Barsbüttel. Hamburg will die Hauptverkehrsader auf seinem Gebiet vier Monate dichtmachen. Doch Stormarner wollen lange Umwege nicht in Kauf nehmen.

Es ist womöglich der letzte Versuch, im Straßen-Streit mit Hamburg eine für Barsbüttel zufriedenstellende Lösung herbeizuführen. Der ortsansässige Unternehmer Ulf Haverland hat einen Plan entworfen, wie die einseitige Sperrung der Barsbütteler Straße, auf der täglich 19.000 Fahrzeuge unterwegs sind, doch noch vermieden werden kann und seinen Vorschlag an Bürgermeister Thomas Schreitmüller geschickt. „Die Verwaltung hat die Sache an die Hamburger Behörde weitergeleitet“, sagt Haverland.

Wie berichtet, wird die Hansestadt einen 720-Meter-Abschnitt der Hauptverkehrsader auf ihrem Gebiet bis zur Landesgrenze sanieren. Vom 20. August bis Jahresende gilt dann eine Einbahnstraßenregelung. Autos können die Strecke nur noch in Richtung Hamburg nutzen. Um nach Barsbüttel zu gelangen, sind Umwege von bis zu 20 Kilometer Länge zurückzulegen. Das stinkt den Barsbüttelern gewaltig.

Bürger gehen mit Behörde in Hansestadt hart ins Gericht

Ihrem Ärger machten sie bei einer Informationsveranstaltung der Gemeindeverwaltung am Montagabend in der Sporthalle der Erich-Kästner-Gemeinschaftsschule Luft. Rund 450 Bürger waren dabei und gingen mit der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation (BWVI) in der Hansestadt und dem ihr zugeordneten Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) hart ins Gericht. Deren Vertreter hatten sich erstmals der Öffentlichkeit gestellt. In der Vergangenheit war Barsbüttel bei Treffen in Hamburg mit seinen Anregungen und Bedenken nicht weitergekommen. Einen Blockverkehr mit Ampelschaltung stufte die zuständige Behörde als nicht machbar ein.

Haverland schlägt eine Ausweichstrecke über die Nebenstraßen Ratiborweg, Gleiwitzer Bogen und Bruhnrögenredder vor. Das sind rund 400 Meter. An Anfang und Ende kommen Autofahrer wieder auf die Barsbütteler Straße. Ein Teil des Weges hat nur eine Spur, dafür einen Parkstreifen. Der könne, sagt Haverland, umfunktioniert werden. „Und auf dem kleinen Stück Richtung Stormarn ist die Hauptstraße inklusive Gehwege mehr als 16 Meter breit. Das sollte für zwei Spuren auch während der Sanierung reichen.“

Jene Umleitung schwebt auch dem stellvertretenden SPD-Fraktionschef Klaus-Jürgen Krüger vor: „Ich denke, dass höchstens beim Teeren der Hauptstraße eine Ampel nötig ist.“ Und was sagt der LSBG zum Vorschlag? Mitarbeiter Hans Grote: „Ich sehe ihn als nicht realisierbar an. Er würde die Bauzeit auf acht Monate verdoppeln.“ Zudem sei der Ratiborweg von der Konstruktion her nicht für viel Verkehr ausgelegt.