Großhansdorf. Kubusförmiger Neubau ist fast fertig. Jetzt wird der Altbau saniert. Kosten liegen bei knapp drei Millionen Euro.
Ein letztes Mal müssen die Verwaltungsmitarbeiter aus Großhansdorf noch umziehen. Denn dieser Tage beginnt mit der Vollendung des kubusförmigen Anbaus und der Sanierung des Altbaus der letzte Abschnitt des im Herbst 2017 begonnen Rathaus-Umbaus. 2,8 Millionen Euro investiert die Gemeinde in die Vergrößerung ihres Gebäudes und die Erneuerung von Wärmedämmung, Brandschutz und EDV-Leitungen des Verwaltungssitzes.
Wegen des Umbaus und des Wachstums der Verwaltung sind ein Teil der Mitarbeiter in ein Wohnhaus neben dem Amtsgebäude und in die ehemalige Reha-Stätte am Eilbergweg ausgelagert. Die Sitzungen der politischen Gremien wurden ins Kiekut-Center verlegt. Um die Umstände für die Bürger so gering wie möglich zu halten, hängen Hinweise an allen Eingängen des Rathauses. Bürgermeister Janhinnerk Voß sagt: „Das Bürgeramt mit Meldeamt, die Vergabe und das Ordnungswesen befinden sich jetzt erst einmal nebenan im Barkholt 60.“
Ein neuer Aufzug sorgt für Barrierefreiheit im Rathaus
Der Eingang zum Rathaus und die zentrale Anlaufstelle sind zurzeit im Neubau auf der Seite des Rathausplatzes untergebracht. „So muss niemand durchs Gebäude irren“, sagt Voß. Ziel sei es, dass alle Mitarbeiter möglichst bis August in ihre endgültigen Büros ziehen können. „Im Neubau ist für alle Platz“, so der Bürgermeister. Der Sommerzauber, jenes Fest, das jährlich von der Gemeinde veranstaltet wird und das 2018 wegen des Umbaus ausfiel, soll schon am 22. Juni wieder auf dem Vorplatz zwischen Verwaltungsgebäude und Bahnhof Kiekut ausgerichtet werden. „Dazu verlegen wir Rollrasen“, sagt Voß.
Doch bis dahin ist noch einiges zu erledigen: Während im zweigeschossigen Kubus nur noch die Verblendung der Fassade fehlt und die meisten Mitarbeiter schon in modernen Büros mit Blick auf die Waldgemeinde sitzen, laufen die Arbeiten in dem 1961 errichteten Altbau auf Hochtouren. Die Büros sind leergeräumt, Kabel hängen aus der Decke und den Wänden, Heizungen sind abmontiert. Amtsleiterin Gabriele Hettwer sagt: „Das Treppenhaus ist bereits im Brandschutz verstärkt“.
Wände können versetzt werden
Ein Aufzug sorgt dafür, dass alle Büroräume barrierefrei erreicht werden können. Außerdem spart die Gemeinde, wo sie kann. „Wir haben kein Extra-Budget für neue Möbel.“ Selbst Einbauschränke werden weitergenutzt. „Der Bauhof passt die an und streicht sie neu“, sagt Gabriele Hettwer. Um für die Zukunft gerüstet zu sein, seien die meisten Wände in Leichtbauweise erstellt und können entfernt oder versetzt werden. „So können wir je nach Bedarf größere oder kleinere Büros schaffen.“ Dadurch sei Platz für eine andere Verwendung und weitere Arbeitsplätze.
Bürgermeister Voß ist stolz auf seine Mitarbeiter, sagt: „Wir haben den Umzug nur mithilfe unseres Bauhofs gemeistert, mussten keine Container anmieten.“ Auch die Sanierung im laufenden Betrieb sei sowohl von der Verwaltung als auch den Bürgern akzeptiert worden. „Sie haben erheblichen Anteil daran, dass wir ohne große Verzögerungen und mit nur moderaten Kostensteigerungen vorangekommen sind.“
Sitzungen nach dem Sommer im neuen Saal
Für Mehrarbeit hatte zuletzt der Keller gesorgt, der sich unter dem abgerissenen einstöckigen Vorgängerbau des Kubus befand. Voß: „Der war als Luftschutzbunker ausgelegt und deshalb stabiler als gedacht.“ Einen Monat Arbeit und 100.000 Euro kostete das extra. Zuvor sorgten Brandschutzbestimmungen dafür, dass der Umfang der Arbeiten ausgedehnt werden musste. Dennoch zeigt sich der Bürgermeister zufrieden. „Die Firmen arbeiten zuverlässig“, sagt er. Das sei in Anbetracht des Fachkräftemangels und der guten Auslastung der Baubranche nicht selbstverständlich. Voß: „Nach jetzigem Stand bleibt es daher bei den zuletzt genannten 2,8 Millionen Euro Kosten für den Umbau.“ Nach der Sommerpause sollen die Sitzungen der politischen Ausschüsse in den neuen Sitzungssaal im Kubus verlegt werden. Die Miete des Raums im Kiekut-Center läuft dann aus. Amtsleiterin Hettwer sagt: „Soweit ich weiß, ist der Saal schon wieder vermietet.“
Entscheidung über Gebäude neben dem Rathaus fällt im Herbst
Was mit dem im Moment als Bürgerbüro genutzten Wohnhaus – der ehemaligen Gaststätte Kiek in – neben dem Großhansdorfer Rathaus passieren soll, sei noch nicht endgültig entschieden. Es gehört der Gemeinde. „Das werden wir im Herbst mit der Politik diskutieren“, sagt Janhinnerk Voß. Die Räume in der Reha-Stätte sollen zurück an den Eigner, die Deutsche Rentenversicherung, gehen. „Angedacht ist, dass die LungenClinic den Platz als Lager während ihres Umbaus nutzt.“ Danach sollen auf dem naturnahen Areal Wohnungen entstehen.