Was kommt im nächsten Jahr auf Sie zu? Was sind die großen und bedeutenden Projekte vor Ihrer Haustür und in der Nachbarschaft?

Wie viele Parkplätze benötigt Ahrensburg? Und wo sollen sie entstehen, in einer Tiefgarage oder einem Parkhaus? Diese Fragen werden 2020 wieder kontroverse Diskussionen auslösen. Sanierungsstau und Platzprobleme sorgen dafür, dass es auch an den Schulen reichlich zu tun gibt. Weitere wichtige Themen sind die geplante S-Bahnlinie 4 und der Lärmschutz entlang der Bahngleise.


1. Deutsche Bahn plant Zukunftsbahnhof

Die Deutsche Bahn will in Ahrensburg einen von bundesweit 16 Zukunftsbahnhöfen einrichten, um neue Konzepte zu testen. Auf dem Vorplatz soll künftig zum Beispiel eine digitale Anzeige über die verbleibenden Minuten bis zur Abfahrt des Zuges informieren. Geplant ist auch ein Selbstbedienungsgeschäft auf dem Bahnsteig, in dem sich Pendler rund um die Uhr mit alkoholfreien Getränken, Kaffee, Backwaren, Snacks und Süßigkeiten versorgen können.


2. An der Ladestraße entsteht
eine Abstellanlage für Fahrräder

Eigentlich sollte die neue Anlage mit 350 Fahrradplätzen am Bahnhof längst fertig sein. Bereits Anfang 2019 ließ die Verwaltung dafür die Bäume auf einem Grundstück an der Ladestraße roden. Doch dann gingen bei der Ausschreibung nur Angebote ein, die deutlich über dem Budget von 460.000 Euro lagen. Die Politiker haben es um etwa 265.000 Euro aufgestockt, die Leistungen wurden erneut ausgeschrieben. Als Baubeginn wird nun Anfang März anvisiert.


3. Planfeststellungsverfahren
für den Bau der S-Bahnlinie 4 beginnt

Beim Planfeststellungsverfahren für den Bau der S-Bahnlinie 4 ist demnächst der dritte Abschnitt an der Reihe. Er reicht von der Landesgrenze bis Ahrensburg-Gartenholz. Bürgermeister Michael Sarach will versuchen, die von der Bahn vorgesehenen sechs Meter hohen Lärmschutzwände noch zu verhindern. Seine Idee: Ahrensburg könnte als Modellprojekt modernste technische Möglichkeiten für den Lärmschutz kombinieren – an Gleisen, Weichen und Zügen.


4. Hamburger Straße soll
im Zentrum umgebaut werden

Die Planungen für den Umbau der Hamburger Straße werden fortgesetzt. Das aktuelle Konzept sieht vor, die Zahl der Parkplätze von 53 auf 17 zu reduzieren, die Gehwege zu verbreitern und die ursprüngliche Allee wiederherzustellen. Ziel ist es, die Aufenthaltsqualität im Zentrum zu erhöhen und die Durchfahrt für Radfahrer sicherer zu machen. Baubeginn könnte Anfang 2021 sein.


5. Fluchttreppe und erste Büros:
Sanierung des Rathauses geht voran

Mit mehr als einem Jahr Verzögerung haben die Sanierungsarbeiten am denkmalgeschützten Rathaus begonnen. Bauarbeiter haben bereits Schadstoffreste entfernt, als Nächstes soll eine Fluchttreppe auf der Rückseite des Gebäudes errichtet werden. Zudem werden im ersten Bauabschnitt alle Räume vom vierten bis sechsten Stock grundsaniert. Ende 2022 soll das Zehn-Millionen-Euro-Projekt abgeschlossen sein.


6. Citymanager soll sich um
besseres
Stadtmarketing kümmern

Nach jahrelangem Stillstand soll sich 2020 endlich etwas beim Thema Stadtmarketing tun. Geplant ist, einen Citymanager einzustellen. Eine der ersten wichtigen Aufgaben des neuen Mitarbeiters muss laut Bürgermeister sein, den Wochenmarkt attraktiver zu gestalten.


7. Entscheidung über Parkplätze
auf dem Stormarnplatz

Das Thema Parkplätze hat in Ahrensburg zuletzt für große Diskussionen gesorgt. 2020 müssen die Politiker entscheiden, ob sie auf dem Stormarnplatz eine Tiefgarage oder ein Parkhaus haben wollen. Für die Übergangszeit könnte bereits Ende 2020 eine provisorische Stellfläche hinter dem Rathaus errichtet werden.


8. Stadt muss Vertrag mit Investor
für die Alte Reitbahn abschließen

CDU, Grüne und Wählergemeinschaft haben den Plänen eines Investors zugestimmt, knapp 60 Wohnungen, eine Tiefgarage und einen Edeka-Markt an der Alten Reitbahn sowie 38 „Kleinstwohnungen“ und ein Kino mit sechs Sälen an der Bahnhofstraße zu errichten. Der Baubeginn könnte sich laut Sarach „vielleicht noch bis 2021 hinziehen“. Der Grund: Die Vertragsverhandlungen zwischen Stadt und Investor sind nicht abgeschlossen. Vor dem Verkauf des städtischen Grundstücks Alte Reitbahn will die Verwaltung sicherstellen, dass das Kino auch wirklich gebaut wird.


9. Auf dem ehemaligen VW-Gelände
entstehen 106 Wohnungen

Im Sommer sollen die Bauarbeiten für 106 Wohnungen auf dem ehemaligen VW-Gelände an der Hamburger Straße beginnen, darunter 32 Sozialwohnungen. Vorgesehen sind fünf Gebäude und eine Tiefgarage mit 82 Plätzen. Die Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen sollen Mitte 2022 bezugsfertig sein.


10. Grundschule Am Aalfang
erhält Anbau und Cafeteria

Zum Schuljahr 2020/21 soll die Grundschule Am Aalfang zur Offenen Ganztagsschule werden. Dafür wird zurzeit eine Cafeteria gebaut. Durch die Umstellung entsteht laut Verwaltung ein zusätzlicher Raumbedarf von 1400 Qua­dratmetern, der mit einem Anbau gedeckt werden soll. Im zweiten Quartal 2020 sind Workshops mit Schülern, Lehrern und Eltern vorgesehen. Baubeginn soll 2021 sein, Fertigstellung Ende 2022.


11. Sportstättenentwicklungsplan soll
zeigen, wo Hallen und Plätze fehlen

Ein Sportstättenentwicklungsplan soll 2020 Informationen über die sportlichen Bedarfe in Ahrensburg und der Politik damit Handlungsempfehlungen liefern. „Der Zustand vieler Außenanlagen ist problematisch, die Hallen sind zu weit über 90 Prozent ausgelastet“, sagt Sarach. „Da kommt einiges auf uns zu.“ Zudem müssten sich die Politiker Gedanken machen, ob es irgendwann einen Sportpark geben soll. Wie berichtet, wünscht sich der ATSV eine Anlage an der Ecke Ostring/Kornkamp-Süd.

12. Weitere Firmen ziehen
ins Gewerbegebiet Beimoor-Süd II

Die ersten Unternehmen sind bereits ins Gewerbegebiet Beimoor-Süd II gezogen, andere befinden sich noch in der Bau- oder Planungsphase. Deshalb wird auch 2020 auf dem 21 Hektar großen Areal viel gearbeitet werden. „Fast alle Grund­stücke sind reserviert oder verkauft“, so Sarach. Auch auf dem acht Hektar großen Gebiet zwischen Kornkamp-Süd und der verlängerten Kurt-Fischer-Straße beginnen die Bauarbeiten. Dort soll ein Fachmarktzentrum entstehen, in das Aldi und Famila einziehen wollen.


13. Neubau des Freizeitbads
Badlantic wird weitergeplant

Für den Neubau des Badlantics soll 2020 ein Architektenwettbewerb ausgelobt werden. Personelle Engpässe im Bauamt sorgten zuletzt für Verzögerungen bei dem 20-Millionen-Euro-Projekt.

14. Schulzentrum Am Heimgarten
benötigt mehr Platz

Die Räume im Schulzentrum Am Heimgarten reichen wegen steigender Schülerzahlen bald nicht mehr aus. Deshalb soll eine Erweiterung geplant werden. „Wegen der Umstellung zu G9 werden wir ab 2026 einen weiteren Jahrgang mit vier Klassen am Eric-Kandel-Gymnasium haben“, sagt Robert Tessmer, der zuständige Fachdienstleiter im Rathaus. Vorgesehen ist, ein Stockwerk auf den neuesten Trakt mit der Cafeteria draufzusetzen – mit Platz für sieben bis acht weitere Klassenräume.

Und was wurde aus den Projekten der Agenda 2019?

Im Oktober 2019 hat der Bauausschuss das Aus für die Südtangente beschlossen, die Stadtverordneten haben die Entscheidung im Dezember bestätigt. Um den Verkehr im Süden Ahrensburgs zu beruhigen, sind nun andere Maßnahmen wie Geschwindigkeitsanzeiger, künstliche Engstellen, Kreisverkehre und Mittelinseln am Braunen Hirsch und an der Dorfstraße geplant.

Die Arbeiten für den 6,3 Millionen Euro teuren Anbau an die Selma-Lagerlöf-Gemeinschaftsschule liegen laut Verwaltung im Zeitplan. „Das Gebäude soll zum neuen Schuljahr 2020/21 fertig sein“, sagt der zuständige Fachdienstleiter Robert Tessmer. In dem zwei- und dreigeschossigen Haus wird es für SLG-Schüler sieben Klassenzimmer, einen Kunstraum und zwei offene „Lernlandschaften“ geben. Zudem zieht das Förderzentrum Fritz-Reuter-Schule in den Neubau ein.

Die Kita Heimgarten wurde im Juli 2019 bezogen. Doch nur ein halbes Jahr später mussten die 60 Kinder das 2,4 Millionen Euro teure Gebäude wieder verlassen. Der Grund ist ein Wasserschaden. Die Stadtverwaltung sucht noch nach der genauen Ursache. Sie hofft, die Sanierung bis August 2020 abschließen zu können. Die Politiker haben eine Million Euro im Haushalt eingestellt, um die Kosten zu decken.

Die Arbeiten für die neue Moorwanderwegbrücke durch das Ahrensburger Tunneltal dauerten nur sechs Monate: Im März 2019 wurde die deutschlandweit einzigartige Konstruktion eingeweiht. Die 420 Meter lange Brücke wird von Schwimmkörpern an der Wasseroberfläche gehalten und hat knapp eine Million Euro gekostet.

Die 62 Mietwohnungen am Lindenhof sind fertiggestellt und bezogen. Die Geschäftsflächen im Erdgeschoss stehen dagegen nach wie vor leer. Nach Angaben des Investors sollten die Billigläden Tedi und Kik dort eigentlich im September eröffnen, doch bis auf Umbauarbeiten ist bislang nichts passiert.