Ahrensburg. Michael Sarach ruft beim Neujahrsempfang der Stadt zum Widerstand gegen sechs Meter hohe Lärmschutzwände für die S-Bahn-Line 4 auf.
Rathauserweiterung, Sportanlagen, Badlantic-Neubau, Parkplätze – der Neujahrsempfang der Stadt Ahrensburg stand im Zeichen großer Herausforderungen, die die Schlossstadt in naher Zukunft bewältigen muss. Schon kurz nach Einlassbeginn am Freitagabend war der Andrang groß. Rund 300 Ahrensburger kamen, um gemeinsam mit Bürgermeister Michael Sarach und Bürgervorsteher Roland Wilde (CDU) auf das neue Jahr anzustoßen, Trotz ernster Themen war die Stimmung gut.
Bürgermeister Michael Sarach hob in seiner Ansprache die gute Wirtschaftslage hervor: „In zehn Jahren haben wir 13 Millionen Euro Schulden getilgt.“ Zur Debatte um fehlende Parkplätze im Stadtzentrum sagte der Verwaltungschef: „Wir müssen unsere Stadt auch für künftige Generationen lebenswerter gestalten.“ Dazu gehöre auch, „die Innenstadt für Menschen zu planen und nicht für Autos“.
Güterverkehr bereitet vielen Menschen Sorge
Mit Sorge blickte Sarach auf den geplanten Bau der S-Bahn-Linie 4. „Sollte es uns nicht gelingen, den Güterverkehr auf eine andere Strecke zu verlegen, was wahrscheinlich ist, haben wir nur eine Chance, die sechs Meter hohen Lärmschutzwände im Zentrum zu verhindern“, betonte er.
Ahrensburg müsse zum Modellfall für neue Konzepte werden. „Wir brauchen die Unterstützung von Politik und Gesellschaft, um der Bahn mit breitem Kreuz entgegenzutreten und zu sagen: Wir wollen das so nicht, wir fordern kreative Lösungen“, appellierte Sarach unter großem Applaus der Gäste.
Bürgervorsteher Wilde ruft zur Gemeinsamkeit auf
Bürgervorsteher Roland Wilde betonte die Bedeutung des gesellschaftlichen Zusammenhalts, verwies auf ein Zitat des US-Autobauers Henry Ford: „Zusammenkommen ist ein Beginn, Zusammenbleiben ist ein Fortschritt, Zusammenarbeiten führt zum Erfolg.“
Gemeinsam hätten Politik und Verwaltung Vieles auf den Weg gebracht. „Ahrensburg erhält hoffentlich endlich wieder sein Kino“, so der Bürgervorsteher. Der Badlantic-Neubau werde kommen, „wenn auch mit etwas Verspätung und am Ende sicherlich teurer als geplant“, sagte Wilde und sorgte damit für Gelächter im Saal. Viele Anwohner blickten zu Recht besorgt auf das rasante Bevölkerungswachstum. „Der Landrat hat uns zum Bauen aufgefordert, aber die Grundstücke müssen erst einmal vorhanden sein und die Planungshoheit liegt nur bei uns allein“, betonte Wilde.
Feuerwehr bangt um Nachwuchs
Viele Gäste waren mit Anliegen zum Empfang gekommen. Britta Ritterhoff sieht weiteren Bedarf bei Kita-Plätzen. „Durch Zuzug wird die Zahl der Kinder weiter wachsen“, sagt die junge Mutter besorgt. Jan Haarländer von der Freiwilligen Feuerwehr machen Nachwuchssorgen zu schaffen: „Das Werben um Mitglieder wird ein großes Thema bleiben.“
Harald Greve sieht die Attraktivität des Stadtzentrums durch fehlende Parkplätze in Gefahr. „Wenn weitere Stellflächen an der Hamburger Straße verschwinden, werden noch mehr Ahrensburger zum Einkaufen in andere Orte fahren“, warnt er. Das Fazit vieler Gäste: In Ahrensburg gebe es 2020 viel zu tun.