Oldesloe. Auslieferung und Leerung beginnen erst ab 16. März. Behälter ersetzen Gelbe Säcke. Das Abendblatt beantwortet die wichtigsten Fragen.
Eigentlich sollte sie ab dem 2. März auch in Stormarn kommen: die Gelbe Tonne. Doch nun wird sich ihre Auslieferung verschieben, auf die Wochen ab dem 16. März. „Die Verschiebung erfolgt aus logistischen Gründen“, sagt Olaf Stötefalke, Sprecher der Abfallwirtschaft Südholstein (AWSH). „Der Aufwand für die Verteilung der neuen Behälter ist sehr hoch.“
Die AWSH ist das Entsorgungsunternehmen der Kreise Stormarn und Herzogtum Lauenburg. Es führt die Gelbe Tonne gemeinsam mit dem privaten Müllentsorger BellandVision ein. Letzteres muss die Auslieferung und Leerung von rund 68.000 Behältern organisieren. Doch wie wird die Auslieferung der Gelben Tonne für die Bürger genau ablaufen? Das Abendblatt beantwortet die wichtigsten Fragen zum Thema:
Bekommen alle Kunden der AWSH am 16. März eine Tonne?
Nein. Die Auslieferung und Leerung der neuen Wertstofftonnen startet zwar am 16. März. Die Verteilung wird jedoch einige Wochen bis in den April hinein dauern. Daher bekommen viele Kunden ihre Gelbe Tonne erst im Verlauf des März und April. Die Wertstofftonnen werden auf alle Grundstücke mit Wohnbebauung ausgeliefert. Wichtig: „Dort, wo die Behälter stehen, werden sie auch geleert“, sagt Olaf Stötefalke.
In welchen Kommunen wird die Gelbe Tonne zuerst ausgeliefert?
Das steht derzeit noch nicht fest. In größeren Kommunen wie etwa Ahrensburg und Bad Oldesloe werden die Tonnen schrittweise geliefert. Das bedeutet, dass dort anfangs an einigen Straßen Tonnen stehen, an anderen aber nicht.
Was passiert mit den Gelben Säcken, die bislang genutzt wurden?
Der Gelbe Sack wird durch die Gelbe Tonne abgelöst. Wer eine Tonne bekommen hat, bei dem werden die Säcke nicht mehr abgeholt. Wer allerdings noch keine Gelbe Tonne erhalten hat, der kann seine Gelben Säcke bis zur Lieferung der Tonne weiter nutzen. „Für eine Übergangszeit wird es einen Parallelbetrieb geben“, sagt AWSH-Sprecher Stötefalke. Sowohl Tonnen als auch Säcke werden am selben Tag geleert und abgeholt. Dies ist der Leerungstermin der Wertstofftonne im Abfallkalender der AWSH. Wichtig: Wenn alle Tonnen aufgestellt sind, werden keine Gelben Säcke an die bisherigen Verteilerstellen wie etwa Supermärkte mehr ausgegeben.
Gibt es für die Bürger die Pflicht, eine Gelbe Tonne zu haben?
Nein. Eine Art Anschluss- und Benutzungszwang für den einzelnen Bürger gibt es nicht. Jeder hat die Möglichkeit, seine Gelbe Tonne bei der AWSH abzubestellen. Allerdings werden aus logistischen Gründen abbestellte Behälter dennoch geliefert und dann später wieder abgeholt. Wichtig: Wer abbestellt, kann trotzdem keine Gelben Säcke mehr zur Abholung an die Straße stellen.
Welche Alternativen haben Kunden, die ihre Gelbe Tonne abbestellen?
Wer auf einen Behälter verzichtet, kann wiederverwertbare Materialien zu Hause sammeln und zu einem Recyclinghof der AWSH bringen. Für die Abgabe dort fallen keine Kosten an. Zudem können sich Nachbarn eine Tonne teilen und gemeinsam nutzen. Mehrere Haushalte können auch zusammen eine große 1100-Liter-Tonne bestellen.
Welche Art von neuen Müllbehältern bekommen die Kunden?
Ein Einfamilienhaus mit bis zu fünf Bewohnern erhält eine Tonne mit 240 Litern Volumen. Ab sechs gemeldeten Personen in einer Immobilie wird automatisch ein zweiter Behälter gestellt. Bei 15 Personen oder mehr sind es drei Behälter. Bei einem Mehrfamilienhaus, in dem 20 Menschen oder mehr leben, wird ein 1100-Liter-Rollcontainer geliefert. Die Wertstofftonnen haben einen gelben Deckel und einen grauen Korpus.
Werden sich Abholtermine im Vergleich zu denen der Gelben Säcke ändern?
Auch die Gelbe Tonne wird wie bislang die Gelben Säcke alle zwei Wochen gelehrt. „Die Abholtermine und deren Wochentage bleiben weitgehend gleich, es wird kaum Unterschiede geben“, sagt Olaf Stötefalke. Kunden können ihre individuellen Abholtermine über die Internetseite der AWSH (www.awsh.de), die AWSH-Smartphone-App oder den „Müllkalender“ erfahren, der an die Haushalte verteilt wird. Die neuen Abholtermine gelten bereits ab kommenden Montag, 2. März.
Welche Art von Müll gehört künftig in die neue Gelbe Tonne?
In der Gelben Tonne werden Verpackungsmaterialien aus Kunststoff, Verbundstoffen und Metall gesammelt. Zudem können auch haushaltsübliche Gegenstände aus Kunststoff und Metall, sogenannte stoffgleiche Nichtverpackungen, entsorgt werden. Letzteres war bei den Gelben Säcken nicht möglich.
Was sind sogenannte „stoffgleiche Nichtverpackungen“?
Haushaltsgegenstände aus Metall wie etwa Besteck, Töpfe und Pfannen, Küchenreibe, Dosenöffner, Nägel, Beschläge und Werkzeuge. Aber auch Gegenstände aus Kunststoff wie Gießkannen, Spielzeug, Eimer, Schüsseln, Duschvorhänge, Kleiderbügel und Faltkisten.
Welche Sachen gehören nicht in die neue Wertstofftonne?
Batterien und Energiesparlampen. Diese Gegenstände müssen gesondert entsorgt werden. Und Papier und Pappe. Dafür gibt es die blaue Tonne. Auch stark verschmutzte Fast-Food-Verpackungen wie Pizzakartons dürfen nicht reingelegt werden, ebenso wenig Kleidung, Holz- und Gartenabfall.
Wie viel müssen Kunden für die neue Gelbe Tonne zahlen?
Es fällt kein besonderes Entgelt an. Auf der Abrechnung der Abfallwirtschaft Südholstein ist kein Posten für die Tonne aufgeführt. Die Kosten für die Gelbe Tonne werden laut Olaf Stötefalke auf die Restabfallkosten umgelegt.
Ist allein die AWSH für die Gelben Tonnen zuständig?
Nein. Anders als beim Rest- und Biomüll muss die AWSH gemäß dem Verpackungs- und dem Kreislaufwirtschaftsgesetz bei der Wertstofftonne mit der privaten Abfallwirtschaft zusammenarbeiten. Deren Anbieter für Stormarn ist die BellandVision GmbH mit Sitz in Pegnitz in Bayern. Diese ist verantwortlich für die Auslieferung der Gelben Tonnen, deren Leerung und die Verwertung des Abfalls. Dabei bedient sich BellandVision der Firma Willi Damm aus Grambek im Kreis Herzogtum Lauenburg als Auftragnehmer. Letztere hat wiederum weitere Subunternehmer.