Bad Oldesloe. Projektleiter kommen nach Bad Oldesloe. In zehn Jahren sollen täglich bis zu 320 Züge zwischen Hamburg und Lübeck fahren.

Rollen nach dem Bau des Fehmarnbelttunnels zwischen Deutschland und Dänemark täglich rund 320 Züge auf der Bahnstrecke Hamburg–Lübeck durch den Kreis Stormarn? Ob diese Prognose realistisch ist, beantworten Projektleiter der Deutschen Bahn AG in Bad Oldesloe. Die Experten stellen die Planung auf Initiative der Kreisverwaltung zu Beginn der Sitzung des Kreisverkehrsausschusses vor. Weil sich die Zahl der Züge im Vergleich zu heute fast verdoppeln könnte – und damit der Lärm zunimmt –, sind auch die Bürgermeister aus den an den Bahngleisen gelegenen Städten und Dörfern eingeladen.

Um ausreichend Platz zu haben, ist das Treffen in den großen Kreistagssitzungssaal verlegt worden. Die Bahnmitarbeiter präsentieren ihr Vorhaben gleich zu Beginn. Unter anderem geht es um konkrete Umbauten und Lärmschutz. Damit die Bürgermeister auch Fragen stellen dürfen, steht das Thema nicht explizit als Punkt auf der Tagesordnung. Dann dürften ausschließlich die Ausschussmitglieder reden.

Anspruch auf Lärmschutz besteht nur bei neuer Strecke

Der 18 Kilometer lange Fehmarnbelttunnel soll aus einer vierspurigen Autobahn und einer zweigleisigen Bahnstrecke bestehen. Autos brauchen zehn und Züge sieben Minuten. In voraussichtlich zehn Jahren könnten damit täglich bis zu 120 XXL-Güterzüge mit bis zu 835 Metern Länge durch Stormarn fahren.

Ein gesetzlicher Anspruch auf Lärmschutz besteht einzig bei einem Neubau, nicht aber bei einer höheren Zugfrequenz. In Ostholstein wird die Strecke zwischen Lübeck und Puttgarden (Fehmarn) größtenteils neu errichtet, zwischen Lübeck und Hamburg nicht. Dort sind lediglich weitere Gleise für die S-Bahnlinie 4 zwischen Hamburg-Hasselbrook und Ahrensburg-Gartenholz vorgesehen – mit Lärmschutz.

Verkehrsausschuss des Stormarner Kreistags Mi 24.4., 18.00, Kreistagssitzungssaal, Mommsenstraße 13, Bad Oldesloe