Hammoor. Gemeindevertreter stellen Antrag beim Land, Windkraft-Vorranggebiet aus dem Regionalplan zu streichen. Eigentümer der Flächen dagegen.
Die Entscheidung ist gefallen: Die Gemeinde Hammoor hat sich für die Errichtung eines Autohofes mit Gewerbegebiet und gegen die Windkraft entschieden. Wie mehrfach berichtet, stehen beide Projekte auf dem Areal am Autobahnkreuz Bargteheide zwischen A 1 und A 21 in direkter Konkurrenz zueinander.
Die Frist für den Antrag der Gemeinde läuft am Freitag ab
Das Votum der Gemeindevertreter für die Planung eines Autohofes fiel einstimmig aus. Um ihrer Entscheidung Nachdruck zu verleihen, haben sie ebenfalls einstimmig beschlossen, beim Land einen Antrag zu stellen, das für Hammoor ausgeschriebene Windkraft-Vorranggebiet aus dem Regionalplan zu streichen. Dazu ist Eile geboten, denn die Antragsfrist läuft an diesem Freitag ab. „Es besteht ein hohes Konfliktrisiko zwischen Autohof und Windenergie“, sagt Stadtplaner Karsten Schwormstede, der von Hammoor mit den Planungen beauftragt ist. Er rät dazu, im vorläufigen B-Plan sowie dem Flächennutzungsplan einen Autohof mit „autoaffinem Gewerbe“ auszuweisen. Nur so könne die Gemeinde das Land von der Ernsthaftigkeit ihrer Pläne überzeugen und darauf hoffen, dass die Regierung in Sachen Windkraft Abstand von diesem Standort nimmt.
In welche Richtung sich die Planungen für Windenergie mit der neuen Landesregierung entwickeln, bleibt abzuwarten. Mit ihren Antrag an die Landesregierung verdeutlicht die Gemeinde ihre Interessen. Ob sie damit allerdings die Meinung aller Bürger widerspiegelt, ist offen. Drei Gemeindevertreter erklärten sich für befangen und verließen vor der Abstimmung den Saal. Aus den Reihen der Bevölkerung waren andere Stimmen zu vernehmen. Ein Bürger, der namentlich nicht genannt werden möchte, erklärte die Situation so: „Es gibt 15 Eigentümer für das betroffene Grundstück am Autobahnkreuz. Nur ein Teil davon gehört der Gemeinde. Alle anderen haben keinerlei Interesse am Bau eines Autohofes.“
Einige Grundeigentümer befürworten Windkraft-Pläne
Unter den 14 Eignern wurde ein einstimmiger Beschluss gefasst, sich für Windkraft auszusprechen. Windeignungsflächen könnten verpachtet werden, für einen Autohof und Gewerbe müsste das Grundstück verkauft werden. Und das sei nur einmal möglich. Bedauern wurde auch darüber geäußert, dass die Gemeinde die Betroffenen nicht einbeziehe. „Hier wird das Pferd wieder einmal von hinten aufgezäumt“, hieß es. Das Gebiet nordöstlich des Bargteheider Autobahnkreuzes befindet sich in prädestinierter Lage und sei von überregionaler Bedeutung, so Stadtplaner Schwormstede. Bei den weiteren Ausführungen müsse auch der geplante Ausbau des Autobahnkreuzes berücksichtigt werden. Ein erster Entwurf sieht dafür eine klassische Kleeblattform, eine neue Trassenführung der Landesstraße und die Verlegung der Anschlussstelle in Richtung Norden vor.
Der Kreis Stormarn, die benachbarten Kommunen sowie die Untere Naturschutzbehörde in Stormarn äußerten in ihren Stellungnahmen zum Projekt Autohof keinerlei Bedenken. Die Stellungnahme der Landesplanung in Kiel steht noch aus. Die Idee, auf dem Areal ein Gewerbegebiet auszuweisen, gibt es seit 30 Jahren in Hammoor. Unterstützung für dieses Vorhaben erfährt die Gemeinde von der Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft Stormarn (WAS).